Australien

Reisetagebuch von

(c) Markus Severin und Sabine Popp  

markus (at) taschepacken.de

 

Donnerstag, 29.4.1999 (1. Tag: Abreise Deutschland)

Kurz nach 13h hatten wir unseren Trip nach Australien begonnen und sind von Neustadt an der Ostsee mit der Bahn nach Frankfurt gefahren. Im Frankfurter Bahnhof einfach in die S-Bahn und dann ab zum Flughafen. Da es schon recht spät war und  unsere Maschine eh die letzte des Tages war (23.55h), war es entsprechend ruhig am Flughafen. Die meisten Australienflüge gehen spät abends von Frankfurt los, was wiederum das Einschlafen im Flugzeug angenehm macht. Dann ging es auch schon  los. Wir hatten netterweise unsere Notausgangsplätze, andererseits war die Maschine eh nur zur Hälfte gebucht. Von Anne und Georg (deutscher Steward mit Wohnsitz in Brisbane) gab es dann Spinat-Lasagne mit einem australischen Lindeman  Shiraz-Cabernet. Vom letzteren hatte Markus zwei Gläser und wurde kurz darauf so müde, daß er bis zum Morgen in Tiefschlaf verfiel.  

 

Freitag, 30.04.1999 (2. Tag: Flug)

Nach knapp über 10 Stunden Flug sind wir dann gut in Bangkok gelandet. Ein wenig interessanter Flughafen. Wir mußten einmal  durchs ganze Gebäude, um dann nach 20 Minuten nur eine Etage darunter wieder ins selbe Flugzeug einzusteigen. Naja, da haben wir dann noch erfahren, daß unsere Maschine zunächst Melbourne ansteuern würde. Also flogen wir in der Nacht nach  Victoria. Das war etwas schade, ansonsten hätte man das rote Outback vom Himmel aus sehen können.  

 

 Samstag, 01.05.1999 (3. Tag: Ankunft in Australien - Sydney)

5.00 a. m. und 9° Celcius - ohne Kommentar. Melbourne konnte so keinen Eindruck bei uns schinden und wir flogen um 6.10 a. m. weiter nach Sydney. Und  dann war es soweit, nach ca. 32 Stunden Reisezeit waren wir am Ziel. Voller Vorfreude schauten wir aus dem Fenster und was sahen wir... es regnete  Bindfäden!!! Da half nur eins: Augen zu und durch.  Wir kauften uns den Sydney-Pass für $ 85 und ließen uns von einem netten Busfahrer relativ nahe bei  unserem Hotel in Kings Cross (das St. Pauli von Sydney) absetzen. Nachdem wir doch glatt einmal an unserer Unterkunft vorbeigelaufen waren, betraten wir  die trockenen Hallen und durften auch gleich unsere Zimmer in Beschlag nehmen. Kurz schlafen, trockene (regenfeste) Sachen anziehen und ab zum  Paddington Market war die Devise, wo wir kurz die fliegenden Händler besuchten. Dann nahmen wir den Explorer Bus (dank Sydney Pass für uns kostenlos) und ließen uns beim Sydney Aquarium absetzen. Der Besuch beschäftigte uns schon ein paar Stunden, denn vom Platypus über Schildkröten bis zu Haien &  Co. war alles dabei. Als wir das Aquarium verließen war es dann auch schon dunkel (und zur Abwechslung auch trocken), so daß wir uns schnell auf den Weg zum großen Fähranleger 'Circular-Quay' machten, damit  wir die Lichterfahrt durch den Hafen von Sydney nicht verpaßten. Nach ca. 1,5 Stunden genüßlicher und interessanter Fahrt durchs Hafen-  becken nutzen wir wieder den Sydney Pass, um per U-Bahn nach Kings Cross zurückzukehren.  

 

Sonntag, 02.05.1999 (4. Tag: Sydney)

Sydney Harbour Bridge7.00 a. m. ... und die Sonne schien - hurra! Wir machten uns auf den Weg zum Stadtteil Double Bay, wo wir das köstlichste Frühstück der ganzen Reise  organisierten und direkt am Fähranleger verzehrten (wen es interessiert: frischer O-Juice, köstliche Croissants und frischer Obstsalat - hmmmmm). So gestärkt fuhren wir mit der Fähre über Watson Bay zum Taronga Zoo ($ 15,95 p. P.). Der Zoo ist ein muß für jeden Tierfreund/ Sydneybesucher, denn mit seiner  traumhaften lage am Hang, den toll angelegten Gehegen/Wegen und den interessanten Tieren hielt er uns gute 5 Stunden in seinem Bann. (Kleiner Tip: Man sollte mit dem Bus vom Fähranleger zum oberen Eingang fahren - dann kann man den Hang nämlich bequem runterlaufen.) Unsere nächste Station  war der bereits vertraute Circular-Quay, von wo aus wir dann The Rocks unsicher machten. The Rocks ist ein wunderschön renovierter Stadtteil, der durch seine Lage (unter der Brücke/am Hafen) und den kleinen Shops, Restaurants, Pubs und  einem Markt eine tolle Atmosphäre erhält. Daher machten wir es uns auch auf der Terrasse eines Italieners gemütlich und ließen uns Garlic Bread, Pasta und Rotwein munden ($38). Nach einem kleinen Abstecher in einen Pub (mit Spielautomaten,  die wir nicht durchschauten) hatte der Stadtteil Kings Cross uns wieder.  

 

Montag, 03.05.1999 (5. Tag: Sydney)

 7.00h - wake up - das soll Urlaub sein? Wir gingen zur Woolloomooloo-Bay, wo wir bei Harry de Wheel Meat Pie mit Peas und Hot-Dog-Special zum  Frühstück gegessen haben. Laut dem Reiseführer Lonely Planet ein absolutes Muß, wenn man in Sydney ist. Allerdings sollte sich der Magen an solche  kräftigen Speisen schon vorher etwas gewöhnt haben.  Wir sind dann durch den schönen botanischen Garten zum 'Mrs. Macquarie- Stuhl' gegangen. Ein  angenehmer Spaziergang durch die grüne Natur, besonders wenn man bedenkt, daß rundherum Großstadt ist. Von der Spitze dieser Halbinsel hat man wohl  den besten Blick auf die Bucht, die Oper und die Brücke. Man kann auch mit dem Auto dorthin fahren, was sich auch viele andere Touristen dachten. Der  Platz ist Standard auf jeder Stadtrundfahrt. Es ist immer sehr lustig anzuschauen, wenn die Japaner in Herden auftauchen und genauso schnell verschwinden.  Man kann dann entlang des Wassers bis zur Oper gehen, dabei streift man einige botanische Highlights und kann schon die ersten wilden, schreienden  Kakadus sehen. Die Oper selber ist von Weitem weitaus schöner und erst von Nahem erkennt man, daß sie 'nur' aus Fliesen besteht, die zudem leicht dreckig  sind. Aber irgendwie gehört die Oper halt zu Sydney. Um die Ecke ist eine Haltestelle für den Bondi & Bay Explorer-Bus. Dieser Bus fährt einmal die  schönsten Sehenswürdigkeiten von Sydney ab, wobei auch die östlichen Vororte und Strände gestreift werden. Mit dem Kauf des Sydney-Passes kann man  diesen Bus ebenfalls nutzen. Man hat die Möglichkeit an jedem Haltepunkt auszusteigen und dann wieder mit dem nächsten weiterzufahren. Die Ein- und  Ausblicke auf die Stadt waren herrlich. Bei The Gap (Einfahrt vom Jackson Port) wanderten wir entlang der herrlichen Steilküste. Auffällig schön ist die Bucht  von Bondi Beach, rundherum auf Felsen stehen die Häuser, der saubere Strand ist weit und das Wasser sieht fantastisch aus. Im Wasser warten die  Wellensurfer auf ihre Welle. Allerdings ist ein Bad ohne Neoprenanzug im Herbst/Winter nicht zu empfehlen, daher liefen wir nur am Ufer entlang - dabei sollte  man stets auf die Wellen achten, denn nasse Hosen und untergetauchte Kamerafilter können ärgerlich sein. Entlang der steinigen Steilküste kann man gut nach  Bronte-Beach (ähnlich Bondi-Beach, jedoch wesentlich ruhiger) wandern. Mit dem Bus ging es wieder in die pulsierende Stadt und dann in die George Street. Das ist die Geschäftsstraße von  Sydney, hier findet man Shopping-Center, die oftmals unterirdisch miteinander verbunden sind, so daß die Orientierung nicht leicht fällt. Am Ende der George Street kommt man nach Chinatown.  Die grellbunten Reklameschilder mit chinesischen Schriftzeichen, die abwechselnden Souvenir-Shops, Restaurants und Juweliere sind faszinierend. Hier kann man auch gut und günstig  essen, denn in den unteren Etagen einiger Geschäftshäuser sind Food-Courts. Dabei handelt es sich um einen großen Saal, in dessen Mitte einige Sitzplätze sind, die von einem größeren  Getränkestand und mind. einem Dutzend verschiedener Köche in max. 2qm großen Küchen 'eingerahmt' sind. Man kann sich auf den Leuchtreklameschildern der einzelnen Stände das  fotografierte Essen aussuchen, dann bestellen und nach dem ertönen einer Glocke direkt vom Koch abholen (und es sieht tatsächlich so aus, wie auf den Fotos). Der Vorteil ist, daß jeder essen kann,  wo er es mag, sprich chinesisch, japanisch oder vietnamesisch. Biene wollte zwar Chop-Suey essen, jedoch haben wir es im Ausland noch nie erlebt, daß es Chop-Suey auf der Karte gab - es muß tatsächlich eine deutsche Erfindung sein. Die  Alternative schmeckte aber super, so daß wir die Food-Courts wirklich empfehlen können. Mit der U-Bahn zum Viertel Kings Cross, wo wir für $3 noch 'ne  Stunde im Internet surften. Cafés gibt es in diesem Viertel an jeder Ecke, der Kontakt zur Heimat ist also kein Problem.  

 

Dienstag, 04.05.1999 (6. Tag: Sydney - Blue Mountains - Katoomba)

 Wir hatten im Vorwege mit der Autovermietung die Lieferung das Wagens zum Hotel für 9.00h ausgemacht. Aber irgendwie sollte es nicht klappen, kurzer  Anruf, Taxi zur Budget-Station und da stand unser Ford Festiva im strahlenden Weiß (so sollten wir ihn nie wieder sehen). Ein Escort-Modell mit Slicks, denn  ein Profil an den Reifen war nicht zu erkennen, aber der Mensch von der Vermietung meinte, daß dies okay sei, sonst könnten wir ja im nächsten Ort zur  Vermietungsstation fahren. Nunja...! Das nächste Manko für uns war, daß das Lenkrad rechts und die Gangschaltung links waren. Zusätzlich wurden Blinker  und Scheibenwischen vertauscht. Glatte Fehlkonstruktion könnte man meinen, aber dem war nicht so, denn hierbei handelte es sich um die endgültige  Bestätigung, daß wir hier down-under waren.  Kleiner Tip: Stets die rechte Hand am Lenker und die linke an der Schaltung lassen, dann geht es einigermaßen.  O. k., die australische Linksverkehr-Weisheit, daß man mit Hilfe des Scheibenwischers nicht unbedingt einen Richtungswechsel anzeigen kann und durch  betätigen des Blinkers keine sauberen Scheiben bekommt, hat uns noch bis zum letzten Tag begleitet. Aber im übrigen sind wir (nach unseren ersten  Erfahrungen in Irland) in unserer Meinung bestärkt worden, daß das Linksfahren eh mehr Spaß bringt. Die Klimaanlage empfanden wir als unnötig, denn es  war in Sydney im Mai ein sehr angenehmes Klima... aber diese Meinung sollte sich noch ändern! Bewaffnet mit Stadtplan und Adleraugen ging es raus aus  Sydney in die Blue Mountains. Nach rund 20 km waren wir aus Sydney raus und dann ging es auf der Autobahn rasend schnell in die Natur. Katoomba, 70  km landeinwärts, war unser Ziel. Das Linksfahren ist während der Fahrt problemlos, jedoch neigt man bei Abzweigungen leicht nach rechts. Aber wie sagt  eine Freundin von uns immer: Immer schön links fahren, denn da ist gestreut! Durch die Blue Mountains führt eine Straße, die jeweils auch die schönsten  Aussichtspunkte streift. Da wären die Wentforth-Falls: Guter Parkplatz mit viel Platz, Toiletten und Softeis-Stand. Am Platz sind stets größere Wandertafeln  angebracht, die die Strecke und die Wanderdauer anzeigen. Hieran kann man sich sehr gut orientieren. Wir wanderten (die Aussies nennen es Bush-Walking)  die Strecke zu den Wasserfällen. Es waren nur wenige Leute unterwegs und so genossen wir die Ruhe, die Sonne, die Ausblicke ins Tal und die Natur. Der  Name Blue Mountains kommt von den ätherischen Ölen der Eukalyptusbäume, die diese in den Morgenstunden verströmen. Durch diese Öle entsteht dann  ein bläulicher Dunst über den Wäldern. Katoomba, der Ausgangspunkt für die Blue Mountains schlechthin, sah mit seinen buntgeschmückten Laubbäumen aus  wie ein englischer Vorort. Ab dem Herbst kann es recht kalt werden. Unser Vermieter erzählte uns, daß es in der vorherigen Nacht gerade mal 4 Grad  Celsius waren. Der Ort wirkt mit all den Hügeln und gelben, grünen und roten Bäumen sehr hübsch und ruhig. Katoomba liegt über der Felsformation Three  Sisters, so daß man von oben einen schönen Blick auf diese 3 Schwestern hat, die aus Schutz vor aufdringlichen Verehrern zu Stein wurden. Wer mit dem  Auto kommt, muß ein wenig fahren, um einen gebührenfreien Parkplatz zu ergattern, aber das Suchen lohnt sich, die Preise sind happig. 900 Stufen sind es  von dem Informationscenter runter in das Tal und nach ca. 2,5h Wegstrecke gelangt man zu einer Bahn, die einen wieder nach oben bringt. Oftmals sind es recht steile Metalltreppen und schmale Wege, die keinen Gegenverkehr erlauben. Wichtig: Man sollte bei dieser Strecke nicht unter  Zeitdruck stehen, damit man die Landschaft auch genießen kann und für die Treppen und Wege sein eigenes Tempo findet. Ansonsten  kann das ganze zur Strapaze werden und schlimmsten Falls muß man die 900 Stufen wieder hinauf steigen, wenn man die letzte Bahn  verpaßt hat. Von der Dunkelheit sollte man sich auch nicht überraschen lassen. Als wir starteten war schon später Nachmittag, so daß  wir uns vorsichtshalber beim Ranger nach der letzten Bahn erkundigten. Wir wanderten entlang des Hanges durch Eukalyptus-Wälder  und es tropfte ständig Wasser von oben. Im Schatten wuchsen Moose und alte, riesige Farnbäume. Auf der Mitte der Strecke  machten wir kurz an einem Wasserfall halt, der mit einem Schild versehen war, daß es sich nicht um Trinkwasser handelte. Obwohl  alles so sauber und natürlich aussah, schien auch hier der Mensch seine Spuren nachhaltig hinterlassen zu haben. Der Weg war recht  hügelig und nach 2 1/2 Stunden freuten wir uns sehr, daß wir die Railway sahen. Die 3$ p. P. waren es auf alle Fälle wert, in einem  54°-Winkel mit einem atemberaubenden Tempo rückwärts den Hang hochgezogen zu werden - Wow. Oben angekommen wurden  wir erstmal durch den Souvenier-Shop gelotst. Von hier hatten wir einen guten Blick auf die Three Sisters. Leider lag die Endstation  der Railway etwas außerhalb von Katoomba, so daß wir wieder laufen durften. Die Quartiere in Katoomba sind recht teuer und  oftmals auch ausgebucht, erst im 5. Motel wurden wir für $68 fündig. Und wie immer zählt die Regel, der Preis liegt quadratisch zur Ferienzeit und zusätzlich  rechtwinklig zur Sehenswürdigkeit. Es gibt zwei nette Hauptsraßen mit kleinen Läden und Restaurants. In "Tom´s Eats" fanden wir einen Platz, das Restaurant  wirkte etwas einfach, aber im Nachhinein waren wir sehr glücklich, denn die Spare Ribs mit Maiskolben und Kroketten, die 1,25 l Coke und das Vanille-Eis  waren Spitze und der Preis von $25,50 für alles sehr fair. Empfehlenswert!!! Draußen war es mittlerweile ziemlich dunkel und kalt. Die Wettervorhersage für morgen sah nicht so gut aus.  

