USA Südwesten

Reisetagebuch von

Markus Severin und Sabine Popp  

 markus@taschepacken.de

 

Start unserer Reise

Samstag, 06.05.2000 (Abflug Hamburg - Ankunft San Francisco)

3.00 Uhr nachts und unser Wecker klingelte... aber was tut man nicht alles für einen Urlaub. Um 4.30 Uhr starteten wir dann in Richtung Hamburg, wo wir gegen  5.45 Uhr ankamen und unseren Wagen erst einmal in einer Langhorner Wohnsiedlung abstellten. Ein Taxi brachte uns dann für DM 15,00 zum Flughafen. Um  7.05 Uhr startete unser Flieger und nach kurzen 1.15 h waren wir unserem Ziel schon etwas näher gerückt und landeten in Heathrow/London. Nach der kleinen  Wanderung von Terminal 1 zu Terminal 4 startete unsere ausgebuchte Boing 737-100 um 11.35 Uhr (Deutschlandzeit) nach San Francisco. Tja, British Airways  gaben ihr Bestes... aber es blieb halt ein 12-Stunden-Flug mit eingeschränkter Beinfreiheit, Flieger-Essen und Unterschlaf.

In San Francisco landeten wir gegen 13.30 Uhr Ortszeit, so dass wir noch was vom Tag hatten. Nach 1 h hatten wir dann auch unsere Taschen ergattert und uns durch die Schlangen am Zoll gewühlt. Vom Flughafen brachte uns ein kleiner Bus für $ 12,-- p. P. (Tipps) zu unserem vorgebuchten Super 8-Motel. Nachdem  wir uns häuslich niedergelassen hatten (schließlich würden wir hier die nächsten 3 Nächte verbringen), machten wir uns zu Fuß auf den Weg. Leider regnete es, so dass wir bei unserer Ankunft am Wasser nur einen grauen ersten Eindruck  von der berühmten Golden Gate Bridge und Alcatraz erhaschen konnten. Wir schafften es noch bis zur Cannery (alte umgebaute Konservenfabrik), zum belebten Pier 39/Fisherman`s Warf, wo wir auch schon lauthals von den Seelöwen  empfangen wurden. Den Tagesabschluss sollte eigentlich ein Besuch bei ‘Bubba Gump’ (Forrest Gump lässt grüßen) bilden, aber das war an einem Samstag ein hoffnungsloses bzw. langwieriges Unterfangen, wg. der  Mega-Warteschlange. Daher kehrten wir im altbewährten TGI Fridays ein und genossen für $ 30,00 (inkl. Tip und Steuern) Spare Ribs und Burger. Auf dem Rückweg kauften wir uns noch für die nächsten Tage den 3-tägigen  Muni-Pass, der uns die kostenlose Nutzung von Cable Car und Bussen ermöglichen sollte ($ 10,-- p. P.).

 

Sonntag, 07.05.2000 (San Francisco - Sight-Seeing)

Nach 27 Stunden auf den Beinen waren wir natürlich ins Koma gefallen, so dass ein Aufstehen um 7.00 a. m. sehr schwer fiel. Wir fuhren mit diversen Bussen (man muss sich halt erst auf die neuen Verkehrsmittel einstellen, was bei den  kurz angebundenen Busfahrern nicht immer ganz einfach war - aber ‘Muni sei Dank’ war ja alles kostenlos) und kamen dann tatsächlich am Civic Center an. Die  Bushaltestellen sind oftmals nur daran zu erkennen, daß auf der Straße der Name “BUS” steht. Der Wettergott meinte es übrigens nicht gut mit uns, denn es  regnete immer noch. Wir wanderten durch die relativ ruhigen Straßen und in einem kleinen Deli-Restaurant gab es dann für $ 10,-- unser Frühstück  (Baguette-Sandwich, Croissant, Bagle/Cream-Cheese und O-Juice). Danach statteten wir China-Town einen Besuch ab (hier sollte man in die Seitenstraße  gehen, da hier noch etwas Chinatown nach alter Art vorherrscht) und erklommen den Weg zum Coit-Tower, von wo aus man auf die Stadt schauen kann - ohne  Regen und Nebel wäre es sicher schöner gewesen. Dafür durften wir nun wieder bergab laufen und dabei diverse Vorgärten bewundern. Am Fisherman`s Warf  angekommen fuhren wir dann das erste Mal mit der berühmten Cable Car. Es ist schon ein tolles Verkehrsmittel mit dem man über die Hügel von San Francisco schweben kann. Natürlich sehen sie einfach klasse aus und das Rauf- und Runterspringen bzw. Raushängenlassen  (Achtung bei Gegenverkehr) bringt einfach Spaß - leider sind sie manchmal sehr voll. Tja, da bliebt nur noch die Frage offen, wie funktionieren die Dinger eigentlich??? Auch auf diese Frage sollten wir eine Antwort bekommen,  denn eine Cable Car-Haltestelle lag direkt am kostenlosen Cable Car-Museum und das war ziemlich lebendig, denn schließlich laufen hier immer noch alle Fäden (= Stahlseile) zusammen. Nachdem wir die Cable Cars genügend  strapaziert hatten stiegen wir um auf die ebenfalls historisch angehauchten Street Cars (eine Art Straßenbahn) und irgendwann landeten wir am Ferry Building, wo wir einen nebelverhangenen Blick auf die Oakland-Bridge werfen  konnten. Mit der Street Car/Cable Car fuhren wir dann in die City zurück, wo wir uns noch einige Läden anschauten (F. A. O. Schwarz und seine Stofftiere haben uns auch in San Francisco wieder sehr gefallen) und dann  bei ‘Tony Romas’ Spare Ribs ($ 15,--) und Huhn/Ribs-Combo ($13,--) schnabulierten. Aufgrund eines Coupon (Amerika lebt von Coupons - als Deutsche muss man sich daran gewöhnen) mußten wir für das Combo-Gericht nur  die Hälfte bezahlen. Nach einem kurzen Abstecher zur Market Street (South) fuhren wir dann in der Dunkelheit  (Sonnenuntergang ca. 19.30 Uhr) zu unserem Motel, verstreuten unsere nassen Klamotten im Zimmer und hofften für morgen auf besseres Wetter.