 

Mittwoch, 05.05.1999 (7. Tag: Blue Mountains - Cessnock/Hunter Valley)

 Das Frühstück in Australien ist gemischt, in Hotels gibt es natürlich die entsprechende Auswahl, in Motels dagegen gibt es nur selten Frühstück und noch  seltener im Preis inbegriffen. Wenn es Frühstück im Motel gibt, dann oftmals als Zusammenstellung von eingepackten Sachen [Cereals (Kellogs), Milch,  Früchte, Marmelade, Vegimite (ein Brotaufstrich, der aus den Reststoffe beim Bierbrauen hergestellt wird - hat Ähnlichkeit mit streichbarer Maggi-Würze)]  Eine gute Alternative ist es zum Bäcker zu gehen, wo man sich mit frischen Teigwaren jeder Art eindecken kann, dazu dann noch einen guten frischen O-Saft. Von Katoomba fuhren wir zum 'Evans Lookout' und zum 'Govetts Leap', wo wir noch einmal die fantastische Aussicht auf die Blue Mountains genießen  konnten. Von den einzelnen Lookouts konnten wir jedesmal auch kleine Wanderungen machen. Es lohnte sich sehr. Weiter ging es auf der "Bell´s Line of Road" durch die Blue Mountains. Auf der  Strecke waren diverse Obstplantagen mit den entsprechenden Verkaufsstellen, die allesamt sehr einladend waren und wo man auch andere hausgemachte Lebensmittel kaufen konnte (Rotweinsenf,  Marmelade, etc.). Sehr einladend für eine Rast am Straßenrand. Der Verkehr ist hier sehr ruhig, wie eigentlich in ganz Australien. Wir kamen in 4 Wochen Urlaub auch nur ein einziges Mal in einen Stau,  allerdings auch nur, weil eine Sonntagsveranstaltung dort stattfand. In Richmond hatten wir die Wahl entweder zurück an die Küste zu fahren oder aber auf der landesinneren Straße, der Putty-Road  (160 km) zu fahren. Da wir gerne ins Weinanbaugebiet wollten, sind wir diese alte Straße gefahren, die durch Viehweiden, bergige Wälder und alte englische Orte führte. Tip: In Richmond sollte man  unbedingt nochmal tanken, da die Putty Road kaum größere Orte zu bieten hat und die Strecke auch einige Zeit in Anspruch nimmt, denn oftmals ist sie sehr hügelig und nur langsam zu fahren. Auf halber  Strecke, machten wir am am Colo-River dann ein Picknick uns stellten fest, wie ruhig und entspannend die Natur sein konnte. Da man auf der Strecke oftmals  nur 35 km/h und nur hin und wieder mal 100 km/h fahren konnte, dauerte es bis wir wieder in der Zivilisation waren und es war auch schon leicht dämmerig.  Wir stellten uns noch die Frage, ob die Känguruhs nicht auch mal aktiv werden und rauskommen... schwupps, da standen auch schon zwei große Tiere mitten  auf der Straße. Hier wurde uns auch bewußt, woran man die Einheimischen Autofahrer so gut erkennen konnte - an den Bullenfänger vorne an den Autos.  Nach der Anzahl der toten Tiere im Straßengraben hält anscheinend auch kein Australier an, wenn er ein Tier anfährt. In Queensland haben wir sogar eine tote  Kuh am Straßenrand gesehen. Achtung: Die Sonne verschwindet zu dieser Jahreszeit in Australien sehr früh und sehr schnell. Innerhalb von 20 Minuten  wechselt es von taghell auf nachtdunkel. Im Mai geht die Sonne bereits um ca. 17.15 h unter und dann muß man verstärkt auf 'Wild'-Wechsel' achten.  Während der Dämmerung oder in der Nacht zu fahren ist absolut zu vermeiden. Man sieht ständig irgendwelche blinkenden Tieraugen an der Seite und hofft,  daß keines dieser Tiere auf die Straße springt. Insbesondere da ja alle Autovermietungen einen Selbstbeteiligung in der Kaskoversicherung haben. Den  Trouble, das Geld und das arme Tier kann man sich wirklich sparen, daher haben wir Fahrten während der Nacht außerhalb von Städten vermieden.   Cessnock ist der Ausgangspunkt für Fahrten ins Weinanbaugebiet "Hunter Valley". Motels, Restaurants und Supermärkte gibt es ausreichend. Wer will, kann  auch auf einem Weingut übernachten, aber diese sind oftmals doppelt so teuer wie die Motels. Cessnock selber ist einer dieser typischen Orte, die es in dieser  Größe gibt, weil sie direkt an der Hauptstraße liegen. So gab es auch keine interessanten Restaurants o. ä. Wir entschlossen uns daher für Pizza Hut, wo wir uns eine große Pizza mit Knoblauchbrot (Garlic Bread) und Coke für $14,95  orderten. Hier sahen wir auch, daß Pizza Hut in Australien ein All-You-Can-Eat-Buffet anbietet. Dabei werden im Wechsel alle Pizzen der Karte angeboten und man kann sich die Stücke nehmen, die man möchte. Dazu gibt es noch 'ne  Apple-Pizza, Softeis oder Götterspeise als Nachspeise. Ich glaube, im Restaurant waren wir die einzigen, die das Büffet-Essen nicht bestellt haben (das ist uns nicht nochmal passiert). Wobei das dort auch gar nicht schlimm war, denn  nach der halben Pizza kam die Bedienung und meinte, daß wir wohl die falsche Pizza erhalten hätten (Sie hatte Recht - hatte aber trotzdem geschmeckt) und brachte uns darauf hin unsere bestellte Pizza. So hatten wir auch mehr Auswahl und  mehr zu Essen, was allerdings bei australischen Portionen immer der Fall ist.  

 

 

 Donnerstag, 06.05.1999 (8. Tag: Hunter Valley - Morphet - Hawks-Nest - Seal Rocks - Taree)

 Im Supermarkt Closes haben wir erstmal eingekauft. Die meisten Closes haben 24h am Tag auf. Es ist sehr angenehm, einzukaufen wann man will,  insbesondere auch zu Zeiten, wo wirklick wenig los ist. Es ist eine ganz entspannte Stimmung. Im Hunter Valley gibt es dutzende von Weingütern, die meisten  davon lassen sich besichtigen. Diese Touren kann man entweder beim Motel buchen oder auch direkt hinfahren und teilnehmen. In unserem Reiseführer Lonely  Planet war das Weingut "Hunter Estate" empfohlen und daher fuhren wir dorthin. Die in Australien vorgeschriebenen Alkohol-Lizenzen erwiesen sich hier von  Vorteil, denn die Weingüter besitzen meistens keine Lizenzen und dürfen daher für Ihre Weinproben auch kein Geld verlangen. Wir waren leider erst um 9.30  h am Weingut, denn die Führung begann schon um 9.00 h (der Reiseführer stimmte sonst fast immer!), aber für die unkomplizierten Australier war das kein  Problem, wir durften einfach dazustoßen. Wir erhielten Einblicke in die Reben, den Keller, die Fässer und die Probierstube. Markus fand es sehr interessant,  auch daß die verarbeiteten Weintrauben nicht immer die eigenen sind, sondern oftmals Trauben der gleichen Rebensorten (vorwiegend Cabert Sauvignon,  Chiraz, Chardonnay) einfach von Dritten aus fremden Lagen zugekauft werden. Bei uns kommt es häufig auf ganz bestimmte Lagen an, dies ist in Australien  unerheblich. Aufgrund des guten Klimas und der alten Reben sind die Weine jedoch auch in Australien vorzüglich. Die Besichtigung/Weinprobe wurde sehr  anschaulich und unverkrampft vorgeführt, so daß auch Biene (= Weinlaie in Person) gefallen daran fand. Wir haben eine ganze Menge gelernt und waren  erstaunt darüber, daß es keine Verkaufsveranstaltung war. Im Nachhinein rätselten wir, welche Weine eigentlich dort auf diesem Weingut angebaut wurden.  Vom Weingut fuhren wir in einen kleinen Ort namens Morphet (bei Maitland), der in Bienes Reiseführer genannt war. Es waren vielleicht gerade mal 50  Häuser dort, aber dafür umso schöner. Es handelte sich um alte Holzhäuser, in denen liebevolle Läden waren, z. B. Teddywerkstätten, Bonbonshops (direkt  aus dem Oma-Glas), Pubs. Hier ist in den letzten 50 Jahren nicht viel passiert, entgegen dem Pacific-Highway No. 1, der nun wieder unser Ziel war. Wir  wollten endlich mal wieder an die Küste, nach Hawks-Nest. Hier sollte es eine Koala-Kolonie geben, die wir jedoch nicht entdecken konnten. Dafür gab es  einen langen weißen Strand mit angeschlossenem Parkplatz. Direkt vor der Küste lagen einige bewaldete Inseln. Für uns Touris hat der Koala halt eine  gewisse Anziehungskraft - bereits beim durchlesen der Reiseführer ertappten wir uns dabei, daß alles angekreuzt wurde, was nur annähernd mit Koalas zu tun  hatte (das lag vielleicht auch etwas an Sabines Einfluß).  Etwas weiter nördlicher gelangten wir zu der schroffen Steinfelsen-Küste mit Namen 'Seal Rock', wo  eine Seehund-Kolonie lebte. Wahrscheinlich schwamm draußen gerade ein Schwarm Heringe, so daß wir auch hier kein Glück hatten. Der Küstenabschnitt  war jedoch durch seinen schroffen Charakter sehr interessant. Gleich am Ufer gab es auch einen Campingplatz. Die Straße führt einige Kilometer über  annehmbare Gravel-Road (netter Begriff für Schotterpiste). Mit der Zeit wurde das Wetter schlechter und es fing an zu regnen. Aber es riß immer wieder mal  auf und so war es nicht zu trostlos. Die Straße entlang der Küste war wunderschön, die Abzweigung von dem Highway lohnte sich. Wir fuhren durch tiefe  Wälder und Seenlandschaften, die ruhig und einsam lagen. Je näher man an Forster rankam, desto touristischer wurde es auch wieder (30 Motels, 300  Fast-Food-Restaurants). Im Sommer dürfte hier die Hölle los sein, denn man kann einerseits in der Natur im Inland viel machen und gleichzeitig den herrlichen  Pazifik genießen. Man darf nicht vergessen, daß Sydney und damit die Menschenmassen nicht weit weg sind. Taree war unser Nachtlager, wieder eine  größere Stadt, die am No.1 lag. Unser Motel für $60 war gleich nebenan beim Chinesen, wo heute für das "All-you-can-eat"-Büffet geworben wurde. $28 für  div. Hauptgerichte, Früchte, Suppen, Dessert, Eis und Getränke waren nicht zuviel. Interessant waren allerdings die vielen Leute dort, es schien an diesem Tag  eine gefragte Adresse in Taree zu sein. Während wir dort aßen, wechselten die Tische neben uns ca. 2-3 mal. Die Australier sind etwas schneller beim Essen  als wir. Wahrscheinlich ist deswegen auch diese Büffet-Form so erfolgreich, weil man nicht lange in der Karte blättern muß. Fernsehetechnisch (es gibt so ca.  6 TV-Sender in Australien) wußten wir mittlerweile, was es an welchem Tag zu welcher Uhrzeit gab. Mit am interessantesten sind jedoch die Nachrichten, es  wird darin ca. 3 Minuten über weltpolitschen Geschehen berichtet, dann 8 Minuten über Mord und Boulevard im eigenen Land, dann kommt (ganz wichtig)  mind. 15 Minuten Sport und zu guter letzt der Wetterbericht. Letzteres sollte man tendenziell vernachlässigen, das ist halt so wie bei uns auch!  

 

Freitag, 07.05.1999 (9. Tag: Port Macquarie - Walcha)

 Entlang des Highways fuhren wir nun nach Port Macquarie, wo wir vorher auf die Küstenstraße auswichen. So kamen wir zum schöngelegenen Leuchtturm.  Dieser lag hoch auf einem Felsen und nach Süden hatten wir einen Blick auf die Strände, nach Norden hätten wir bei sehr guter Sicht bis nach Byron Bay  (östlichster Festlands- punkt Australiens) schauen können. Nunja, der Wetterbericht vom Vortag traf zu, so daß unsere Sicht etwas eingeschränkt war - viel  mehr war es naß und windig. Port Macquarie hatte zwei Highlights zu bieten, daß eine war der Regenwald und das andere das Koala- Hospital. Der  Regenwald grenzt unmittelbar an das Wasser und stellt ein letztes Refugium für einige Tierarten dar. Wir gingen auf dem Holzpfad, der ca. 3-5 Meter über  dem Boden verlief, durch den Wald und erhielten so einen neuen Einblick in diese Vegetation. Überall waren Hinweisschilder, die viele Informationen gaben.  Der Eintritt von $8,50 p. P. war u. E. etwas hoch, aber wir sahen es als Beitrag für die Erhaltung der Natur an (und immerhin hätten wir am Eingang gratis  einen persönlichen Führer bekommen können). Auf dem Gelände des Koala-Hospitals lag noch das Roto-House, welches Anfang 1900 gebaut wurde, also  für Australien asbach und damit schützenswert ist. Das Haus ist noch wie damals eingerichtet und gibt einen interessanten Einblick in die Zeitepoche von  damals (Eintritt frei). Nebenan im Hospital, der Name irritiert, denn es ist eigentlich ein einfaches Haus mit diversen Gehegen, haben wir uns einige  aufzupeppelnde Koalas angeschaut. Jim Beam (was für ein Koala-Name!) war jedoch der einzige, der etwas aktiv und auch fotogen war. Er war richtig  knuffig und wäre er nicht eingezäunt gewesen, hätte Biene ihn glatt eingesteckt. Vor dem Ort liegt ein Freizeitpark mit dem Namen Timbertown (Holzstadt).  Hier ist die Zeit um 150 Jahre zurückgedreht worden. Es gibt ein Holzsägewerk, alte Läden, eine Bäckerei, Handwerker, etc. Alles wirkt sehr detaillgetreu und wird durch Personen in den entsprechenden Kleidungen belebt. Da im Sommer viele Touristen hier Urlaub machen, kostet es dann auch $15 Eintritt, im  Herbst war es gratis und das war auch ganz gut so. Kurz nach 15h war es, als wir feststellten, daß wir die 200 km ins Landesinnere schaffen müßten. Unser Ziel war Armidale oder ein Vorort. Die Hälfte der Strecke führte uns durch dichtes  Waldgebiet, oft nur im 3. Gang befahrbar. Wir sahen wolkenverhangene Berge, Farmland, Urwald, etc. Aufgrund der 'tollen' Straßen- verhältnisse waren wir nach 2 1/2 h erst in einem Ort namens Walcha - wg. der hereinbrechenden  Dunkelheit blieben wir dort. Ein Motel, 2 Pubs, kein Restaurant... aber Glück gehört zur Reise, das Motel war gut ($56 - Walcha-Motel - einfallsreicher Name) und in jedem Pub bekommt man in Australien auch was zu essen. Allerdings gibt es  meist keine Karte, sondern man muß danach fragen. Die Essen heißen dort Counter-Meals, der Preis ist sehr moderat und die Qualität einfach. Zweimal in der Woche war in dem von uns ausgesuchten Pub Pizza-Time, so daß wir uns hierfür  entschieden. Es war schon interessant organisiert, die Mutter nahm die Bestellungen am Telefon entgegen, die eine Tochter führte sie aus und die andere Tochter bediente uns. Getränke konnten wir uns am Pub-Tresen holen. Walcha ist ein kleiner  verschlafener Ort und das Leben spielte sich an diesem Tag im Pub ab. Man redete über Sport, über Wetten und über das gute Bier. Bier und Cola gab es hier für $2,10, was wirklich günstig war und die Pizza hat auch prima geschmeckt. Tja, das  Landleben hat auch seine Vorzüge.  

 

Samstag, 08.05.1999 (10. Tag: Armidale - Grafton)

 Man gewöhnte sich langsam an das frühe Aufstehen zwischen 7.30h und 8.00h (nicht wirklich!/Anmerkung von Sabine), aber dafür konnte man auch eine  Menge am Tag erleben. Heute fuhren wir von Walcha nach Urulla und von dort aufs Land nach Gostwyck. Dieser Ort sollte englischer als alle anderen sein,  aber leider fanden wir den Ort nicht, dafür eine wunderschöne englische Kirche mit rotem Wein und gelben Ahornbäumen. Wo der Ort war, ist uns heute noch ein Rätsel, denn er lag irgendwo zwischen Weiden an einer Gravel-Road. Weiter nach  Armidale, der Studentenstadt, die aber nur Frühstücksort für uns war, denn unser Ziel war Grafton. Auf dem 205 km langen Weg dorthin kamen wir an einigen Schluchten vorbei. Die Wollomombie- Falls (220 m hoch) wären sicherlich die  imposantesten Wasserfälle gewesen, doch mangels Wasser fiel das Naturspektakel etwas kleiner aus, dafür lohnte sich das Wandern wieder. Auf dem Parkplatz standen lediglich 2 Autos und ein Toilettenhäuschen (mit  Sägespäne-Kompostier-Anlage). Mit dem fantastischen Blick, 22 Grad Celsius, den Wassergeräuschen und dem Alleinsein  war es klasse dort. Ein wenig weiter südlich auf der Strecke kommen noch die Ebor-Falls, die zwar mehr Wasser führten, aber weniger imposant erschienen.  Mitten auf der langen Strecke zwischen Armidale und Grafton ist ein 12 km langes Stück Gravel-Road. Laut Autovermietung darf keine Gravel-Road  befahren werden bzw. der Versicherungsschutz erlischt. Tja, soll man nun 500 km zurückfahren? Außerdem sind die Roads meistens recht gut. Alles eine  Frage der Geschwindigkeit. Im Gebirge, es ging steil hoch und noch steiler runter, kam ein Warnschild mit "Stock" und Biene fragte nur, wo denn hier den  Kühe herkommen sollten. Nunja, die Tiere beantworteten die Frage einfach mit Anwesenheit. Seitdem hinterfragten wir die Tierschilder nicht wieder, denn immer kurz darauf kam uns ein Tier vor die Kühlerhaube. Die "Stein-Schlagloch-Rubbel-Kurve-Abhang"- Straße führte uns weiter durch hügeliges Viehland  und grüne, feuchte Berge. In Grafton kamen wir im "The Abbey"-Motel ($55) neben der Kirche (wie der Name halt sagt)  unter und entschieden uns nach einem Rundgang durch die "City", daß wir bei Pizza Hut essen sollten. Der Hit war natürlich  das All-you-can-eat-Buffet für $8,95 p. P., was hier jeder, ob alt oder jung, genommen hat. Wir auch und so probierten  wir Salate, Pizzen und Softeis bis zum Abwinken sowie einen "Jug"-Pepsi-Coke (1,5 l) und ein Glas Rotwein. Der Preis  insgesamt von $24,95 war dann auch vollkommen okay. Grafton selber ist an einem Fluß gelegen, auf der eine Insel liegt, die wiederum im Sommer als Schlafplatz für tausende von Fruitbats dient. Leider nicht zu unserer Zeit (Biene fand das ganz  o. k.).  

 

Sonntag, 09.05.1999 (11. Tag: Nimbin - The Channon - Byron Bay)

 Nicht einmal ein Bäcker hatte auf und so schafften wir es erst in McLean (ein schottischer Ort) im offenen Supermarkt uns mit Nutella (!!!) einzudecken, aber  einen Bäcker fanden wir erst in Woodburn. Direkt am Fluß breiteten wir unsere bisher sehr nützliche Picknick-Decke aus und frühstückten bei schönem  Wetter. Weiter ging es nach Lismore, einer der üblichen Orte mit vielen bunten Geschäften, der Auto- und Tankmeile sowie den großen Fast-Food-Ketten. Unser Ziel war aber Nimbin. Der Ort lag noch 30 km entfernt in den Bergen, der Weg führte uns durch viele Fruchtanbau-Gebiete (Orangen und Mandarinen  gab es am Wegesrand zu kaufen). Nimbin war Klasse. In diesem Ort hatte jede Bewegung Ihre Existenzberechtigung, ob Hippies, Yuppies, 69er, was auch  immer, in Nimbin fanden wir sie alle und alle verstanden sich. Insbesondere ist Nimbin Drogenumschlags-Platz (weiche) Nummer eins in dieser Ecke  Australiens. Wir hatten gerade die Autotür aufgemacht, da wurden uns schon freundlich Joints und "Nice-Cookies" angeboten. Im Ort kann man sich hinstellen  und sich einfach die Leute anschauen - hyperinteressant. Man sollte es nicht für möglich halten, aber es gibt sogar eine nagelneue Polizeistation... die kümmert  sich anscheinend nicht so um die Joints, obwohl es auch hier illegal ist, diese zu verkaufen. An jedem 2. Sonntag im Monat findet im 10 km entfernten The  Channon ein Verkaufsmarkt statt. Alles aus der Gegend versammelt sich hier und verkauft, was er verkaufen kann (Obst, Pflanzen, Werkzeug, Holzdinge,  Massage, Hellsehen, Kochen, Kamelreiten). Hier herrschte eine fantastische Atmosphäre, denn es war völlig egal, ob man als Touri durch die Gegend lief, sich  als Alternativer barfuß durch den Schlamm kämpfte oder als Obstbauer seine Ware anbot - die bunte Menschenvielfalt kam hier zusammen und jeder wurde  akzeptiert. Es war eine Mischung aus Volksfest, Wochenmarkt und Zeitvertreib - ein echtes Erlebnis. Der Regen zwischendurch störte überhaupt nicht.  Zurück nach Lismore zum Highway No. 44 nach Ballina und von dort nach Byron Bay. Dieser Ort ist ein Surfer-Kultort mit den entsprechenden Wellen, Shops und Leuten. Wer ein wenig Zeit hier hat, sollte in Byron  Bay einen Surfkurs machen, es wird hier alles rund ums Board angeboten. Für $65 fanden wir ein gutes Motelzimmer bei "Budget". Alle Motels die nahe am Strand lagen, waren wesentlich teurer. Und unser Zimmer  hatte eine eigene Waschmaschine und einen Trockner, so daß erstmal sämtliche Wäsche durchgezogen wurde. Einige größere Motels haben oftmals jedoch auch Sammelwaschmaschinen und -trockner. Ansonsten gibt es  auch Waschcenter in einigen größeren Orten, aber unsere Variante im Motel war schon bequem. In Byron Bay konnte man alles essen, zu was man Lust hat. Wir entschieden uns für einen Griechen, der keine Alkohol-Lizenz  hatte, so kauften wir eine Flasche Wein und tranken die zu unserer "2-People-Platers", danach rollten wir zum Motel zurück.  

Montag, 10.05.1999 (12. Tag: Byron Bay)

 Heute schliefen wir erstmal aus (hurrraaa!), denn die gute Waschgelegenheit hatte uns davon überzeugt, daß wir noch einen Tag bleiben sollten. Außerdem  war Schmuddelwetter angesagt, so daß uns die Motivation zum Aufstehen fehlte. Als das Wetter ein wenig aufheiterte gingen wir zum Strand und schlenderten  am Wasser zum Leuchtturm. O. k. schlendern war vielleicht etwas untertrieben, denn es ging schon etwas bergauf, aber was tat man nicht alles für den  östlichsten Punkt vom Festland Australiens. Wenn man den Weg hoch zum Leuchtturm geht, dann kann man mit Glück Delphine, Schildkröten, Mantas und  Wale sehen. Leider beschränkte sich unser Glück auf die Delphine - genauer gesagt auf einen Delphin oder was man dafür halten konnte. Weiter oben beim  Leuchtturm hatten wir einen schönen Rund-um-Blick auf die Küste. Wer noch mehr sehen will, der kann mit einem Hang-Glider einen Tandem-Flug von dort  aus machen (5 Meter Anlauf!), es kostete rd. $50 aber wäre sicherlich ein Erlebnis (alleine schon wg. der kompakten Einweisung). Auf der Rückseite des  Leuchtturms (man kann auch mit dem Wagen rauffahren) geht es entweder die Straße runter oder durch den Regenwald zurück. Wir entschieden uns für Letzteres und waren erstaunt, wie schnell man wieder fern jeder  Zivilisation sein konnte. Gut das uns manchmal Leute entgegen kamen, denn wir hegten teilweise die Befürchtung, daß wir nicht mehr auf dem Wanderweg sein konnten. Wir stellten fest, daß es hier eine unglaubliche  Kombination auf kleinstem Raum gab: Strand, Steilküste und Regenwald. Im Ort schauten wir einige der interessanten Geschäfte an und wenn man sich was zum Thema Wasser kaufen will, dann findet man es hier.  Gegessen haben wir in der alten Railway-Station, wo es Rump-Steak, Bier und Live-Musik gab.  

 

 Dienstag, 11.05.1999 (13. Tag: Brisbane)

Nichts als Regen ... nicht mal ein blauer Punkt am Horizont. So ein Pech aber auch, wir frühstückten daher in unserem Motel und fuhren dann auf dem  Highway in Richtung Brisbane. Nach ca. 170 km kamen wir an der Destillerie Beenleigh vorbei. Hier wird in der Saison aus Zuckerrohr ein ordentlicher Rum  gemacht. Es ist die älteste noch fabrizierende Destille Queenslands, wobei das in Australien max. 200 Jahre bedeuten kann. Hier wird nur zwischen Juli und  Oktober produziert und daher war es recht ruhig im Betrieb. Man sieht hier viele Bilder aus der Gründerzeit und einen Videofilm, der die Produktion gut  erklärt. Der Höhepunkt war natürlich die Verkostung am Ende. Sehr empfehlenswert fand Biene den Likör-Rum.
Auf der Strecke nach Brisbane kann man auch die Brauerer von Foster besichtigen, aber wir wollten in Brisbane lieber die "XXXX"-Brauerei kennenlernen.  In Brisbane suchten wir uns ein "Budget"-Motel für $65 aus und zwar in der South-City, ca. 15 Minuten von der Viktoria Bridge bzw. City entfernt.
Den Weg  durch die Millionenstadt schafte Biene meisterlich, so daß wir für den nächsten Tag todesmutig eine Fahrt zu den Koalas planten. Zunächst ging es  aber in die City per Pedes. Durch die bunte Fußgängerzone ab ins riesige Meyers-Centre, wo wir erstmal unseren letzten Bargeld- bestand durch Thomas-Cook-Reiseschecks aufbesserten.
Wir schlugen uns durch all die Malls, liefen durch Kirchen und unternahmen dann noch mit der City-Cat (Catamaran-Fähre - $3,20 p. P.) eine  Zwei-Stunden-Flußfahrt. Der Fluß fließt kreuz und quer durch Brisbane und viele Pendler nutzen die Fähre als Verkehrsmittel. Man sieht so ein wenig von der Randbezirken und verschiedene Ansichten von der Stadt. Auf dem Weg durch die Stadt schlossen die Läden fast alle pünktlich um 18.00 h die Tore und es  wurde immer ruhiger dort. Bei Mekong konnten wir ein chinesisches All-you-can-eat-Buffet für $7,95 p. P. ergattern, was der absolute Tiefstpreis für so etwas war.
Rund kugelten wir nach Hause und kauften auf dem Heimweg noch ein Castlemaine Six-Pack als Vorbereitung auf die Brauertour am morgigen Tag ($9.75 - Wer mehr Bier trinkt und einen großen Wagen hat, der sollte  immer die 30er Packs kaufen). Den gutschmeckenden Beenleigh-Liquer gab es dort leider nicht.
 