 

Montag, 08.05.2000 (San Francisco - Radtour)

Es war grau, aber TROCKEN! Also mit der Bus-Linie 30 auf zur Cannery, wo wir uns Mountainnbikes ausleihen wollten - und das in der Hügelstadt San  Francisco -  aber, da der Verleih noch nicht geöffnet hatte, bekam Biene noch eine Schonfrist. Wir frühstückten am Pier Bagles und Croissant und ich probierte  Clam Chouder (Muschel-/Fischsuppe im ausgehöhlten Weißbrotlaib), was bei Biene um ca. 8.30 Uhr a.m. nur angewiderte Gesichtsentgleisungen hervorrief.  Danach ging es zurück zur Cannery, wo zu Bienes Bedauern der Verleih mittlerweile geöffnet hatte und uns gerne gegen $ 40,-- 2  Mountenbikes für den Tag überließ (Coupon im Touri-Heft). Wir starteten in Richtung Golden Gate Bridge (natürlich wieder nebelverhangen) und genossen die noch flachen Straßen an der Küste. Ein Abstecher führte uns zum hübsch angelegten  Presidiogelände mit dichtem Wald und von dort aus ging es dann weiter in Richtung Alamo Street und dann zum Golden Gate Park. Und unerwartet kamen wir tatsächlich für den Rest des Tages in den Genuss von strahlendem Sonnenschein (was uns  natürlich verbrannte Hände, Arme und Gesichter einbringen sollte, da wir keine Sonnencreme dabei hatten). Unsere erste Station  im Park, das ‘Gewächshaus’, war leider wg. Renovierungsarbeiten geschlossen, deshalb fuhren wir weiter zum Japanese Tea  Garten. Die $ 3,-- p. P. waren völlig o. k., da es ein liebevoll angelegtes/gepflegtes Kleinod ist, in dem man eine wundervolle,  ruhige Atmosphäre genießen kann. Wir entschlossen uns danach die Strecke entlang der Küste zu nehmen. Diese war toll, da wir in den Genuss von schönen Wellen kamen, aber leider standen uns hier auch wieder steile Hügel bevor, so dass wir häufig schieben mußten, was auch schon  verdammt anstrengend war... die Radfahrer die uns (natürlich fahrend!!!) überholten hatten, Bienes vollste Bewunderung. Lohn dieser ganzen Anstrengung war ein wundervoller, NICHT nebelverhangener  Blick auf die Golden Gate Bridge, deren rot bei dem strahlend blauen Himmel wunderschön zur Geltung kam. Wir fuhren bis zum Look-Out-Punkt am Brückenanfang, wo sich dann unsere Wege (aufgrund der  unterschiedlichen konditionellen Verfassungen) trennten: Sabine fuhr entlang der Küste zurück zur Cannery und ich fuhr mit dem Fahrrad über die Brücke - das war eine Wahnsinnssache, denn der 67-Meter-Blick in die Tiefe und die Nähe zur 6-spurigen Straße waren sehr beeindruckend. Auf der anderen Seite der  Brücke angekommen ging es dann bergab in Richtung Sausalito, das aus einer Menge Segel-/Hausbooten und einer Promenade mit den entsprechenden Läden besteht. Für den Rückweg nach San Francisco (Pier 1) stand dann schon die  Fähre ($ 4,-- p. P.) bereit. Auf dem Wasserweg hatte man noch mal schöne Ausblicke auf die Golden Gate Bridge, Alcatraz und die Skyline von San Francisco. Aufgrund eines  Notfalls an Bord hatte die Fähre etwas Verspätung, aber gegen 6.30 Uhr p.m. gab es ein Wiedersehen beim Fahrradverleih. Nach soviel sportlicher Betätigung hatten wir uns ein schönes Abendessen verdient, so dass wir uns auf  den Weg zum Fisherman`s Warf machten und uns bei Bubba Gump in die (diesmal etwas kürzere Schlange) einreihten. Die 20-minütige Wartezeit konnten wir uns mit dem Begutachten der 1000 Utensilien zum/vom Film Forrest Gump  vertreiben, denn das Restaurant ist in dieser Beziehung eine echte Fundgrube im lustigen Ambiente. Passend dazu gab es dann einen tollen Service von lustigen, jungen Kellner/Kellnerinnen, die einen in die Geheimnisse der Karte und des  ‘Bestellwesens’ einweihten und ein reichhaltiges, leckeres Essen. Zusätzlich bekamen wir netterweise einen Platz am Fenster, so dass wir auch noch einen wundervollen Blick auf Alcatraz und die Oakland Bridge bei Sonnenuntergang  hatten - dass waren uns die $ 40,-- wert. Danach ging es zurück in unser Motel, wo wir noch eine Intensivversorgung unserer Sonnenbrände vornahmen und dann die letzte Nacht in San Francisco genossen.

 

 Dienstag, 09.05.2000 (San Francisco - Muir Woods NM - Sonoma)

Heute war ein spannender Tag, denn heute sollten wir unseren Mietwagen übernehmen und uns aus San Francisco rauskämpfen (Tipps) Wir fuhren ein letztes  Mal mit der Cable Car zur Alamo-Station (Haltestelle fast direkt vor der ‘Haustür’) und erledigten die Formalitäten. Danach gingen wir in die Tiefgarage und da  stand er... nein, nicht ganz, denn der Wagen hatte nur drei Türen und wir hatten eigentlich einen Fünftürer gemietet, was zwar preislich nur DM 3,00 Unterschied  ausmachte, aber bei fünf Türen kommt man schneller an die hinteren Sachen ran. Also ging es noch einmal zur netten Alamo-Angestellten, die uns sofort einen  anderen Wagen gab. Wir gingen wieder in die Garage und da stand er diesmal wirklich, unser ‘Bui’: ein riesiger, gold-/sandfarbener Buick Century, in dessen  Kofferraum sich unsere drei Reisetaschen fast verloren und ich meine Beine locker ausstrecken konnte (immerhin bei 1,96 m Körpergröße). Die kleinen,  fürchterlich bequemen Nebensächlichkeiten wie z. B. Tempomat, Automatik, Komfortsitze, Mittelarmlehne seien hier nicht ganz vergessen (o. k., einige Sachen  hatten wir sicherlich auch nach 3 Wochen noch nicht entdeckt). Noch eine Kurzeinweisung vom Mechaniker in die Geheimnisse der Automatik (wir müssen im  Auto ziemlich hilflos ausgesehen haben, denn die gehörte nicht zum normalen Programm) und dann ... losgelassen in die Großstadt: wann hat man eigentlich Vorfahrt, wieso gibt es Strassen mit vier Stopschildern (?) - Augen zu und durch!!!