Mittwoch, 12.05.1999 (14. Tag: Brisbane)

 Unser Ziel war zunächst das Koala Sanctuary westlich von Brisbane, Zuerst haben wir 2 schlafende Koalas beobachtet, die sich mal wieder nicht regten und  so gingen wir zu den Kangaroos. Die waren ganz lieb und ließen sich von uns auch füttern (Futter für 20 Cent am Gehege-Eingang). Wobei man zwischen den  Känguruhs und den kleineren Wallabies unterscheiden muß und die kleineren Wallabies gewinnen einfach jeden Schönheitswettbewerb im Vergleich zu den  großen Känguruhs. Die Tiere aßen uns aus der Hand, so daß wir einige Streichelattacken starten konnten. Natürlich schauten wir uns bei dieser Gelegenheit auch mal die Babys in den Beutel von Nahem an.
Weiter ging es zu den süßen Koalas. Vor uns war gerade eine Horde von Japanern ‘eingeflogen’ und hat sich mit dem Beuteltier fotografieren lassen ($8). Wir  stellten auch hier wieder fest, daß Japaner grundsätzlich das tun, was der Reiseführer sagt, auch wenn sie manchmal tausend Tode sterben - was tut man nicht  alles für ein Foto. Einige Japaner guckten ziemlich verkrampft, als sie den Koala auf den Arm nehmen sollten. In der Anlage gibt es ca. 130 Koalas, die man  alle gut beobachten kann. Die Tiere werden nach einem festgelegten Plan den Touristen auf den Arm gesetzt und dann kann ein Foto gemacht werden. Da die  Tiere an Streß sterben können, ist der zeitliche Einsatz sehr eingeschränkt. Nachdem Biene mind. 5x am Fotopunkt vorbeigetigert war, entdeckten wir, daß  man die Koalas auch einfach auf dem Arm nehmen durfte ohne den ganzen Fotostreß drumrum... und das sogar kostenlos. Da gab es für Sabine kein Halten  mehr und schon hatte sie ‘Wonder’ (Alter: 1 1/2 Jahre) auf den Arm. Es war ein tolles Gefühl, denn die Tiere haben ein sehr dichtes, flauschiges Fell und klammern sich ganz lieb an Ihren menschlichen ‘Baumersatz’. Biene war sichtlich gerührt.
Die vielen Wombats, Vögel, Echsen, Dingos, Schlangen und Fledermäuse haben wir uns natürlich auch angeschaut. Es sollte ja keiner zu kurz kommen. Der  Park ist wirklich eine gute Attraktion und einen Besuch wert. Man kann auch mit der Fähre von Brisbane hin und zurück fahren.
Danach fuhren wir zum Mount Coot-tha und hatten bei schönstem Wetter einen wunderbaren Blick auf Brisbane. Brisbane hat allerdings kein charakteristisches Merkmal wie Sydney oder New York uns sieht von oben recht normal aus. Wenn  man auf dem Berg ist, kann man auch gleich in den botanischen Garten der Stadt fahren (freier Eintritt). Im gut angelegten Garten haben wir jedoch eher die vielen Schulklassen, Echsen und Enten beobachtet als die Pflanzen. Es war schon fast  13.30 h und da fiel uns ein, daß wir ja noch die XXXX-Brauereitour machen wollten. Schnell zu dem häßlichen viereckigen Riesengebäude, was man auch auf jedem Bieretikett sehen kann. Warum das dadrauf ist, ist uns ein Rätsel. Naja, wir hatten  tatsächlich Glück, denn die Tour hatte gerade begonnen. Wir liefen von dem Sportclub (dort beginnt die Tour) zu dem Eingangstor, wo die Besichtigungstruppe ihren ersten Stop eingelegt hatte. Natürlich durften wir noch dazustoßen  (Australier sind ja unkompliziert), aber erst mußte Biene noch ihre Sandalen gegen Halbschuhe tauchen (Service vor Ort),  da bei jeder Tour durch Produktionsanlagen geschlossenes, festes Schuhzeug getragen werden muß. Die Tour ($5 p. P.) war sehr technisch ausgelegt und die  Führerin leider nur schlecht zu verstehen. Am Ende konnte man für das Ticket noch 4 x 0,3 l-Gläser Bier bekommen, so daß man sich durch die Sortenvielfalt  von XXXX trinken konnte (viel, wenig Alkohol, bitter, soft - hicks). Hinweis für den Fahrer: Man konnte sich auch an Softdrinks laben.


Das Wetter war schön und es war erst 15.30 h, so daß wir zum Motel fuhren um unsere Badeklamotten zu holen. Es ging nun zu den South-Bank-Parklands -  ein Riesengelände, daß man zur Expo 1988 gebaut hatte und sogar eine künstliche Lagune mit schönen Blick auf die Stadt hat. Die Lagune war ein  Riesen-Swimming-Pool mit viel Sand und Palmen. Kurz mit den Füßen rein und dann relaxen. Allerdings ging auch in Brisbane die Sonne schon kurz nach  Fünf unter und so statteten wir nochmal den Geschäften in der Stadt einen Besuch ab und aßen bei AlleyKat in einer Einkaufspassage zu Abend. Da die Passagen rechtzeitig schließen, muß man auch schon früh essen gehen.

 

Donnerstag, 13.05.1999 (15. Tag: Glass-House-Mountains - Noosa - Hervey Bay)

 Nachts ergoß sich ein lauter Regenguß und wir rechnete mit dem schlimmsten Wetter, aber der morgendliche Blick aus dem Fenster sah anders aus und so ging es bei Sonnenschein raus aus Brisbane und ab in die Glass-House-Mountains.

 

Eine weite Gegend mit sieben 300 m steil emporragenden Bergen. Wenn man den Forrest-Drive wählt, kommt man zum Scenic-Lookout, wo man einen Blick  auf die bewaldete Gegend hat. Weiter ging es über Meleny bis Maplton. Die sehr schöne "Hinterland"-Straße führte uns dann durch das Künstlerdorf  Montville und ermöglichte oftmals Blicke auf den Pazifik. Von Nambour über Yanding ging es nach Noosa, ein kleiner, ruhiger, angenehmer Küstenort. Dort  suchten wir den Nationalpark auf, um ein wenig durch den Eukalyptus-Wald direkt am Meer zu wandern. Wir haben dort auch unseren ersten "freien" Koala  gesehen! Das war schon eine besondere Leistung, denn Koalas waren grundsätzlich nur schwer zu entdecken. Ein sicheres Merkmal war immer eine  Ansammlung von nach oben starrenden Menschen, die vor einem Baum standen. Oftmals waren auch kleine Kinder hilfreich, denn wenn sie fragten, wie viele  Koalas man denn schon gesehen hätte und darauf eine Antwort bekamen, waren sie zu Gegenleistung (= Tips) bereit. Ein älteres Ehepaar sprach uns dann an,  um uns in die Brut-Geheimnisse des Bush-Turkeys (wildlebende Truthahnart) einzuweihen. Diese kleine biologische Unterweisung führte uns dann vom Leben  des Paares über Grundstücksspekulationen und die Geschichte in Deutschland zu der Weisheit 'genießt Euer Leben solange Ihr jung seit - wer weiß schon was  kommt' und endetet nach fast einer Stunde mit den besten Wünschen für uns. Diese Begegnung bewies uns wieder einmal mehr, daß wir uns ein Urlaubsland  mit liebenswerten, hilfsbereiten und unkomplizierten Menschen ausgesucht hatten. An der Einfahrt zum Park aßen wir dann das wohl beste Softeis Australiens,  dort gab es sogar Straciatella-Softeis - genial und ein Muß für jeden Eisliebhaber. Vom Lagoon-Look genossen wir dann noch den Rundum-Blick auf Noosa  und die Küste. In Noosa steckt wirklich Geld und der Wohlstand ist überall zu sehen, ein angenehmer Ort. Da wir am folgenden Tag nach Fraser Island  wollten, fuhren wir noch die Strecke nach Hervey Bay (190 km), wobei wir uns ja eigentlich vorgenommen hatten, nicht in der Dämmerung zu fahren. Aber  Hervey Bay war nunmal der Ausgangspunkt für Fahrten zur weltgrößten Sandinsel und daher mußten wir leider. Der Motorway No. 1 (Bruce Highway) war  super ausgebaut, was leider nicht immer der Fall war und die Zeitplanung manchmal nicht leicht machte. Kurz vor 18.00 h waren wir in Hervey Bay, ein  langgezogener Küstenort, an dessen Ende der Hafen lag. Am Wasser entlang, der sogenannte Esplanade, lagen sämtliche Motels, Restaurants und  Info-Shops. Die Preise fingen bei $40 an und so buchten wir zwei Nächte und fuhren mal wieder zu Pizza-Hut, denn die Restaurants an der Esplanade  überzeugten uns nicht. Viele warben zwar für tolle Essen und irgendwelchen Sonderangeboten, aber diese galten oftmals nicht an dem gewünschten  Wochentag. Um 20.30 h - wir waren die letzten im Restaurant - fuhren wir noch mal zum Hafen, da dort die Boote ablegten. Tja, der Info-Shop war dort  logischerweise schon zu, jedoch war ein Mann dabei, sein Auto zu warten und der sprach uns an. Seine Frau führte den Info-Shop und sie sei noch drinnen.  Trotz Feierabend machte sie dann noch auf und wir buchten eine geführte Tour auf der Insel. Man hätte zwar auch die Möglichkeit gehabt, auf Fraser Island  ein Auto (Geländewagen, alle andere Fahrzeuge krepieren im Sand) zu mieten, aber die Kosten hierfür waren nicht ohne (mind. $120 für den Wagen, zzgl.  doppeltteuren Sprit, Fährfahrt und sog. Permits für den Nationalpark). Dafür hätte man dann natürlich auch 'ne Menge Fun gehabt, indem man die sandigen  Pisten und die meilenweiten Strände befuhr. Wenn man vielleicht zu dritt oder zu viert gewesen wäre und die sandige Fahrt nicht gescheut hätte, dann wäre das  eine gute Sache gewesen. Unsere Fahrt kostete $75 p. P. Das war zunächst viel Geld, aber wir wollten abwarteten, was wir dafür geboten bekamen.

Freitag, 14.05.1999 (16. Tag: Fraser Island)

 Die Fähre fuhr um 8.30 h. Wir besorgten uns noch die reservierten Tickets am Ticketcounter und los ging es vom Hafen aus (Parkplätze sind en masse  vorhanden - Badesachen nicht vergessen). Die Fahrt dauerte eine gute Stunde und auf der Insel begrüßte uns Jeremy. Er war unser Ranger, Fahrer, Guide,  Koch, etc. Jeremy war seit 2 1/2 Jahren auf Fraser Island. Er studierte Biologie, Chemie, Botanik, Geologie, etc. und er wirkte so euphorisch, als wenn er das  1. Mal auf dieser Insel war. Während der gesamten Fahrt redete er über die Insel, die Flora und Fauna. Es war höchst interessant, ihm zuzuhören und er  erwies sich als echter Glücksgriff. Als Fahrzeug diente ein 4WD-Bus für 30 Leute, der gerade mal 'ne Woche alt war (dem Geruch nach, war er sogar noch  jünger - Plastik pur). Wir fuhren bei schönstem Wetter von Kingfisher Bay zunächst auf die Ostseite der Sandinsel. Es war eine hügelige, rutschige Sache,  denn alle Straßen, oft nur einspurig, bestanden aus feinstem Strandsand. Auf der Straße galt natürlich (wie in ganz Australien) bow = bigger one win, und da  waren wir mit unserem Bus natürlich die Gewinner - alle andere durften ausweichen (Biene war froh, daß wir kein eigenes Fahrzeug hatten, denn die  Ausweichmanöver waren teilweise recht abenteuerlich). Beim Halt hatten wir einen genialen Blick auf die "Sandtool"-Wanderdüne. Gleichzeitig gab es  Morning-Tea and Coffee und 'ne Kleinigkeit zu schnabulieren. Von dort waren es nur noch kurz bis zum Oststrand. Dieser Strand ist läppische 70 Meilen lang  und man kann ihn auf der gesamten Strecke mit dem Auto befahren, allerdings sollte man auf landende Flugzeuge und Rinnsale achten. Wir fuhren allerdings  nur einige Kilometer nach Norden zum Eli Creek. Ein kleiner sauberer Süßwasserfluß (4,5 Mio. Liter je Stunde) mit einem Holzlaufsteg am Rand. Das  Regenwasser sucht sich hier seinen Weg von der Insel runter in den Pazifik. Wir gingen den Steg entlang und sprangen in das zunächst kalte Wasser. Kurzer  Aufschrei und plötzlich trieb man mit dem klaren Wasser Richtung Strand. Herrlich - das sollte man sich nicht entgehen lassen. Kurz noch in der Sonne die Zeit genossen und dann ging es mit dem Bus zu den Coloured Sands bzw. Pinnacles.

 

 Dies ist eine Sandsteilküste, allerdings hat der Sand eine rötliche marmorierte Farbe, was bei seiner Höhe von rd. 20 Metern toll aussieht. Einige behaupten  auch, daß hier einmal ein Regenbogen zerbrochen ist und der Sand deshalb so gefärbt ist. Ganz in der Nähe befindet sich das Schiffswrack der Moheno,  welches vor 50 Jahren hier auf Grund gelaufen ist. Ein verrosteter alter Kahn, allerdings durch die rostige, goldrote Farbe ein farbiges Highlight mitten am  Strand von Fraser Island. Im Restaurant von Happy Valley kann man noch Original-Bilder des Schiffes sehen. Das Betreten des Schiffes ist untersagt, da es wohl schon zu Unfällen kam.

 

In einem der 4-5 Orte der Insel, in Happy Vally gab es ein Lunch (Salat, kaltes Fleisch, Brot, Dressing) im ansäßigen Restaurant, was zugleich Shop,  Tankstelle und Hotel in einem war. Hier haben wir beim Essen festgestellt, daß auch viele Aussies dort Urlaub machten. Nach dem Lunch ging es nach Eurong  und weiter zur Central Station bzw. Pile Valley, Hier konnte man im Creek (Tal) natürlichen Regenwald erleben und Jeremy lebte dort als Guide völlig auf. Wir sahen King-Fisher und Cukabarra-Vögel.

 

Die Dingos heulten dabei im Hintergrund. Phantastisch. Jeremy machte uns auf die Stille aufmerksam und aller schwiegen, um sie zu genießen - bis auf Markus  Kamera (unpassenderweise). Von dort ging es zum Lake McKenzie, wo wir in dem großen Süßwassersee ein erfrischendes Bad nahmen. Das Wasser war  auch hier glasklar. Die Insel scheint ein einziges Naturparadies zu sein. Um 16.00 h ging es dann leider schon zurück, da wir unser Schiff noch erreichten  mußten. Wir konnten auf den Schiff dann herrlich erleben, wie die Sonne unterging und die Wolken am Himmel zum Glühen brachte. Alle Passagiere,  insbesondere wir, waren von diesem Naturschauspiel gefangen. Um 17.45 h waren wir wieder in Hervey Bay, wo wir unseren Abend bei einem schönen  Essen in einem Western-Restaurant ausklingen ließen. Die Tour war ihr Geld wert und hat uns sehr gut gefallen.