Wir fuhren zu unserem Motel, holten unsere Sachen, besorgten für Sabine noch ein Mittel für die verbrannten (mittlerweile  angeschwollenen) Hände und verließen dann San Francisco über die Golden Gate Bridge. In Sausalito machten wir einen kurzen  Stop, um im Lighthouse Restaurant ein kräftiges Frühstück (Homefries, Omelette, Sausages, Spinat, etc.) und 2 1/2 Eistee (die  andere Hälfte hatte Biene geschickt über Tisch, Hose, Sitzbank und Fussboden verteilt) zu genießen. Entlang der Küste ging es dann kurvenreich weiter in Richtung Muir Woods National Monument (Golden Eagle Pass wurde ohne Ausweiskontrolle  akzeptiert). Hier führte uns ein schöner Rundweg ca. 1 1/2 Std. durch einen Teil des NM, der für seine riesigen Redwood-Bäume  bekannt ist. Sie sind die Größten der Welt (bis zu 80 m hoch) und haben dabei einen sehr schmalen (bis zu 4 m Durchmesser), geraden Wuchs. Die Bäume sind ca. 800 Jahre alt, teilweise sog. 1000 Jahre - man kommt sich schon verdammt klein vor.

Die Reise führte uns weiter über den Highway 101 in Richtung Sonoma, wo wir gleich am südlichen Eingang das Weingut ‘Viansa’ ansteuerten - seeeehr  empfehlenswert (es liegt gleich am Anfang der Straße 121 North Richtung Sonoma auf der rechten Seite zusammen mit dem Sonoma Valley Visitors Bureau)! Es war wunderschön angelegt und der Verkostungsraum war fantastisch, denn neben dem Wein gab es alles was das lukullische Herz sonst noch begehrte: Pestos,  Senfvariationen, Öle, Käse (nicht nur Cheddar), etc. Viele Leckereien konnte man probieren, denn es standen überall Schüsselchen aus  denen man sich mit Hilfe von Crackern und kleinen Salzstangen bedienen konnte (ich glaube, ich hätte Biene hier über Nacht  einschließen lassen können). Ich habe mich mehr auf den Wein konzentriert, denn man konnte aus ca. einem Dutzend Sorten vier Weine  gratis probieren (p. P.) und sich dabei nennt mit Dietmar und Ulla vom Weingut unterhalten. Auch wenn alles durch den fiesen $-Kurs  sehr teuer war, kamen wir nicht ohne ein Glas Pesto ($ 6,50 + Tax) raus. Durch den schönen, überschaubaren Ort Sonama ging es  dann ins benachbarte Napa Valley, wo es schon sehr nobel aussah. Da es mittlerweile schon 6.00 p. m. war konnten wir leider kein  weiters Weingut besichtigen, da diese i. d. R. um 4.00 p. m schließen und so mieteten wir uns für $ 56,00 (inkl. Tax) im Discovery Inn  ein (das 2. Zimmer war zwar nicht die Wucht, aber besser als das 1.). Den Tagesabschluß bildeten ein Besuch bei Safeway, ein Abendessen bei Mc Donalds und die TV-Berichte über den Brand bei Macys in San Francisco (... und wir wären fast dabei  dabeigewesen).

 

Mittwoch, 10.05.2000 (Sonoma - Sonora - Yosemite NP/Mariposa Grove)

7.30 a. m. - fast wie ausschlafen (dem konnte Biene nicht so ganz zustimmen) und ab zu Denny`s (Tea, Pancakes, Sausages, Bacon und French Toast mit  Blaubeeren für $ 15,00). Mit Hilfe von Karten und Straßenbezeichnungen inkl. Himmelsrichtungen ging es nach Modesa, das den Beginn des  Obstanbaugebiet  mit Kirsch-, Apfel- und sonstigen Bäumen bildete... und im Hintergrund immer die schneebedeckte Sierra Nevada - wow. In Sonora suchten wir uns dann ein  Motel und erhaschten ein schönes Zimmer im Days Inn ($ 41,99 + Tax - mit Coupon (Tipps)). Da es erst 12.30 Uhr war, fuhren wir entlang der Westseite der  Sierra Nevada durch kurviges, abwechslungsreiches Gelände. Dies bedeutete aber, dass wir bis zum Mariposa Groove rund 3 Std. benötigten - mit Cruise  Controll und 9 importierten Musikkassetten schon o. k.. Schließlich hatten wir die Einfahrt zum Yosemite NP erreicht und kamen nach einer kurzen Kontrollfrage  (‘Are you Heidi?’) mit dem Golden Eagle Pass einer Bekannten rein. Wir fuhren zum Mariposa Grove, wo es eine Vielzahl von riesigen Sequoia-Bäumen gab,  die den Redwoods ähneln, aber einen wesentlich größeren Durchmesser haben. Da es mittlerweile schon später am Nachmittag war, besorgten wir uns für $ 5,50  p. P. Tickets für die letzte Besichtigungstour um 16:30 Uhr. Unser LKW inkl. Anhänger (mit wenig gepolsterten Touri-Bänken) stand pünktlich bereit, so dass wir bei einer Schw...kälte (ca. 5 °) eine ca. 1-stündige Rüttel-Rundfahrt  machten, die uns mit Hilfe der etwas nuscheligen Erläuterungen des Fahrers das Naturwunder Sequoia näher brachte. Die Bäume waren wirklich beeindruckend, da sie durch Blitzschlag oder das Zusammenwachsen mit anderen Bäumen teilweise  interessante Stämme hatten... außerdem konnten wir zwischendurch Rehe und Eichhörnchen beobachten.

Im Auto stellten wir erst einmal die Heizung (!) an, damit unsere Glieder wieder auftauen konnten und wählten dann für den  Rückweg die Route über das Yosemite Valley (mit vereinzelten Schneeflocken als Untermalung). Unterwegs konnten wir wundervolle Ausblicke auf Berge, Täler, Wälder und Wasserfälle genießen, die wir am folgenden Tag näher erkunden  wollten. Vom Valley waren es rund 70 Meilen bis nach Sonora, die ca. 2 Std. Fahrzeit verschlangen, so dass wir erst nach Anbruch der Dunkelheit zurück waren ( für`s Autofahren nicht so empfehlenswert wg. des Wildwechsels). Zum Essen  kehrten wir in Wilma`s Cafe (gute Reisebuch-Empfehlung) ein, dass tierisch gut besucht war und mit einem bunten Publikum aus Einheimischen und Touristen aufwarten konnte. Nach Chicken Burger, Chicken Steak, Bier, Coke und Eis ($25) rollten  wir nur noch ins Motel-Bett.