Sonntag, 15.05.1999 (17. Tag: Bundaberg - Rockhampton)

 Erst zum Bäcker, die Frühstücks-Verpflegung besorgen, dann einmal kurz an den langen Strand von Hervey Bay (wir waren da) und ab zum Bruce Highway  nach Bundaberg, wo wir pünktlich um 11.00 h die Führung durch die Bundaberg Destillerie mitgemacht haben. Die Führung war sehr interessant aufgemacht,  da diese im Vergleich zur Beenleigh-Destille ganzjährig in Betrieb und viel größer ist - alles war mit Leben gefüllt. Interessant roch die Zuckerrohr-Maische  (Anmerkung von Biene: das Zeug stank) und die riesigen Rumfässer. Am Ende gab es eine Probe, wobei Biene den Rum-Likör mit Milch und ich ein  Ginger-Beer mit Rum probiert haben. Beides war interessant und geschmacklich gewöhnungsbedürftig. Bei der Führung haben wir noch zwei deutsche  Fahrradfahrer getroffen, die vor 6 Wochen in Sydney starteten und in 4 Wochen in Cairns sein wollten. Sprich dieselbe Strecke wie wir, nur mit dem Fahrrad:  sie hatten unseren Respekt. Wenn man die Bundaberg-Destille besucht, dann kann man auch um die Ecke den Craftmarket (Handwerksmarkt) besuchen. Bei  25 Grad Celsius ging es ab nach Rockhampton, das waren immerhin 450 km. Erst sahen wir viele Zuckerrohr-Felder

 

 und danach ausschließlich Cattle-Weideland. Es sollen hier über 2 Millionen Rinder grasen, gesehen haben wir nur einige Hundert. Um kurz vor 17.00 h hatten  wir dann in Rockhampton unser Porkie´s Motel ($48) gefunden und gingen gleich zum Essen. Der Ort wirkte wie ein großer Durchfahrtsort mit den üblichen  Motels und Fast-Food-Ketten, jedoch ist er auch gleichzeitig der Rinder-Umschlagsplatz Nummer 1, allerdings merkt man im Ort wenig davon. Ein alter Pub  am Ufer des Fitz-Roy-Rivers war unser Restaurant heute Abend. Wir aßen Spare-Ribs mit Rum Sauce (ging so) und eine Aussie Grill Plate (wie erwartet).  Dazu gab es Coke und ein irisches Kilkenny ($28). Im Motel schalteten wir die Klimaanlage an und verkrochen uns im Bett.

 

Sonntag, 16.05.1999 (18. Tag: Rockhampton - Great! Keppel Island)

 Rockhampton ist für dreierlei Sachen ein guter Ausgangspunkt, die Bergwerke im Süden, die Höhlen im Norden und die Inseln im Osten. Die beiden Letzteren  war unseren Ziele. Frühes Aufstehen war angesagt, da wir unsere Badesachen noch packen mußten und dann die Fähre um 9.00h von Rossly Bay nach  Great! Keppel Island nehmen wollten. Es war ein leicht nebeliger Morgen, der etwas kühl schien. Im Laufe des Tages wurde es jedoch noch 26 Grad Celsius  warum und blauer Himmel war den ganzen Tag zu sehen. Mit der Freedom Flyer II ging es für $27 p.P. dann in 25 Minuten auf die Insel rüber. Die Fähre war  kaum belegt und auf der Insel war nur wenig Betrieb. Die Insel hat eine große Hotelanlage, einen kleine Flugplatz, viele Berge, einige Strände und ein paar  Korallenriffe. Wir gingen auf der Insel über den südlichen Berg mit schönen Blicken auf die Insel zum "Long Beach"-Strand, allerdings kamen wir am  westlichen Teil vom Strand an und konnten nach 1,5 km laufen, eh wir am anderen Ende ankamen.

 

 Denn wir wollten uns die Korallen anschauen. Man kann sich auf der Insel Schnorchelsachen leihen, wir hatten aber unsere eigenen Sachen mit. Das östlichste  Ende hat auch den Vorteil, daß wir uns dort unter den einzigen Baum an diesen Strand legen konnten und dabei einen wirklich grandiosen Blick auf den  menschenleeren Strand, die grüne Insel und das türkisfarbene Meer hatten. Der Baum war als Sonnenschutz unentbehrlich. Wir trafen an diesem Nachmittag  hier nur drei Leute. Die Flut hatte gerade ihren höchsten Stand erreicht und so beschlossen wir ins Wasser zu gehen, um zu schnorcheln. Da Korallen  bekanntlich scharf sind, kam die Flut uns gerade recht. Im Wasser (ca. 25 Meter vom Strand entfernt) kann man dann schon einige wenige Korallen sehen,  verschiedene Fische in allen Farben und Seegurken sind auch da. Das Wasser ist leider etwas sandig und somit nur sehr schlecht von der Sichtweite her (verglichen mit den Outer Reefs), aber zum Zwischendurch-Schnorcheln eine tolle Sache.

Man sollte hier jedoch aufpassen, da sich Rochen mit nicht ungefährlichen Stacheln gerne im Boden tummeln. Sie verstecken sich im Sand und kurz bevor man  über ihnen schnorchelt, zischen sie davon. Man kriegt jedesmal einen Riesenschreck. Den größeren Schreck haben wir jedoch gehabt, als plötzlich ein 1,5  Meter Hai an uns entlang schwamm (die genaue Art muß ich nochmal rausfinden). Er hatte zum Glück kein Hunger! Ich wollte sofort hinterher schnorcheln,  Biene trieb es auf ihrer allerersten Schnorcheltour jedoch sofort Richtung Land. Nunja, es war für uns ein Erlebnis. Wenn man Angst vor Haien hat, sollte man  man ein Buch von Jaque Cousteau lesen. Da bekommt man einen guten Eindruck, wie Haie leben. In Australien soll es auch keine Todesunfälle mit Haien  gegeben haben (Ausnahme ist allerdings die Südküste). Wir verbrachten noch ein wenig Zeit am Strand. Es war traumhaft dort, ein idyllischer Höhepunkt  unserer Reise. Wenn man zurück zum "Anleger" geht (am besten entlang der Landebahn - kürzester Weg) sollte man nochmal an den Geschäften halt machen  und sich eine Pause gönnen, denn hier fliegen die Lorikeets ein und aus. Viele Gäste füttern sie mit Pommes. Nunja, obwohl überall die Schilder stehen, daß man es doch bitte unterlassen soll.

 Die Fähre legt je nach Wasserstand irgendwo am Hotel an, man sieht sie jedoch recht gut und so ging es bei untergehender Sonne wieder ab zum Festland.  50km sind es nach Rockhampton noch gewesen und wenn man Glück hat, kann mir hier einen Emu oder Echidna sehen, also Augen auf, gesehen haben wir  jedoch nur den Echidna. In Rockhampton haben wir dann nach etwas schmackhafteren als den Pub gesucht und auch gefunden. Ich spreche von "Sizzler"  (dtsch: bruzzeln), einer Restaurant-Kette, die allerdings das wirklich beste Rumpsteak macht, was ich je gegessen habe und wenn ich in Deutschland bin, dann  kann ich hier keines mehr essen, weil es dort so fantastisch war. Ein superzartes Steak, was man mit der Zunge im Mund zerdrücken kann! Es gibt dort  übrigens nicht nur 3 Garstufen (roh, medium, durch), sondern davon jeweils auch noch eine Zwischenstufe. Und die bekommn das perfekt hin. Wenn man bei  Sizzler reingeht (es ist immer viel zwischen 18.00h und 20.00h los) muß man sich erst aussuchen, was man essen und trinken möchte, dann bezahlt man das  und wird dann an seinen Tisch geleitet (Raucher oder Nichtraucher - wie überall in Oz). Das Salatbuffet ($10) ist umwerfend, es gibt dabei auch Nudeln,  Kartoffeln, Eis, u.v.m. Wer richtig Hunger hat, der kann ja mal das 1kg T-Bone Steak probieren - Guten Appetit. Bezahlt haben wir $36 für zwei und das war  es wert. Es ist so verführerisch gut, daß wir ab immer in den jeweiligen Orten in das Telefonbuch schauten, um dann dort Essen zu gehen. Glücklicherweise gab es Sizzler nicht so häufig, so daß wir auch noch andere Sachen genießen konnten.

Montag. 17.05.1999

Wer nicht immer die Küste entlang fahren will, der hat in Rockhampton die Möglichkeit ein Hauch von Outback kennenzulernen. Die Küste ist bis kurz vor  Cairns nicht sehr abwechslungsreich und daher kann man ins Landesinnere und dann ins Atherton Tableland fahren. Allerdings sind es einige Kilometer (rd.  700km) und dazwischen gibt es kaum Motelunterkünfte o.ä. Aber man kann hier noch die Geisterstädte von damals kennenlernen. Wir entschieden uns für die  Küste. Rund 19km nördlich von Rockhampton liegen die Olsen Caves (Höhlen), die man mit einer Führung besichtigen kann. Ein weiteres Höhlensystem von  einem anderen Veranstalter gab es auch zu sehen, aber laut Reiseführer sind die Olsen Caves sehenswerter.In den Höhlen wird es merklich kühler (Pullover  und festes Schuhwerk einstecken). Man bekommt verschiedene Steinfiguren, Felsformationen und Fledermäuse zu sehen sowie die Entstehungsgeschichte des  Ganzen zu hören.In dem Höhlensystem ist eine große Höhe, die Kathedrale, die auch als Kirche für Hochzeiten gebucht werden kann. In der Kathedrale setzt  man sich hin, das Licht wird ausgeschaltet und Musik von "Enya" ertönt. Wua, die Gänsehaut ist vorprogrammiert. Von den Höhlen führt uns Farmland und Zuckerrohr zu unserem nächsten Ziel, nämlich Airlie Beach.

 Es waren insgesamt 480km und die waren nicht sehr aufregend. Am Straßenrand wird man mit Schildern ständig an eine Rast o.ä. erinnert, was auch ganz gut  ist. Tanken sollte man rechtzeitig, da zwischendurch nicht viele Gelegenheiten sind und zumeist auch der Preis dann höher ist. Das Klima war mittlerweile hier  recht schwül und mit 27 Grad für uns sehr warm, allerdings darf man sowas natürlich keinem Australier erzählen, der antwortet nur mit: "Wieso? Wir haben  doch Winter, es ist doch fast kalt!" Mackay hörte sich im Reiseführer ähnlich wie Rockhampton an und so fuhren wir bis Airlie Beach weiter. Airlie Beach ist  der Ausgangspunkt für Segelfahrten durch die Whitsunday Islands. Eine traumhafte Inselanreihung und sagenhaftes Segelrevier. Das schönste daran sind wohl  die Postkartenmotive, die man in jedem Reiseprospekt und jedem Postkartenständer sieht. Es sind jedoch Luftaufnahmen und die sehen einfach Klasse aus.  Wer segeln will oder ähnlichen Wassersport machen will, ist hier perfekt aufgehoben, aber ansonsten gibt es viele andere Ort, die mindestens genauso attraktiv  sind. Insbesondere Fahrten aufs Great Barrier Reef sind von Cairns am besten. Airlie Beach liegt aber von der Natur aus sehr schön an den Bergen.Es sind  sehr viele Rucksack-Touristen hier, so daß es abends kein Problem war, etwas zu Essen ($29 Fisch, Kebab, Getränke für zwei) zu bekommen. Wir wollten  zwar eine Segeltour am nächsten Tag machen, aber das Wetter hat uns gründlich einen Strich durch die Rechnung gemacht. Sowas bringt dann leider keinen Spaß.

Dienstag, 18.05.1999 (Townsville)

 Es regnete! Die Wolken hingen dunkel über Airlie Beach. Das machte das Autofahren nach Townsville (300km) angenehm. Die Gegend auf dem Weg dorthin  war wieder ausschließlich mit Zuckerrohr bebaut und auf der wenig interessanten Straße fuhren wenige Autos. Mittlerweile wurden die LKWs auch immer  länger und größer. Wie muß das erst mit den Riesen-LKWs im Outback sein? In Townsville sind wir im Strand Motel ($62) untergekommen, welches direkt  am Strand Richtung Magnetic Island lag, aber man hätte auch gut am Stadtrand eins nehmen können. Da es 14.00h war entschieden wir uns für den Besuch  des Aquariums Great Barrier Reef Wonderland ($14,80 p.P.). Man sollte versuchen, dort an einer kostenlosen Führung teilzunehmen. Denn wer das  Sydney-Aquarium gesehen hat, wird hier nicht sonderlich auf seine Kosten kommen. Das riesige Korallenbecken mit seinen 150 Fisch- und 200 Korallenarten  und eigener Wellenanlage ist zwar imposant, aber wir waren aus Sydney schon etwas verwöhnt. Die Haifischfütterung, vom Tunnel aus zu beobachten, war  gut, aber nicht spektakulär. Im I. Stock sollte man sich den Streichelzoo anschauen, die Angestellte hat uns viele Sachen dabei erklärt. Fasziniert haben uns die glipschigen Seegurken und tiefblauen Seesterne.

 Nach demWonderland gingen wir in die Stadt Townsville, in die Flinder Street Mall, wo es allerdings nichts Besonderes zu sehen gab. Es war schon kurz vor  Geschäftsschluß und daher sehr ruhig. Townsville auffälligste Erscheinung ist der Castle Hill, ein 300m hoher Hügel, der mitten aus der Stadt rausragt. Man  kann hier herrlich hochgehen (die meisten joggen hoch) oder auch mit dem Auto hochkurven. Wir waren unter den dutzenden von Joggern, die einzigen mit  einem fahrbaren Untersatz, man kommt sich ziemlich faul vor. Oben hat man dann einen guten Rundum-Blick auf Townsville. In Townsville sind uns zum ersten  Mal häufiger Aborigines aufgefallen. Ihr Bevölkerungsanteil beträgt in Australien gerade mal noch 2%.

 

 Mittwoch, 19.05.1999 (Magnetic Island)

Frühstück fast ans Bett (cereals und Fruit-Salad) und dann lächelte uns ein blauer Himmel an (entgegen der Wettervorhersage). Toll, daher ging es ab in die  Stadt, um noch unsere letzten Travellers Schecks in Bargeld einzutauschen. Tauscht die Thomas-Cook-Traveller-Schecks immer nur bei  Thomas-Cook-Agenturen selber (Sydney (auch im Flughafen) und Brisbane fanden wir welche), ansonsten werden happige Gebühren berechnet. An einigen  Reiseagenturen befinden sich zwar auch die Cook-Symbole, jedoch nehmen auch die Gebühren. Oder man bezahlt seine Hotelrechnungen mit den Schecks,  dann fallen auch i.d.R. keine Gebühren an. Unser Ziel Magnetic Island: Im Hafen gibt es ein Terminal, wo es die Fährtickets oder Kombipakete (Fähre +  Auto) zu kaufen gibt. Von der anderen Hafenseite kann man auch mit einer Autofähre rübersetzen, aber diese verkehrt weniger häufig und ist nicht so günstig.

 Wir entschieden uns für das Kombipaket: Fähre und Moke für $72. Mokes sind Minimum-Autos, die einen noch einigermaßen vorwärtsbringen. Kupplung,  Gas, Lenker, Hupe und eine bessere Handbremse reichen für dieses Auto, aber dafür hat man umso mehr Spaß damit. Magnetic Island hat eh nur 15km  Straße und da braucht man auch nicht mehr. Mit 50km/h ging es über die Insel auf die andere Seite nach Horseshoe-Bay (bei der Vermietungsfirma erhält man  einen guten Plan). Die Bucht hat einen weiten weißen Strand mit Palmen und den dazugehörigen Geschäften. Wer seine Ruhe haben will und Natur dabei  genießen will (wie wir in diesem Fall), der sollte eine 45-minutige Wandertour nach Radical-Bay machen. Magnetic Island ist eine grüne Insel mit vielen  blanken Granitfelsen, traumhaften Buchten, vielen Wäldern und einfach schön. Der Weg von Horseshoe-Bay nach Radical-Bay ging über eine langgezogene  Naturtreppe aus Steinen und bei der Hitze war dies recht anstrengend. Eine passende Verpflegung ist angebracht. Aber es lohnte sich, die kleine Bucht war  rechts und links von großen Steinen umgeben und der Strand war nur von ein paar Menschen belegt. Wir legten uns dazu und dösten vor uns hin, bis wir von  einem Pfau aufgeweckt wurde. Fast schon paradisisch. Auf dem Rückweg machten wir noch Stop in Arcadia Bay, eine Bucht von steilen Felsen umgehend, wo gerade langgezogene Wellen an den Strand landeten.

 Wir sprangen nochmal ins Wasser und bodysurften mit den Wellen. Bei der untergehenden Sonne eine gelungene Sache, wobei uns leider die Zeit trieb, da wir  die Fähre kriegen mußten und noch vorher oben auf dem Berg wilde Koalas sehen wollten. Die Insel soll noch viele Tiere beherbergen. Und so war es auch,  oben sahen wir nach einiger Zeit einen wilden Koala.Der Koala ließ sich nicht stören und fraß untentwegt die vielen Eukalyptusblätter vom Baum. Wir gingen  zwar noch weiter den Berg hoch, aber gesehen haben wir nur den einen. Dann hieß es aber ab zur Fähre, vorher noch den Wagen auf den Parkplatz,  Schlüssel in den Briefkasten und los. Tja, nun, leider hatte ich mein Ticket irgendwie verloren. Naja, da Biene eins hatte, dies eine Insel ist und wir ja Touris  sind, versuchten wir den Kontrolleur zu erklären, daß ich meines verloren hatte und wie sollen wir sonst auch hergekommen sein, denn es gibt nur Hin- und  Rückfahrtickets. Als der Kontrolleur Bienes Ticket näher ansah, da monierte er (zu Recht), daß das Ticket bereits zweimal gelocht war (muß auf der Hintour  passiert sein). Nun, die Augen von ihm verrieten, daß wir abgestempelte Schwindler waren und nur knapp dem über Bord werfen entkommen sind. Er ließ uns gewähren.

 

Donnerstag 20.05.1999  (Atherton Tablelands)

 Strahlende Sonne. Auf dem Weg nach Norden fuhren wir nach 60km westlich in die Berge von Paloma. Eine rund 20km "winding road"-Strecke (die Zeichen  sind in den Bergen unser ständiger Begleiter gewesen), die uns durch dichten Wald und zum netten Little Crystal Creek-Fluß führte. Am oberen Ende bei  Paloma sind wir dann durch bergigen Regenwald zum Benham´s Lookout gegangen. Man hat von hier einen Super Blick auf die Küste, mit all den  Zuckerrohrfelder, den Berghängen, den Wäldern und dem Pazifik.   Danach mußten wir leider dieselbe Strecke zurück auf die 1. Jetzt waren es noch 150km  bis nach Innisfail, ein Ort der unspektakulär ist, aber die Abzweigung in die Berge, in die Atherton Tablelands bedeutete. Man fährt eine ganze Weile nur  bergauf, bis auf 1.000 Meter Höhe und auf diesem Weg darf man auf keinen Fall die Abzweigung zu den Waterfall-Circuit verpassen. Eine Ringstraße mit 3  Wasserfällen (teilweise sehr gute Gravel Road), wobei der Millaa-Millaa-Fall das Idealbild eines Wasserfalls ist. Das Wasser ist zwar nicht einladend, aber  wer will kann hier in den See reinspringen und bis hinter den Wasserfall schwimmen. Die Schildkröten am Wasserrand lassen sich dadurch kaum stören. Die  Sonne fällt hier Nachmittags kaum noch rein, daher ist es recht kalt, wenn man aus dem Wasser kommt. Freie Parkpläteze sind bei allen Wasserfällen vorhanden. In der Nähe des Millaa-Millaa-Falls zweigt man später zum Millaa-Millaa-Lookout ab, ein sehr lohnenswerte Ausblick über die gesamte Landschaft der Atherton Tablelands.

 Wäre man in Rockhampton übers Land gefahren, so wäre man hier irgendwo nun angekommen. Die Orte sind hier klein und dörflich und wir waren froh, daß wir in Atherton ein Motel ($50) fanden. Mit dem Auto suchten  wir dann den Ort nach was Eßbarem ab und wurden beim Chinsesen fündig. Eine Regel von uns lautet, daß Neonlampen oftmals gutes Essen verheißen. Je einfacher die Ausstattung des Restaurants, desto besser kann  sich der Koch aufs Essen konzentieren. Nunja, nicht immer trifft das zu, aber oftmals sind wir in einigen Länder damit gut gefahren. Auf alle Fälle war die Bedienung in dem Restaurant sehr, sehr nett und lenkte von  Unzulänglichkeiten ab (wen interessieren schon Mäuse in einem Restaurant?).  Im Supermarkt (die haben immer alle lange, teilweise 24h auf) deckten wir uns mit vielen bunten Sachen ein. Wir könnten einen halben Urlaub in  einem fremdländischen Supermarkt verbringen, weil es immer soviel neues zu sehen gibt. Oder wo findet man sonst den 10 Liter Vanille-Eis-Pack,  Lakritzlimonade, Ingwer-Bier und Schwangerschaftstest neben Magnumeis. Man läuft hier rum, wie man möchte (Barfuß, Gummistiefel) und muß sich nicht  durch enge Gänge drängen. Im Motel genossen wir noch einige käufliche Errungenschaften und mußten feststellen, daß die Cricket-Meisterschaften in Wales  (GB) liefen, was bedeutete, daß 9 Stunden am Stück live im TV übertragen wurden. Cricket, glauben wir, ist schwieriger als Baseball oder American Football zu verstehen.  

 

 Freitag, 21.05.1999  (Kuranda, Cairns)

 So schön die Natur auch ist, aber hier in Atherton floß ein Bach anscheinend direkt an unserem Motel-Fenster vorbei und aufgrund dessen schliefen wir  schlecht. Nunja, etwas gerädert gingen es heute über Mareeba nach Kuranda. Ein angenehmer Touri-Ort in den Bergen vor Cairns. Kuranda ist bei Touristen  bekannt geworden, da hier früher einmal in der Woche ein interessanter Markt abgehalten wurde. Mittlerweile kommen die Gäste häufiger, denn der Markt ist  fast jeden Tag und er ist gut. Man kann von chinesischen Plastikfiguren über gefälligen Schmuck bis hin zu guten T-Shirts hier alles erhalten. Natürlich auch  viele gute handwerkliche Sachen, die dann aber entsprechend kosten. Auf alle Fälle hat man hier eine gute Auswahl und wer bisher versäumt hat, etwas  "australisches" zu kaufen, der sollte hier zuschlagen. Es gibt neben den einfachen Ständen auch feste Geschäfte, die alles für den Touristen erdenkliche  verkaufen. In dem einen Laden war sogar ein festangestellter japanischer Übersetzer tätig. Wir waren um 10.30h in Kuranda und der Ort wirkte noch etwas  verschlafen, was auffiel, der Ort war sehr sauber und auch sehr liebevoll angelegt. Der Markt selber ist mitten in einen Wald hineingesetzt worden und man  sieht nur die Eingänge. Man kann hier auch eine Riesenschaukel (mind. 35 Meter Höhe) gegen Geld testen oder die Vogelzoo besuchen, aber wer ein Auto  hat, der sollte sich die Lookouts anschauen. Denn eine Attraktion Kurandas sind die Barron Falls, nun, äh, ja, also wenn Regenzeit ist, denn bei uns war eher  ein kleiner Bach in einer riesigen Schlucht zu sehen. Auf Postkarten sahen die Barron Falls dann doch eher wie der Rheinfall Schaffhausen aus.  In Kuranda  sind auch einige Imbisse, wo wir uns auch verpflegten und von einem Aborigini angesprochen wurde. Franklin, wie er hieß, meinte, er sei der Chef vom  Ganzen hier und ihm gehöre hier alles. Als jedoch seine Mutter auftauchte und nach ihm rief, war er schneller weg als wir sehen konnten. Den Rest denken wir  uns mal.  Eine Möglichkeit nach Cairns zu kommen (oder andersrum) ist die tolle nostalgische Eisenbahn (über 100 Jahre alt) oder die längste Seilbahn mit  über 7km Länge. Die Entscheidung wäre schwer, aber zum Glück gibt es ein Kombi-Ticket, womit man mit dem einen Gefährt hin und mit dem anderen  zurück fährt. In Cairns liegen die Abfahrtspunkte mind. eine halbe Gehstunde von einander entfernt und so ist ein Shuttle-Bus mit im Ticket enthalten. Das  klappt wunderbar. In Kurande liegen die beiden Stationen direkt nebeneinander.  Die Eisenbahnfahrt beginnt für uns in einem botanischen Bahnhof, der vor grünen Pflanzen fast schon erstickt. Man kann hier noch die alten manuellen Stellwerke sehen. Der nostalgische Zug ist innen mit Holz ausgekleidert und man  sitzt in alten Ledersitzen. Wow. Die angenehm langsame Fahrt für entlang einiger Wasserfälle, mit Stop bei den Barron Falls und durch 15 (!) kleine Tunnel. Durch die vielen engen Kurven hat man immer mal einen Blick auf  den gesamten Zug, daher lohnt es sich eher am Ende einzusteigen, besonders für die Fotografen.  Im Tal fuhr uns ein Bus dann zur Sky-Railwail, die uns wieder zurück nach Kuranda bringen sollte. Es ging in einer italienischen  Plastikschüssel dann die 7,5 km langen Gleitfahrt wieder in die Berge. Dabei fährt man direkt über den Regenwald und muß an zwei Stationen zwischendurch aussteigen, aber das kann man nutzen, um einen Lehrpfad  durch den Regenwald zu machen. Dabei hat man den einen oder anderen schönen Blick ins Tal runter.  In Kuranda, es war mittlerweile später Nachmittag, war es mittlerweile sehr ruhig geworden. Man sah jetzt nur  noch vereinzelt einige Aborigines, die sich um den Pub versammelten.  Von oben führte eine neue Straße runter nach Cairns (winding roads 13 km). Cairns ist mittlerweile eine größere Stadt, die als der Ausgangspunkt zum  Great Barrier Reef geworden ist. Als Wassersport vor einigen Jahren noch nicht modisch war, war Cairns ein kleiner Ort. Das hat sich gewandelt und man findet alles, was man möchte. Insbesonder auch die  Rucksacktouristen kommen hier voll zum Zuge, da alles für sie vorhanden ist. Durch die Attraktivität sind leider auch die Motelpreise etwas verdorben ($60 in  der Sheridan Street). Dann fuhren wir zum Essen, und zwar zu Tim´s Surf & Turf, (Trninity Wharf) ein Gastro-Tip aus einem anderen Reisebericht. In dem  Bericht wurde gewarnt, daß man mit 2 Personen gerade mal eben die 1 Personenplatte aufbekommt. Wir bestellten daraufhin Garlic Bread (Gratis-Voucher  aus einem Werbeheft) und die Seafood-Platte für eine Person. Darauf waren 3 Scampi, 2 Austern, 2 Muscheln, 1 Fischfilet, 1 Moreton-Krebs (die nette  Bedienung zeigt, wie er zu knacken ist), zig Calamari und eine Masse Chips sowie einige Früchte ($13,95). Auf alle Fälle waren wir pappsatt und glücklich,  daß wir die "kleine" Platte genommen hatten. Drei ältere Damen am Nebentisch haben sich jeder eine Platte geordert und sind bei Lieferung fast vor Lachen  vom Stuhl gefallen. Es gibt hier auch Fleischgerichte, die ähnliche Ausmaße hatten. Die Doggy-Bag gibt es obligatorisch am Essensende hinzu. Übrigens wirbt  das Restaurant mit der Aussage: 90% unserer Gäste essen ihren Teller nicht auf!  

 

 Samstag, 22.05.1999  (Cairns)

Eigentlich wollte wir heute aufs Riff, aber leider waren die Fahrten heute ausgebucht und so buchten wir Sonntag. In der Stadt sind wir zu Rusty´s Bazaar  (Wochenmarkt) gegangen, wo es hauptsächlich Lebensmittel gab. Die Chinesen verkaufen das beste Gemüse der Welt. Die Karotten ($1) sind geputzt und  sofort zum Verzehr geeignet. Einige Obst- und Gemüsesorten kann man auch probieren, was sehr interessant war, insbesondere der Squash-Apple, ein süß saftiges Obst in kleiner Kürbisform.  Nicht weit davon entfernt ist das Pier-Einkaufszentrum welches direkt am Hafen gebaut ist. Eine Ansammlung von  diversen Geschäften, oftmals auch logischerweise sehr touristisch ausgelegt. In den Zentrum verkaufen einige kleine Händler ihre künstlerischen Handwerkssachen. Alles nett anzuschauen, aber wir wollten den richtigen  Thrill und daher fuhren wir südlich 20km aus Cairns raus, und zwar zur Crocodile Farm ($ 11p.P.). Man muß eins wissen, es handelt sich um eine gewerbliche Krokodilzucht und nicht um einen Zoo, entsprechend findet  man dort bis zu 7.000 Krokodile, wovon der größte Teil 2-3 Jahre alte Jungtiere sind, die in großer Anzahl in kleinen Basins gehalten werden. Vormittags wird auch von einem Angestellten eine Führung gemacht, die man mitmachen sollte, da es sonst wenig lehrreiches hier zu erfahren gibt. Der  Angestellte war leider krank.  Gleich beim ersten Gehege war ein 4,5 Meter Krokodil zweckmäßiger Weise mit dem Namen "Bigfoot". Da es Mittag war, genoßen die Tiere die Sonne und dösten. Wir machten allerlei Faxen und  Gesten, aber das Tier schlief weiter - bis wir uns abwandten und das Tier halbwegs versuchte durch den Zaun zu kommen.  Wir haben uns lange nicht mehr so erschreckt und die Tiere können dabei fürchterlich laut sein. Interessant sind sicherlich die  großen freien Natur-Gehege, in denen sich die Zuchttiere befinden. Viele einzelne Tiere haben gesonderte Gehege, es handelt  sich oftmals um eingefangene agressive Tiere. Wir fanden den Eintritt etwas hoch, aber mit einer Führung wäre er sicherlich  angemessen. Im Shop kann man dann noch alles rund ums Krokodil kaufen.  Wir fanden in Cairns nichts mehr Sehenswertes und so fuhren wir 40km in die Atherton Tablelands, wovon allerdings 19km winding roads wieder waren. Unser Ziel waren  die imposanten Fig Trees, dabei handelt es sich um Laubbäume in dessen Astgabeln sich Schmarotzerpflanzen ansiedeln und dann riesige Luftwurzeln bis zum Boden bilden. Wir haben uns den Cathedral Fig Tree (kurze Gravel-Road) und den Curtain  Fig Tree angeschaut. Beim letzter kippte vor langer Zeit an Baum um und lehnt seitdem an einem anderen Baum. Die Schmarotzerpflanzen fielen mit um und bilden nun durch die Luftwurzeln einen Vorhang. Die Größe der Bäume ist  faszinierend.  Auf dem Weg liegt der kleine Ort Yungaburra, wo man am Bach wilde Platypus sehen kann. Hier wurde extra eine Sichtwand gebaut, um die  Tiere zu beobachten. Aber die Tiere sind so scheu, daß wir trotz Fernglas keine Chance hatten, sie zu sehen. Als Trost hatten wir den Platypus jedoch im  Aquarium und im Zoo von Sydney sehen können.  In Cairns aßen wir ähnlich wie in Sydney in einem Food Court, nur diesmal waren es nicht ausschließlich  Asiaten, sondern von allen Erdteilen der Welt etwas. So konnte der eine Chinesisch und der andere von uns italienisch essen. Man hätte auch Krokodilfleisch probieren können, aber es war nicht so unser Fall.  