 

Donnerstag, 11.05.2000 (Yosemite NP/Yosemite Valley)

Auch das Frühstück genossen wir für $ 13,00 in Wilma`s Cafe (wieder proppevoll) und brachen dann erneut zum Yosemite  NP auf. Wir genossen den strahlend blauen Himmel über der Sierra Nevada und nach 2 Std. das Valley mit dem Merced River zwischen den Bergen. Tja, und  dann ging es mit gut gepacktem Rucksack und Wanderstöcken auf unsere erste große Wanderung. Zuerst wanderten wir mit einigen anderen Besuchern am Fluß  entlang - begleitet vom Geruch der Nadelbäumen und manchmal auch von Thymianduft - zur erste Brücke, von der man einen schönen Blick auf die 95 Meter  hohen Vernal Falls hatte. Und hier trennte sich dann die ‘Spreu vom Weizen’, denn den weiteren Verlauf der Wanderstrecke bildete der etwas steilere John Muhr Trail, der immerhin einen Höhenunterschied von 600 m auf 5 km Länge bewältigt. Nach ca. 4 Stunden und wundervollen Aussichten auf den Half Dome,  dem Mt. Broderick und dem Liberty Cap hörten wir ein lautes Rauschen... wir hatten mittlerweile die Höhe von 1.801 m erreicht und standen direkt oberhalb des Nevada Falls, der von hier 178 m in die  Tiefe fiel. Der Rückweg verlief direkt neben dem Wasserfall und fiel ziemlich steil und steinig aus, die Wanderstöcke waren eine echte Hilfe, denn die Strecke war schon anspruchsvoller. Der Weg führte nach  einer kleinen Flußüberquerung beim Emerald Pool zum Vernal Fall, den wir bereits von der Brücke aus bewundert hatten. Hier konnte man über einen riesigen Felsen laufen und stand dann direkt am Abgrund  des Wasserfalls, fantastisch. Die Wanderung führte nun direkt am Wasserfall entlang und durch den Sprühregen wurde der schmale Mist Trail zu einer verdammt rutschigen Angelegenheit (Biene war schon  froh, als sie den Part hinter sich hatte). Wir waren aber noch gut davor, denn uns kamen immer wieder Bergsteiger mit Ihrer schweren Ausrüstung entgegen, die eigentlich schon ziemlich k.o. wirkten, aber  sicherlich noch eine ganze Strecke vor sich hatten - Hut ab. Für den Abstieg benötigten wir ca. 3 Std., so dass wir für die gesamte Strecke von ca. 12 km 7 Stunden benötigt hatten. Die Wahl den Aufstieg über  den Muir Trail durch Wald und Fels zu wählen und den Abstieg entlang der Wasserfälle war interessanter  als wenn man nur an den Wasserfälle hoch und wieder zurück geht. Um 6:30 p. m. ging es dann zurück nach Sonora, wo wir in Garcia Tequeria ein Menü, ein  Taco und viele Nachos mit leckerer Cheese-Sauce aßen ($ 13,41). Tja, als wir dann kein Refill mehr aus dem Getränke-Automaten zaubern konnten (der war  nämlich schon ausgeschaltet) merkten auch die einzigen und letzten Gäste (wir), dass der Laden längst geschlossen hatte, denn es war schon nach 9:00 p. m. -  ups! Danach ging es ab ins Bett und bei der TV-Show ‘Who wants to be a millionaire’ (Günter Jauch läßt grüßen) konnten wir uns seelisch auf den zu erwartenden Muskelkater vorbereiten.

 

 Freitag, 12.05.2000 (Columbia State Park - Lake Tahoe - Bodie - Lee Vining)

Neben dem Motel war gleich ein Supermarkt, wo wir uns zunächst erstmal Reiseverpflegung besorgten und auch für das Frühstück sorgten. Irgendwo bei den  Kassen steht fast immer ein Kühlschrank mit frischen Sandwiches, Hogis (die erinnern mich immer an eine Sendung von Bill Cosby, als dieser sich ein Riesen-Hogi (Flöten) machen wollte, obwohl sein Cholerstin-Spiegel dies nicht zuließ,  vielleicht hat jemand auch diese Sendung mal gesehen, der weiß, was Hogis sind) oder Salaten. Der Columbia State Park ist nur paar Meilen von Sonora entfernt und so waren wir kurz vor 10 Uhr dort und schlenderten durch die ruhige  Hauptstraße. Der Ort ist eine Stadt aus dem 19. Jahrhundert und wurde teilweise renoviert und teilweise neu gebaut, man sieht aber die Unterschiede nicht. Dann ab 10 Uhr kommen die Schulbusse mit Kindern, die Läden öffnen die Türen,  verkleidete Menschen kommen auf die Straße und die Stadt lebt. Eine klasse Atmosphäre, besonders wenn die Postkutsche als Zweispänner kommt.  Hier fehlt nichts, der Schmied, eine funktionierende Bank, Kaufmannsladen und der  gute alte Candy Shop. Für einen Eintritt von null-Dollar sehr gut.

Auf der Straße #49 durch die Berge (49 bedeutet in den USA immer DIE Neunundvierziger, die Siedler die 1849 in die  Berge zogen, um das große Gold zu suchen). Auf dieser Straße, die sich nun kilometerlang durch schöne Landschaften zieht, sehen wir immer wieder schöne “Goldgräberstädte”, die mit viel Holzhäusern und rustikaler Atmosphäre ausgestattet  sind. Die Fahrt ist hier kurvig und lang, erst auf dem Freeway 50 Richtung Tahoe geht es schneller, dies ist auch die erste nördliche Passstraße über die Sierra Nevada, die das ganze Jahr geöffnet ist. Wir befinden uns auf 2.000 Meter Höhe  über Normal-Null und die Häuser sehen aus, als seien sie aus den Ski-Bergen Frankreichs importiert und zwischen all den großen Tannen und rauschenden  Bächer gesetzt worden. Wunderbar! Der erste anfaßbare Schnee liegt am Wegesrand (wir haben fast Juni!) und verleitet mich, glatt mal einen Schneeball auf  Biene zu werden, aber im Sommer bin ich wohl außer Übung und treffe nicht, statt dessen staunen wir nicht schlecht, als es anfing zu schneien. Am Ende dieser  Strecke liegt immer dasselbe Ziel und das heißt Lake Tahoe, wo es von Motels, Restaurants und Spielcasinos nur so wimmelt. Der Ort liegt exakt auf der Grenze  zu Nevada, wo ja Kasinos erlaubt sind und entsprechend zieht es die Leute an. Unser Ziel war die Emerald Bay auf der Westseite des Sees, welche laut der  Firma Kodak zu den meist fotografierten Naturschönheiten der USA zählt, was ich nicht nachvollziehen kann, denn ich habe noch nicht ein Foto hiervon gesehen,  also selbst ein Bild machen und da die Sonne nicht scheint, kommt es leider auch nicht so zur Geltung. Lake Tahoe ist immerhin der 3. größte See Nordamerikas  und sieht mit seinen Tannenwäldern sowie die weißen Bergketten recht hübsch aus. Leider ist der meiste Strand privat und nicht zugänglich. Skifahren und im  Hochsommer planschen ist hier angesagt, beides konnten wir nicht machen, daher zogen wir weiter nach Nevada, was sich gleich am Tempolimit von 55 Meilen bemerkbar mach.

Wir fuhren an der schönen Ostseite der Sierra Nevada auf der #395 entlang, ständig sieht man schneebedeckte Berghänge am Horizont. Man fährt hier mit dem  Auto, als wenn man einen Naturfilm im TV schaut. Es waren aber schon fast endlose Meilen durch die hügelige Landschaft, die nur von Sagebrush (die Pflanze Beifuß wächst fast überall im Westen, wo sonst nichts gedeihen will) bewachsen ist. Abgebogen sind wir nach -ich weiß nicht wievielen Meilen- Bodie, eine  Geisterstadt von vor 100 Jahren. Dieser Ort wurde beim Goldrausch in den Bergen um 1880 gegründet und hatte in kürzester Zeit rd. 20.000 Einwohner, die die Stadt aber auch wieder, so schnell wie sie kamen, wieder verließen. Ähnlich ging es uns  auch, aber nur weil es mittlerweile 17.00 Uhr war und der State Park (Eintritt $2 p.P. + $1 für deutschen Prospekt -gut-)  schon um 18.00 Uhr wieder schloß, nun ja, hatte aber auch den Vorteil, daß wir bis auf zwei andere ganz alleine dort waren.  Wenn der Wind wehte, die Holzhäuser quietschten und dazu das Pfeifen der Präriehunde (kleine Mini-Murmeltiere) hörte, dann war die Atmosphäre gespenstisch. Die Häuser sind noch im Originalzustand und werden nicht renoviert oder umgebaut. Wir  sahen Kindersärge beim Tischler, Billiardtisch im Saloon und Schulbücher in den Klassen, so als wenn alles vor Kurzem noch mit Leben gefüllt war. Man sollte auch den Friedhof besuchen, der an der Seite liegt. Im Winter hat der Park übrigens  geschlossen, da hier schon mal ein paar Meter Schnee liegen können.

Im einzigen anliegenden Ort Lee Vining gibt es drei Motels und ein Restaurant, wenn der Tioga Pass zum Yosemite NP bzw.  Westen wegen Schnee noch gesperrt ist. Der Pass wird frühestens am Memorial Day-Wochenende geöffnet, und dann verfügt Lee Vining über das dreifache an Motels und Restaurants. Das Motel Mono Lake können wir nicht empfehlen, es sollte  immerhin $40 für wackelnde Wasserhähne, Mini-Zimmer, unbekannte Nachbar-Türen (wer steht da wohl nachts hinter) und  braunes Leitungswasser bezahlen = abgelehnt. Murphys Motel etwas nördlich war für $43 die absolut bessere Alternative = neue Räume u. superbequem. Wir  hatten schon vereinbart, daß wir bei nichts passablem hier gecampt hätten, aber glücklicherweise fanden wir das Motel und erst am nächsten Tag las ich im  Reiseführer, daß es gar keinen Campingplatz hier in der Nähe gab. Man muß halt auch mal Glück haben. Das Restaurant Nicely´s ist der Mittelpunkt des Ortes, denn man trifft sich hier abends wie auch morgens und das Essen ist entsprechend solide.

 

Samstag, 13. Mai 2000 (Death Valley)

 Die Pfannkuchen (Pancakes) gab es hier mit Fruchtsirup (Erdbeere oder Cranberries), was eine gute geschmackliche Abwechslung mal war und ausreichen sollte  für den Trip in das Tal des Todes. Wobei Lee Vining von Bodie und natürlich vom Mono Lake profitiert, dieser Salzsee besticht durch seine schöne Lage an der  Ostseite der Sierra Nevada und an den Unterwasserquellen, die laufend Wasser mit viel Mineralien speisen, so daß Tuffsteinfelsen aus dem See auftauchen. Im  Sommer ist dies hier ein Vogelparadies und der Trail entlang des Ufers ist mit vielen informativen Hinweisschildern bestückt. Bei Sonnenuntergang oder -aufgang ein phantastischen Fotomotiv.

 Wir hatten viel gehört, gelesen und auch erwartet vom dem Tal, jedoch ging es auf der #395 erstmal wieder ständig geradeaus entlang der weißen Sierra Nevada.  Die Strecke ging später durch den Ort Bishop, der eine besser touristische Infrastruktur hat als Lee Vining. Nach 3 Stunden kamen die Anfänge vom Tal des  Todes, immerhin der größte Park der USA, und auch einige Fahrradfahrer, die wohl schon seit Stunden ihr Rennen machen - Respekt! Man kommt hoch über  die Berge ins Tal hinein und kann s von oben herab sehen (Sandstürme sind leider nicht selten). Wow, es wächst hier nun auch fast gar nichts mehr, außer wieder mal ein paar Büsche Sagebrush.