 

Sonntag, 23.05.1999  (Great Barrier Reef)

 6.40h - der Wecker klingelt. Heute ging es zum 8. Weltwunder dem Great Barrier Reef. Die Sammelstation war gleich neben unserem Motel und so gingen  wir los, allerdings fehlte uns irgendwie der Regenschirm und der Windschutz, denn das Wetter war im Gegensatz zu gestern grausam! Meine Güte war der  Himmel dunkelgrau. So ein Pech. Aber es half nichts, wir hatten ja fest gebucht (kann man in jedem Motel machen - Abrechnung über die Zimmerrechnung).  Der Shuttlebus fuhr gut gefüllt mit jungen Leuten zum Hafen, wo uns ein Catamaran Schiff erwartete. Der Trip kostete $65 p.P. und es gäbe sicherlich noch  günstigere Ein-Tagestrips, aber diese sind mit einem konventionellen Schiff und steuern nur ein Riff an. Man verbringt somit eine ganze Weile nur mit der Fahrt  selber. Und dann gibt es noch die Quicksilver-Touren, die rund $90 p.P. kosten. Die Vermarktung ist Klasse und die Firma hat auf dem Reef eine  festverankerte Basis, von der man aus ins Wasser gehen kann. Hierbei wird aber auch nur ein Reef angesteuert und das Schiff fährt zunächst nördlich nach  Port Douglas, um weitere Gäste abzuholen. Wenn man anspruchsvoll ist und ein wenig Sonnenbaden mit Service will, dann ist die Quicksilvertour die richtige  Wahl.  Um 8.30h fuhr das Schiff los. Die Wolken wurden heller und einige Sonnenstrahlen kamen durch, dafür wurden die Wellen aber schlimmer und bei  60km/h hatten wir schon ordentlich mit unserem Magen zu kämpfen. Die Seekrankheitstabletten gibt es einschl. Kotztüte gratis an Bord. Biene holte sich die  nach einer Stunde schon und ich versuchte ihr zuzureden, daß man sich am besten hinstellt und den Horizont beobachtet. Stehen ist auf Dauer anstrengend, so  daß ich mich auch kurz hinsetzte. Fehler. Innerhalb von 5 Minuten war ich eine Etage tiefer und fütterte die Fische. Ein gutes Gefühl, denn danach ging es mit  rundum gut. Glücklicherweise war nach 2 Stunden das 1. Riff erreicht. Und die Wellen sind auf dem Riff nicht mehr vorhanden, daß sie an der Kante  gebrochen werden.  Vor Antritt der Reise war klar, daß ich einen Probetauchgang machen wollte und Biene wollte schnorcheln. Nachdem Biene jedoch gleich  beim ersten Schnorcheln auf den Great! Keppel Island einen größeren Hai sah, wollte sie nicht ohne mich schnorcheln. Da jedoch 78 anderen Personen  mittlerweile im Wasser zum Schnorcheln waren, war sie der Auffassung, daß nicht sie das Haifutter sein würde und stieg dann doch noch ins Wasser.   Während der Fahrt muß man einen Zettel ausfüllen, ob man gesundheitlich fit fürs Schnorcheln und Tauchen ist. Bei Fragen kann man sich an das Personal  wenden. Danach kommt für die Test-Diver ein 1/2stündiger Theoriekurs, der sehr gut war. Die Angst vor der Technik wurde einem dabei genommen und wir  haben dabei eine Menge gelacht. Man erhält dann am Riff einen Neopren-Anzug, ABC-Ausstattung (Brille, Schnorchel, Flossen) und die Flasche mit  Atemregler. Man steigt dann an der Leiter des Bootes ins Wasser und unter Wasser (2cm unter der Wasseroberfläche) kann man sich nun noch entscheiden,  ob man eine 30 Minuten Tauchgang machen möchten oder lieber nicht. Einige haben wirklich Beklemmungen bekommen und sind dann wieder aufs Boot  gestiegen. Das war auch vernünftig. Jeder Tauchlehrer nimmt dann 5 Leute mit ins Wasser und taucht am Riff entlang. Und nur wenn man auch taucht, braucht  man die $49 für den Testdive zu bezahlen. Steigt man aus, so kostet es nichts. Eine faire Sache.  Wir tauchten dann in 5-6 Meter Tiefe, wo wir entlang der  Korallen viele Fische sahen. Es wirkt alles so dreidimensional von hier aus (im Vergleich zum Schnorcheln) und ich fühlte mich sehr wohl zwischen den Fischen. Ein tolles Erlebnis. Nach der halben Stunde schnorchelte ich noch eine weitere halbe Stunde mit Biene übers Riff. Dann ging es weiter zum nächsten  Riff, wobei es auf der Fahrt dorthin ein kleine Buffet gab. Seeluft macht einfach hungrig.  Am Riff angekommen gingen wir  nach draußen und standen im Regen bei 3 Windstärken. Es war fürchterlich kalt und wir mußten die nassen T-Shirts (gegen Sonnenbrand) anziehen. Ein komisches Geführ, es sind 25 Grad Celsius und man friert dabei. Da bekanntlich unter Wasser  kein Wind ist und der Regen an der Wasseroberfläche verbleibt, entschlossen wir uns doch, ins 28 Grad Celsius warme Wasser zu springen und es war gut so. Nach einer Stunde hieß es jedoch Abfahrt, es war mittlerweile 15.00h und wir fuhren  wieder an Land. Kurz nach Fünf kamen wir salzverkrustet in Cairns an und sehnten uns nach einer Dusche. Den schönen Tag wollten wir mit einem schönen Essen bei Sizzler krönen ($33).  

 

Montag, 24.05.1999  (- Pause -)

 Es klingelte der Wecker, aber meine Ein-Tages-Grippe war stärker und an ein Aufstehen war meinerseits nicht zu denken, daher verlängerten wir das Zimmer  nochmal. So hatte Biene Zeit, noch einige Sachen einzukaufen, die letzten Postkarten auf den Weg bringen und unseren Flug im Qantas-Büro (in der City) zu  bestätigen. Im Fernsehen sahen wir gemeinsam "Forrest Gump" und der Tag war damit auch schon vorbei.  

 

 Dienstag, 25.05.1999  (Mossmann - Daintree)

Es ging bei mir wieder einigermaßen und daher hieß es raus aus Cairns nach Norden auf einer der schönsten Küstenstraßens Australien. Hier kann man  teilweise direkt am Strand entlang fahren, was bei schönem Wetter ein Genuß ist. Besonders faszinierend ist der Rex Lookout mit einem Blick auf die Berge  und auf die Strände von Queensland. Auf der Strecke fuhren wir in Mossmann zu den Mossmann Gorges. Vom Parplatz ging es dann einen 2,4km langen  Rundweg (es gibt auch andere Touren, diese dauerte 1,5 Stunden) durch die Wälder und Schluchten entlang der Bäche und Flüsse. Hier merkten wir richtig,  was Luftfeuchtigkeit und hohe Temperaturen ausmachen. Im Sommer muß es unerträglich hier sein. Auf dem Pfad sind einige Lehrtafeln, die erklären wie die  Aborigines sich hier ernährten. Ein Dorf ist kurz vorm Parkeingang und man kann auch eine Führung mit einem Aborigine machen. Die Strecke war sehr  interessant, da die Landschaft und der Wald sehr abwechslungsreich waren.  Direkt vom Parkplatz ca. 200m entfernt kann man auch im Fluß baden, was bei  den Temperaturen das Herrlichste der Welt ist. Die kleinen Forellen sollten einen nicht stören. Im Wasser befinden sich runde glatte Granitsteine, auf die man  sich legen und sonnen kann. Das Sonnen ist sehr wichtig, da das Wasser etwas kalt ist, so daß man sich ein wenig aufwärmen konnte.  Am Parkplatz sind  auch einige Sitz- und Eßplätze mit Blick auf den Fluß. Ein optimaler Platz für ein Picknick.  Es ging dann weiter nach Daintree, der letzte Ort, den man mit  einem normalen Auto noch besuchen "darf". Denn weiter nördlich über den Daintree-River hinaus beginnt Cape York, einer der letzten wirklichen  Regenwälder Australiens. Daher ist Daintree auch der Ausgangspunkt für Reisende, die noch weiter wollen, allerdings gibt es in Daintree nur sehr wenige  günstige Unterkünfte, teilweise nur recht teuere B&B. Wir nächtigten für $70 in der Kenadon Homestead Cabins (incl. Frühstück) und waren sehr angetan.  Das Mobilheim war nagelneu und ein Swimming-Pool gleich nebenan. Der Blick von unserer Terasse fiel auf die Berge und ein Esel begrüßte uns gleich als  Neuankömmlinge. Aus Cairns haben wir dann gleich eine Wurzel als Provision für ihn abgezweigt.  Im Ort gibt es nur ein größeres Geschäft, wo man  Souvenirs, Lebensmittel und ein Abendessen kaufen kann. Wir waren recht früh zum Abendessen dar und langsam füllte sich der Laden, denn es war mal  wieder ein Sportübertragung im TV angesagt. Die Frösche, die auf der Veranda umherhüpften, waren auch vom Spiel fasziniert. Der Barramundi-Fisch und die Garnelen mit Salat und Obst ($35) waren gut.  

 

Mittwoch, 26.05.1999  (Cape York)

Auf unserer Terasse frühstückten wir, wobei Biene aufgrund der Mosquitos wieder rein flüchtete, und dann ging es auch schon los zum Cape Tribulation. Mit  der Fähre (one way $7) setzten wir rüber und führen in die Wildnis. Anfangs ist die Strecke noch normal ausgebaut, aber später ist es Gravel-Road. Laut den  Versicherungsbedingungen ist das Befahren der Straße nördlich des Daintree-Rivers oftmals ausgeschlossen bzw. der Versicherungsschutz erlischt. Es soll  sogar einige "Verräter" geben, die am Fähranleger die Autos aufschreiben, die ein Vermietersymbol tragen und melden dies dann gegen Prämie dem  Vermieter. Die PKWs haben kein Symbol drauf, aber fast sämtliche Wohnmobile.  Bis zum Cape Tribulation ca. 35km nördlich des Daintree Rivers kann man  auch noch mit einem normalen Fahrzeug ohne 4WD gelangen, danach ist es so unwegsam, daß es keinen Sinn macht. Rund 3/4 der Strecke ist geteert und  man hat einige tolles Ausblicke auf die Berge und Küste und einige Einblick in den Wald. Sehr erhaben wirkt der stets  wolkenverhangene Berg "Thorne´s Peak". Wenn man über die Flüsse fährt, wird man ständig daraufhingewiesen, daß es hier die  "netten" Saltis, die Salzwasserkrokodile gibt.  Die auf der Landkarte verzeichneten Orte sind häufig nur Ansiedlungen von ein paar Häusern. Bei einigen Orten konnte man gut parken und gleich daran an den weiten, flachen, menschenleeren Strand gehen. Wenn man im Wasser badet, dann sieht es merkwürdig aus, wenn direkt am  Strand die tiefgrünen Berge hochsteigen.  Ein kleiner Stop wert ist die Ice Cream Company. Hier wird Speiseeis aus frischen Früchten hergestellt. Wir hatten so tolle  Sorten wie Settle Seeds, Jack Fruit, Passionfruit und Macadamia-Nut. Andere Sorten gab es heute nicht. Auf dem Verkaufstresen stehen auch geschlossene Gläser mit allen Insekten drin, die auf der Obstplantage gefunden wurden.  Appetitanregend.  Ein schöner Tagesausflug war das nochmal und zum ersten Mal nach tausenden von Kilometern fuhren wir eine Strecke zurück, nämlich nach  Daintree. Dort hieß es nochmal schön essen zu gehen und danach die Klamotten packen. Tja, leider, leider ist dieser tolle Urlaub dann auch vorüber und nach fast 4 Wochen sind wir noch nicht allzu Australien-müde.  

 

Donnerstag, 27.05.1999  (Abflug)

Die Moskitios haben uns ein wenig wach gehalten, denn das für europäische Bedürfnisse ausgelegte Akut hat wenig geholfen. Wer hier wandern will, der sollte auf örtliche  Produkte zurückgreifen. Ein gutes Mittel -wir wir rausfanden- gegen den Juckreiz sind Eiswürfel.  Australien zeigte sich wettermäßig nochmal von seiner schönsten Seite und so  fiel der Abschied sichtlich schwer. Die Strecke von Daintree nach Cairns führte uns wieder entlang das tiefgrünen Pazifiks. Am Rex Lookout legten wir eine letzte Pause ein  und dann ging es zum Flughafen. Dieser liegt nördlich von Cairns. Den Wagen haben wir dann bei der Vermietung Budget nach 5.050km abgegeben. Das letzte Bargeld haben wir bei Hungry Jack (Burger King) im Domestic-Airport-Gebäude gelassen. Unser  Gepäck wurde trotz Übergewicht (max. 20kg pro Koffer, wir hatten insgesamt 7kg zuviel) mitgenommen.  Der Flug ging um 14.40h überaschenderweise nach Darwin, wo wir den tiefblauen Himmel bestaunen konnten und von dort über Singapore nach  Frankfurt zurück. 

 

Freitag, 28.05.1999  (Ankunft Deutschland)

 Ankunft in Frankfurt um 5.15h nach 10.287 Kilometern Flug und netto 22 Flugstunden.