Unser erster Stop waren die Dünen, die es hier nur an einer Stelle gibt, jedoch verlieren sie in der Mittagshitze von rd. 33 Grad Celsius ihren Reiz, besser ist das  Abendlicht und weniger Wind. Aufgrund der Temperaturen, die im Sommer bis zu 50 Grad Celsius hochgehen können, ist die Fahrt mit Wohnmobilen im Sommer nicht erlaubt (ab Juni). Wir kommen uns vor, als wenn wir vor einem Fön stehen, der auf Stufe 3 läuft und sehnen uns  nach unserer Klimaanlage und der Kühlbox im Auto. Weiter ging es auf leerer weiter Straße durch das Tal. Meilenweit fahren  wir die Straßen und sehen rechts und links die bunten Berge mit ihren verschiedenen Mineralfarben, die je nach Sonneneinfall  unterschiedlich erscheinen. Ich hatte eher mit einer großen Wüste gerechnet, aber sowas hier zu erleben ist schon großartig. Am  Devils Golfcourse sehen wir die Salzkristalle in einer flachen, weiten Ebene zum Greifen nah und wenn man ganz ruhig ist, dann hörten wir die Salzkristalle brechen. Etwas weiter kommt man zum tiefsten Punkt der USA (ich glaube 86 Meter unter  Normalnull), wobei das wieder typisch für uns Menschen ist, warum soll mich der tiefste Punkt interessieren. Ist die Anziehungskraft anders, ist die Luft besser, verschwimmt der Himmel - keine Ahnung - aber es gehört dazu, wobei es wiederum  bezeichnend ist, daß der tiefste Punkt nicht das ist, wo das Schild steht, sondern ca. 150 Meter davon entfernt, aber da war halt  kein Parkplatz! Hier am Badwater gibt es sogar Wasser (salzig natürlich) und Schlangen, Mäuse und Vögel sollen hier auch  leben ... herzlichen Glückwunsch. Im gekühlten Auto fuhren wir die Straße zurück zum Artist Drive, was sich auf die Farben der Berge bezieht und die sahen wirklich sehr beeindruckend aus.

Dann ging es zum Campingplatz in Furnace Creek, wo wir zum 1. Mal unser Zelt aufbauten, die Gebühr betrug $10, die man in  einen Umschlag am Eingang in eine Box wirft, wobei vorher der Beizettel abzureißen ist und am Zeltplatz anzuklemmen ist. Irgendwann kommt der Ranger mit den Tüten und  kontrolliert die Abschnitte. Der Platz hat jeweils Sitzbänke, Grill und teilweise Schatten, wobei es nur Toiletten und Waschbecken gab, leider keine Duschen, aber wir sind halt in der Wüste.

 

 Zum Sonnenuntergang fuhren wir zum Zabriskie-Point, wo die Sonne rötlich hinter den Bergen verschwand und die versteinerten Sanddünen in ein angenehmes Licht tauchte. Der immer noch warme Wind wehte uns hier um die Beine und  wir dachten uns schon, daß es bestimmt eine “heiße” Nacht werden wird.

In der Furnace Creek Ranch gibt es einen General Store und zwei Restaurants, die für alle zugänglich sind (nicht nur für die Hotelgäste) und das 49er Ranch  Restaurant war proppevoll, denn sämtliche Bustouren hielten wohl hier und hatten Tische gebucht (heute war Franzosen-Tag). Auch hier wird um 21.00 Uhr zugemacht und daher immer rechtzeitig da sein.

 

Sonntag, 24. Mai 2000 (Las Vegas)

Die Nacht war natürlich zu warm, jetzt wissen wir auch, warum einige Campingplätze nur im Winter aufhaben. Irgendwann schliefen wir kurz vor  Sonnenuntergang ein, was aber auch damit zusammenhängt, daß einige Mücken im Zelt waren, weil ich wohl den Reißverschluß nicht richtig geschlossen hatte (7  Stiche für Biene und einer für mich). In der Nacht hörte man draußen ständig irgendeine Bergwerksmine lärmen, dann wieder Krähengeräusche und auch mal ein Kojote, der heulend am Platz vorbei lief.

 Nach dem Aufstehen ging es los auf die Landstraße rd. 125 Meilen Richtung Las Vegas. Die Strecke führt lang an flankierenden Bergen und hinter der nächsten  Kurve kommt eine noch längere Geradeaus-Straße. Die Landschaft hat wieder nur noch Sagebrush als Bepflanzung zu bieten. In Pahrump (Bordelle haben es  zum Leben erweckt, denn hier sind sie erlaubt und so kommen tausende Freier auch aus Las Vegas extra hierher) aßen wir bei McDonalds zum Frühstück,  wobei wir zum ersten auch hier ein Free-Refill erhielten, jedoch das Ausprobieren der Sorten Hi-C und Mr. Ribb jeglichen Durst geschmacksmäßig vernichteten.

 Pahrum soll 28.000 Einwohner haben und sieht einfach nur Trist und zersiedelt aus. Man sieht Caravan-Parks ohne Ende. Kurz vor Las Vegas bogen wir die  #159 ab zum Red Rock Canyon (Golden Eagle Pass gilt hier auch), der von weitem ganz interessant aussah, aber erst bei Fahrt direkt dran vorbei, erkennen wir  die richtigen Farben und Strukturen. Die Beschilderung zum Park muß kurz vorher von einem LKW mitgenommen worden sein, denn es war keine  Ausschilderung vorhanden (bestimmt schon wieder behoben). Der Park ist einfach schön rot, aber auch plötzlich wieder creme-weiß und smaragd-grün.  Vielleicht sollte man hier mal eine Wanderung machen, denn die Berge laden sehr dazu ein. Es wachsen hier auch Joshua Trees und Pflanzen blühen und gedeihen hier.

Nun waren es nur noch 17 Meilen bis Vegas, am Horizont sah man schon den Stratosphere-Tower und die Straßen wurden bis zu 5 Spuren breit. Plötzlich  waren wir in Vegas, eine Shopping Mall neben der anderen und vornehme Wohngegenden werden entlang der Einfahrtsstraße gebaut. Auf auf die Interstate #15,  dann zur Flamingo Road east und dann rechte Hand zum Days Inn, viele Karten, eine nervenstarke Fahrerin und ein rechtssitzender Autopilot führen zum Ziel.  Wichtig war ein Parkplatz vorm Motel und eine Laundry, und zwar weil Valet Parking bei den Hotels recht teuer sein kann (viele haben auch mittlerweile schon  Self-Parking) und die Laundry erst einmal unsere ganze Wäsche zu Gesicht bekam. Waschpulver kann man entweder vorweg im Supermarkt kaufen oder direkt  im Waschsalon des Hotels aus dem Automaten. Es stehen stets Waschmaschine (ca. 25 Min) und Trockner (ca. 20 Min.) zur Verfügung, wobei die Motels  etwas günstiger sind als die offiziellen Waschsalons. Der Geldeinwurf erfolgt nur mit Quarters, aber es gibt nirgendwo mehr Quarters als in Las Vegas, denn 75%  alle Spielmaschinen laufen mit denen. Im hauseigenen Casino besorgten wir uns schnell die nötigen Münzen.

Wir liefen vom Motel ca. 5 Minuten bis zum Strip, wo alles funkelt und leuchtete, aber uns Ziel war wegen des Hungers das Golden Nugget, welches allerdings in  Downtown in der Fremont-Street lag. In den Gelben Seiten war ein Busfahrplan und so wußten wir, daß wir die #302 nehmen  müssen (Express-Bus für $2 p.P. hält nur an einigen Stationen, Bus #301 gleiche Strecke aber hält überall, gleicher Preis). Für $70 Mio hat man die Fremont-Street zur Fußgängerzone mit Leuchtdioden (2,1 Mio Stück) zum Himmel umfunktioniert und  den Namen “Fremont Street Experience” gegeben. Zu Recht, denn überall sind Gaukler, bunte Stände, die Stimmung ist  ausgelassen und fröhlich. Vielleicht auch nur weil die Drinks hier am billigsten sind und die Girls in einigen Läden am wenigsten  anhaben. Im Golden-Nugget werden wir zum ersten Mal mit den Spielgeräten konfrontiert .. hunderte ... nein ... ich glaube tausende! Der ganze Laden steht voll damit, egal wo man hinsieht, wir wissen bzw. erkennen noch nicht einmal den Weg zum  Champagner Buffet, daher müssen wir zweimal fragen, bis wir es sehen. Da die Amis etwas schneller essen als wir, geht es in der 25 Meter langen Schlange recht fix, wobei man natürlich zwischen den Automaten steht und dabei ständig die  Groschengräber bedient. Kaum sitzen wir schon wird Champagner und Coke gebracht, am Buffet gibt es diverse Hauptgerichte, kleine Nebenspeisen,  Kuchenbuffet und ein grünkohlgarniertes Obstbuffet (roher Grünkohl schmeckt übrigens gar nicht - Urlaub bildet!). Mein Favorit war der Limonen-Schwertfisch, wobei Biene eher de Knobi-Shrimps und die  Kokosmakronen vorzieht, bei den marinierten Ingwer-Scheiben sind wir uns einig = ungenießbar. Normal gibt es immer Sonntags diesen Brunch im Golden Nugget für $10,50 (wg. Muttertag heute $12,00 zzgl. Tax) den ganzen  Tag. Die genauen Zeiten oder andere Buffets kann man in dem Gratis-Heft “Las Vegas” nachlesen, welches an jeder Rezeption gibt.

Zur vollen Stunde haben wir uns dann die Dächer-Show angeschaut, die mit viel Musik und bewegten Bildern hier gut reinpaßt. Der nächste Bus zum South-Strip ist unser, der Bus ist jetzt proppevoll,  aber wir ergatterten noch einen Sitzplatz. Am Flamingo steigen wir aus und schlendern noch an der Lagunen-Promenade des Bellagio entlang. Der  2 1/2 Hektar große  künstliche See, der den Comer See kopiert, mit seiner baumgesäumten Promenade verströmt italienisches Flair. Gegenüber gleich das  Paris - unschwer am Eifelturm zu erkennen - wo wir zum ersten Mal spielen und gewinnen (mind. $2). Quarters muß man kiloweise  gewinnen, damit man als reicher Mensch hier raus geht. Im Paris haben die Bedienungen unserer Meinung nach auch die knappsten  Uniformen, aber davon lassen wir uns nicht blenden und schaffen den Absprung, denn es ist plötzlich schon halb zwei in der Nacht. Ab ins Bett ohne Weckerstellen .. eine gute Wahl.

 

 Montag, 15. Mai 2000 (Las Vegas)

9.30 Uhr ist mit Ausschlafen gleichzusetzen und die Füße haben sich von gestern noch immer nicht erholt, aber wir wollen zunächst auch  gar nicht soviel laufen, denn es ging in die größte Factory Outlet Mall der USA (deren Aussage), die man übrigens auch mit den Bus  erreichen kann. Man fährt rd. 15 Minuten Richtung Flughafen und schon ist man da. Das mit dem Laufen gestaltete sich dann doch  aufwendiger als gedacht, da die Mall recht langgezogen ist und kein Ende in Sicht war. Der hohe Dollarkurs hat das Einkaufen jedoch etwas vermiest, aber trotzdem kann man Sport- und Textilsachen schon sehr gut einkaufen.

Zurück auf dem Strip gingen wir ins Harrahs, denn irgendwie kamen so viele Leute mir einer Margarita hier raus und drinne lachte uns auch eine Dame hintern  Tresen an, die uns gegen Vorlage eines Führerscheines auch gleich zwei Drinks schenkte, die beiden 50jährigen vor uns mußten auch beweisen, daß sie über 21 Jahre alt waren -süß-. Im Venetian kamen wir aus dem Staunen nicht mehr raus, denn echter als das Venedig selber (einschl. Grotte und Gondel -Fahrt $10  p.P.-) kommt es einen hier vor. Alles ist da, was man sich unter der Stadt vorstellt und ich bin der festen Überzeugung, wenn die Amerikaner ins echte Venedig kommen, wären sie enttäuscht, da alles so weit auseinanderliegt und nicht so steril  sauber ausschaut. Danach klapperten wir noch Treasure Island, Mirage (Tiger und Delfine zum Anschauen für $10 p.P.!), Cesars Palace, Belaggio, Monte Carlo, New York New York, Excalibur, Luxor und das Mandalay Bay ab.  Zwischendurch waren wir im modernisierten MGM zu einem Super-Buffet für $15 p.P. zzgl. Tax (die Shrimps waren leider ohne Geschmack), allerdings ohne Champagner bis zum Abwinken wie gestern. In den Casinos herrscht 24 Stunden am  Tag Betrieb und die Spiele Roulette oder 17+4 sind faszinierend zu beobachten. Wenn man möchte kann man im Hotel an einer Einführung in die Spielregeln teilnehmen -kostenlos-. In unserem Days Inn lösten wir noch 2 Welcome-Coupons an  der Bar ein und gingen wieder um 2.00h nachts schlafen, allerdings erst nach dem wir Blasen an den Füßen aufstachen und  uns die Beine einbalsamierten. Die Stadt ist eine Woche Extra-Urlaub wert. Alles ist übersichtlich angelegt,  unkompliziert zu erfahren und die Umgebung bietet auch noch Natur. Es ist erstaunlich, aber die Leute rauchen auf der Straße und  genießen Alkohol in der Öffentlichkeit, was sonst nirgendwo in den USA erlaubt ist. Das ist halt Las Vegas.