 

 

 

 

 

Tipps für eine Australien-Reise

  

 Irgendwie kamen wir erst recht spät auf Australien, es war Anfang Januar desselben Jahres und bekanntlich sind wir Ende April dann losgereist. Daher war  kaum Zeit für richtige Vorbereitungen wie z.B. die Internet-Recherche. Vielen Tipps erhielten wir von Freunden (Magret und Beate - Danke schön nochmal)  und aus den Reiseführern. Aber einige Tipps fanden wir doch noch rechtzeitig im Netz und daher haben wir uns für diese Form unser Gedankenverbereitung entschieden.

 

Autofahren

Das Auto haben wir über DER-Tour gemietet (Gruß an unser Reisebüro Neustadt), wobei der Mietwagen so eine Sache ist, denn man darf die Leistungen  der Versicherungen nicht unterschätzen. Die Leistungen sind recht dürftig und gegen Geld kann dann entsprechend besser versichert werden.

 Der Benzinpreis je Liter lag zwischen 55 Cent und 80 Cent, was für deutsche Verhältnisse absolut super ist. An der Küste ist es kein Problem stets eine  Tankstelle zu finden, jedoch im bergigen Landesinneren werden die Strecken länger und einsamer. Hier stets an einen vollen Tank denken.

 Man sollte sich die Bedingungen bei den Vermietern im Katalog gut durchlesen, insbesondere ob eine Einweg-Miete mit dem Auto kostenlos möglich ist. Die  Übernahme des Wagens ist unproblematisch (man kann vom Hotel ggfls. abgeholt werden, was bei uns nicht geklappt hat) und es wurde ein schenlles  Protokoll über die Übernahme erstellt. Wir hatten 1 Monat nach Rückkehr der Reise Post von Budget bekommen, wo wir den “Unfall” beschreiben sollten.  Denn es befanden sich 2 Dellen im Kotflügel, die allerdings schon vorher drinne waren und daher sollte man sich das Übernahmeprotokoll genau anschauen, daß da alles drinne steht.

 Es herrscht Linksverkehr in Australien (reine Gewöhnungssache und nach Irland für uns nicht ganz so fremd) allerdings sind auch die Autos “falsch”-herum  gebaut. Blinker rechts, Wischer links, Gangschaltung links von einem, nun ja, es ist sehr lustig am Anfang und wer auf Nummer sicher gehen möchte sollte  einen Mietwagen mit Automatik buchen, dann hat er das Schalten mit Links schonmal umgangen.Auf den Straßen ist kaum Verkehr (Ausnahme die großen  Städte), daher hat man immer viel Zeit um sich zu Recht zu finden und auch mal anzuhalten. Nur ein einziges Mal war irgendwo Stau, weil eine große Veranstaltung war.

 Laut Vermietungsvertrag ist das Fahren auf “gravel-road” (nicht geteerte Straße) nicht erlaubt, allerdings hatten wir das eine oder andere Mal eine Straße, wo  halt ein Stück Pflaster fehlte und i.d.R. sind die Gravel Roads auch gut in Schuß. Ausnahmen können natürlich immer sein, aber der Lonely Planet Reiseführer  schreibt dies dann auch in seine Wegbeschreibungen rein. Insbesondere im Landesinnere wird eine schlechte Road wohl eher vorkommen.

 

Essen gehen

 Pizza Hut, Hungry Jack (Burger King), Mc Donalds, ... alles ist vorhanden und zudem auch noch günstig - je nach Dollarkurs. Die Aussies gehen recht früh  essen und man kann daher spät abends auch vor verschlossenen Türen stehen. Die Ketten bieten genau das gleiche Essen wie bei uns an. Bei vielen ist jedoch  auch Frühstück erhältlich, was bei uns in Deutschland nicht so verbreitet ist. Die Restaurant-Kette “Sizzler” hat uns sehr, sehr gut gefallen. Es gibt doch ein  großartiges Salatbuffet (Salat, Kartoffeln, Pasta, Suppen), was man für ca. $8 kaufen kann und für ein paar Dollar mehr hat man dann Steak ($5) oder  Seafood erhalten. Schon einmal das 1,5 kg T-Bone Steak probiert? Hier kann man es! Das Rumpsteak bei Sizzler in Rockhampton war das bisher beste Fleischstück, was wir je gegessen haben.

 In Cairns gibt es am Wharf “Tim´s Surf & Turf”, wo es Essen gibt, was durch seine Größte besticht. Sämtliche Portionen kosten ganz normal (rd. $13) und  reichen vollständig für zwei Personen. Die Seafood-Platte beinhaltete Calamaris, Fischfilet, Krebse, Garnelen und Pommes Frites. (leider hat der Laden in 2003 dichtgemacht - wenn jemand mal da war und eine Wiedereröffnung sieht, der möge uns bitte Bescheid gebe).

 Ansonsten ist das Essen häufig eher einfacherer Natur, aber es gibt auch Ausnahmen. Hierzu zählt der Baramundi-Fisch (sehr fein), frisches Seafood oder auch ein wirklich eiskaltes leichtes Bier.

 In allen ausgezeichneten Preisen ist die Mehrwertsteuer enthalten und Trinkgelder sind nicht üblich. Denn die Australier sind traditionell der Auffassung, dass  alle Menschen gleich sind und das Trinkgeld eine Almose darstellt. In den Städten ist durch den internationalen Verkehr jedoch Trinkgeld nicht unüblich.

 

Motels

 Es gibt Hotels, die sind teuer, es gibt Bed & Breakfast, die sind einfach, es gibt Jugendherbergen, die sind zahlreich und es gibt Motels, die alles miteinander  verbinden können. Jugendherbergen sind so zahlreich, dass der Wettbewerb zwischen ihnen dem Rucksacktouristen voll zu Gute kommen. Wenn man eine solche Reise machen möchte, dann ist dieses Land das richtige.

 Motels sind einfache Hotelzimmer, zumeist mit Bad und Schlafzimmer, welche an den Hauptstraßen liegen und durch auffällige Werbung zu erkennen sind. Die  Häuser sind zumeist ebenerdig und der Wagen kann direkt vor der Tür geparkt werden. Manchmal stehen die Preise direkt draußen dran und man wird  gebeten, die Zimmer gerne anzuschauen. An der Rezeption erhält man unkompliziert einen Zimmerschlüssel und kann sich das Zimmer anschauen. Der Preis ist  abhängig von der Saison, weniger vom Wochenende (wie in USA) und lag bei uns bei ca. $50 je Nacht. Die Belegung ist ohne weiteres mit zwei Personen bequem möglich. Die Zimmer machten stets einen sauberen Eindruck.

 

Reiseführer

Als Grundlage dienten uns 2 aktuelle Reiseführer von Lonely Planet für New South Wales und für Queensland. Ferner dazu noch einige Straßenkarten für Sydney, NSW und Queensland.Es handelte sich dabei um die Karten, die man auch vor Ort vom Automobilclub (ähnlich ADAC) erhält, dabei dann die  ADAC-Clubkarte nicht vergessen.


Der Lonely Planet stammt ursprünglich aus Australien und gilt für dieses Land immer noch als “the bible”, was nach unseren eigenen Erfahrungen auch stimmt.  Es gibt kaum einen deutschen Reiseführer, wo so detaillierte Informationen und Preise drin steht. Die Reiseführer bestehen oftmals aus 1.000 Seiten ohne  vielen Fotos, was schon auf einen entsprechenden Informationsgehalt hinweist. Es gibt den Lonely Planet für ganz Australien oder für die jeweiligen Staaten. Es  nütz mir oftmals wenig, wenn in einem Reiseführer drin steht, daß von A nach B eine Fähre verkehrt und daß der Preis in der Kategorie $-$$ liegt. Nein, im  Lonely Planet steht drin, wann die Fähre fährt (auch Jahreszeiten abhängig), ob es Restriktionen beim Fahrzeug gibt und wieviel die Fähre genau kostet. Die Telefonnummer vom Fährbüro ist ebenfalls angegeben.

Es ist fast jeder einzelne Ort in dem Führer aufgeführt, mit den Rubriken “what to do” und “where to stay & eat”. Bei vielen Ortschaften ist sogar ein Ortsplan  dabei, was sehr nützlich ist, wenn man etwas in 1b-Lage sucht (Preise in zweiter Reihe sind immer niedriger). Teilweise werden subjektive Meinungen des  Autors mit reingenommen - oftmals auch sehr witzig. Bei den Unterkünften kann man sich aufgrund der Beschreibung ein gutes Bild machen und die Preise halfen einen beim Aufsuchen der Motels immer sehr.

 Sehr geliebt haben wir die Restauranttipps, die immer einem oftmals zu den lokalen Adressen führte, die auch entsprechend von den “locals” geliebt werden,  die man allerdings so sonst nicht finden oder aufsuchen würde. Im Reiseführer werden teilweise sogar Gerichte mit Preisen genannt.

 Der Haken an diesen Reiseführern ist der rein englische Text, der aber mit Schulbildungsenglisch und Langenscheidt-Wörterbuch voll verständlich ist und  ferner ein Nachteil ist, daß eine Routenplanung damit schwer möglich ist. Hier sind Reise Know How und Iwanowski wesentlich behilflicher. Man kann die  Lonely Planet über den Buchhandel beziehen, wo sie jedoch meistens rd. DM 60,00 kosten, daher ist der Bezug über www.amazon.de zum aktuellen  Dollarkurs u.U. die bessere Alternative. Die Lieferzeit liegt gerade mal bei ein paar Tagen. Ein Online-Upgrade des Buches ist übers Internet nur bei einigen Reiseführern möglich.

Der Vista Point Reiseführer umfaßt den gesamten Osten (Tasmanien bis Queensland) und ist mit knapp 400 Seiten auch wesentlich dünner, wobei er ein  Hochglanz-Reiseführer ist und mit einigen Bilder gespickt ist. Die Vista Point-Reihe umfaßt i.d.R. eine gute Routenplanung, wo Kilometer und Zeitangaben  vorhanden sind. Dabei werden die touristischen Besonderheiten in Fahrtrichtung erklärt. Für die grobe Planung mag dieser Reiseführer geeignet sein oder auch  für die begleitende Busfahrt, aber auf der Reise konnte er nicht befriedigen. Hier sollte man nochmal im Verlag Reise-Know-How nachschauen, denn die Führer sind stets auch von guter Qualität für den Individual-Touristen.

 

Impfungen

 Impfungen haben wir nicht auf uns genommen, wer jedoch ausgiebige Touren in den Regenwald von Australien machen will, sollte sich hier näher informieren.  Regenwald ist jedoch nur im Norden von Australien anzutreffen und auch nur schwer zu erreichen. Der Nord-Ost-Zipfel Australien, Cape York, zählt hierzu.

 

Geld/Währung

 Als Zahlungsmittel haben wir lediglich ein “paar” Reiseschecks auf Aus$ lautend und ein wenig Bargeld mitgenommen. Allerdings kann man nahezu alles mit  Kreditkarte zahlen und erhält auch Bargeld an den zahlreichen Automaten dort (mit Geheimnummer). Reiseschecks sollte man entweder beim Händler  gebührenfrei in Zahlung geben oder aber direkt bei den Reisescheck-Wechselstuben (Thomas Cook ist in Sydney und Brisbane vertreten), denn ansonsten fallen recht happige Gebühren an, wenn man Bargeld braucht.

  

Telefonieren

 Wir haben nur einmal mit der T-Card (von Deutsche Telekom) vom Hotel nach Hause telefoniert (was ohne weiteres geklappt hat), ansonsten hatten wir keinen Anlaß, daher hierzu leider keine Tipps.

 

Kosten unserer Reise

  Hier ist ein Überblick über die Kosten, die man so für einen Urlaub benötigt. Grundlage sind natürlich unsere Kosten während der Reise im Mai 1999. Alles in AUS$ angegeben. Der Umrechnungskurs zur DM war damals DM 1,25  für einen AUS$.

 Der Flug von Deutschland ist ab DM 1.400,00 erhältlich. Je nach Saison steigen die Preise entsprechend an. Günstig fliegt man im deutschen Frühjahr oder Herbst nach Australien. In der Saison steigen die Preise entsprechend leider an.

 Das Auto haben wir bei Budget gemietet, wobei der Mietwagen mit rd. DM 400,00 pro Woche günstig ist, jedoch sollte man die Versicherungen nicht  unterschätzen. Die Leistungen sind recht dürftig und gegen Geld kann dann entsprechend besser versichert werden. Hier sind die Aufschläge recht happig.

  Der Benzinpreis je Liter lag zwischen 55 Cent und 80 Cent, was für deutsche Verhältnisse absolut super ist. An der Küste ist es kein Problem stets eine  Tankstelle zu finden, jedoch im bergigen Landesinneren werden die Strecken länger und einsamer. Hier stets an einen vollen Tank denken.

  Die Motels sind im Frühjahr stets in der günstigsten Variante zu bekommen. Die im Lonely Planet-Reiseführer aufgeführten “ab”-Preise haben wir stets  erhalten, Zuschläge haben wir nicht kennengelernt. Entsprechend haben die einfachen Motels auch ab $40 gekostet. Je näher eine Touristenattraktion liegt,  desto höher natürlich die Preise. Da jedoch viele Ziele  mit dem Auto zu erreichen sind, ist ein unmittelbar angrenzendes Motel nicht immer notwendig.

 Beim Essengehen ist es wie überall, man kann viel Geld für wenig Essen ausgeben oder auch teures Geld für billiges Essen bezahlen. Nunja, die Portionen  waren stets recht gut und da es häufig “all-you-can-eat”-Buffets gab, mußte man sich noch nicht einmal über die

Mengen Gedanken machen. Die Preise  varieren natürlich sehr. Bei Pizzahut bezahlt man für zwei Leute rd. $25 incl. Getränke, bei Sizzler rd. $33 incl. Getränke und bei den Imbißketten bezahlt man  etwas weniger als bei uns. Interessant sind jedoch immer die lokalen kleinen Restaurants (wie Katoomba Tom´s Eat), die oftmals gutes Essen zum vernünftigen  Preis anbieten. Beim Essen muß man stets auf eine fritierte Beilage gefaßt sein und ein Stück Fleisch oder Fisch gehört zu einem Essen einfach dazu.

 Die laufenden Kosten fallen sonst noch für die Eintritte an, die aber immer sehr unterschiedlich sind. Hier kann nur nochmal der Lonely Planet-Reiseführer  empfohlen werden, der stets die Öffnungszeiten und Preise beinhaltet. Wer unsere Tour fährt, der kann in Kuranda auf dem Markt die größte Auswahl an  Souvenirs und gute Preise erwarten. In allen Städten sieht man Souvenirs-Shops, die oftmals auch sehr qualitativ gute Ware bieten, dementsprechend sind die Preislagen dann.

Für die 3 1/2 Wochen Australien (3 Tage Sydney und 3 Wochen Autofahrt) haben wir für Flug und Mietwagen rd. DM 2.400 p.P. ausgegeben und vor Ort  haben wir dann nochmal rd. DM 2.500 p.P. ausgegeben. Dabei haben wir jeden Tag in Motels übernachtet und sind jeden Abend im Restaurant gewesen. Ferner sind in dem Betrag auch noch die Eintrittsgelder, das Benzin und sonstiges noch drin.