 

Dienstag, 16. Mai 2000 (Hoover Dam, St. George)

 Die Infrastruktur von Las Vegas ist gut und so gelangen wir schnell auf die Straße nach Osten zum Hoover Dam. Der Damm wurde während der  Weltwirtschaftskrise erstellt und gilt als eines der technischen Wunderwerke der USA. Zunächst kommt ins Parkhaus und bezahlt $2 fürs Parken, danach kam  auf dem Damm gehen und auf der einen Seite das blaue Wasser und auf der anderen Seit über 200 Meter Abhang bestaunen. Der Hinweis “Don´t stay on wall”  ist berechtigt. Das Visitor-Center zeigt einen Film über die Entstehung des Damms ($4 p.P.- gibt es gratis zu schauen in dem besseren Information-Center ca. 2  km westlich vom Damm!) und es kann eine Führung ganz nach unten zu den Turbinen gemacht werden ($8 p.P.), allerdings erst nach Ticket-Kauf und Wartezeit.  Hier ein kleiner Exkurs: Der Glen Canyon Dam ist gerade mal 4 Meter niedriger und ca. 20 Jahre jünger und damit hat er natürlich auch schon verloren und gilt  nicht als urtechnisches Meisterwerk der USA, dabei fanden wir ihn viel schöner, denn das Wasser strahlt hier bei Page smaragdgrün und das Wasser fließt durch  einen roten Canyon, aber was viel interessanter ist: Parkplatz gratis, vorbildliches Visitor-Center mit verschiedenen Media-Shows und kostenfreie Führungen zu  den Turbinen. Vergeßt Hoover Dam, wenn Page auf der Strecke liegt (sh. auch Kapitel Page). Kleine Anekdote zum Hoover Dam, das erst neu errichtete Visitor Center mit dem Parkhaus war fast genauso teuer, wie der Damm selber!

 Wieder zurück nach Westen fuhren wir eine Weile am Lake Mead entlang, der tiefblau zwischen den kahlen Bergen strahlte. Wieder vorbei an Las Vegas (es  regnete dort!) ging es nordöstlich nach St. George, was gleichzeitig Ausgangspunkt für den Zion NP war. Hier gibt es eine gute Touri-Infrastruktur, jedoch  können Messen manchmal die Preise kaputtmachen. . Von St. George kann man rd. 20 Meilen nördlich in einen kleinen Zipfel des Zion NP fahren. Der Zipfel hat  nur eine 5 Meilen lange Straße, aber die war um so schöner und am Ende der Straße kann man einen 0,5 Meilen Wanderweg abgehen, um dann einen  Rund-um-Blick über einen bewachsenen Canyon zu haben, der regelrecht grün strahlte und von roten Felsen umwandet war. Der Wanderweg auf roten Sand  durch grüne Büsche, kleine blühenden Pflanzen und Wachholder-Bäume war beeindruckend. Aufgrund der Höhe von 1.800 Meter und des Windes war es recht  kühl, die Jacken halfen oben jedoch sehr, aber die Sandalen den Füßen eher weniger. Bei zeitlicher Enge kann man die Abstecher auslassen, aber wir hatten den  Abend frei zur Verfügung und so paßte der Abstecher sehr gut. Man kann hier auch sehr gut Wandern, insbesondere eine der größtes Arches ist hier zu erleben (Tagesmarsch).

 

 Mittwoch, 17. Mai 2000 (Zion NP, Bryce Canyon NP)

 Mit blauen Himmel fing der Tag an und er hörte mit Regenschauer auf, das ist fast wie das Wetter in Deutschland, es wird nie langweilig, allerdings gibt es nur hier den Zion Canyon.

Rund 30 Meilen sind es zum Zion NP, aber aufgrund der Berge und der Kurve braucht man etwas länger als normal. Der Park  kommt unerwartet auf einen zu und dann ist man zwischen riesigen, hohen roten Wänden eingeschlossen. Den Park kann mich sich wie ein immer enger werdender Canyon vorstellen, der unten grün (Pflanzen) und seitlich rot (Steine) ist. . Der Canyon  entstand durch den kleinen Virgin River, der diesen Canyon gefressen hat, allerdings hat er dafür auch Millionen Jahre Zeit  gehabt. Im Sommer ist hier ein Shuttle-Service eingerichtet, den alle NP-Gäste gratis benutzen können. Mit dem eigenen Auto  kommt man nicht mehr zu den einzelnen Anlaufstellen, wobei wir schon im Mai Parkplatzprobleme hatten und daher es zu einem Chaos im Sommer kommen muß. Die Shuttle-Idee ist daher das einzige Mittel. Wir fuhren bis zum Ende der Straße, bis zum  Temple of Sinawava, um dann rd. 1,5 km auf gepflasterten Weg entlang des Virgin Rivers zu spazieren. An der Seite ziehen die Wände rd. 500m hoch, die Bäume wirken so klein dagegen. Am Wegesrand immer wieder blühende Pflanzen und fantastische  Blicke auf die Berge.

Der wahre Anziehungspunkt ist jedoch die Wanderung zu den Narrows, die rd. 3 Meilen hinter dem Ende des Pflasterweges  liegen. Man geht dabei durch den Virgin River zwischen den Felswänden und wird dabei langsam immer mehr von den Wänden eingeschlossen bis irgendwann die hier hunderte Meter hohen Wände nur noch einige Meter auseinanderstehen und man sich mikroskopisch klein fühlt. Wir hatten die Trekkinghosen gekürzt, die Badetrekking-Schuhe  angezogen und den Wanderstock ausgefahren, um dann durch das Wasser zu warten. Wir wunderten uns, als zwei Leute entgegenkamen, die lange Hosen, Socken und Schuhe im Wasser anhatten, aber wir merkten  schnell warum. Das Wasser hatte saisonbedingt nur ein paar Grad und durch die Fließgeschwindigkeit kühlten die Beine extrem  schnell aus. Wenn man seitlich aus dem Wasser stieg (was die ersten 200 Meter noch geht) und die Sonne auf die unterkühlten  Füße schien, so tat dies unbeschreiblich schön weh. Wir gingen daher nur rd. 300 Meter den Fluß aufwärts, um einen Eindruck zu  gewinnen, aber die Wasserhöhe (etwas mehr als knietief) stieg an und gleichzeitig auch die Fließgeschwindigkeit. Diese Tour ist  ausschließlich immer Sommer/Frühherbst zu machen (flache Bachtiefe und ertragbare Temperatur), jedoch empfanden wir die kleine Wasserwanderung als sehr intensiv und denken noch gerne zurück. Zurück auf dem Pflasterweg wurden wir von anderen  Besuchern angeschaut, als wären wir die Narrows ganz durchwatet -wow- können wir blenden! Für die Füße gibt es nichts erholsameres als in warme trockene Socken und Schuhe zu schlüpfen ... uah ... Genuß pur.

 Unser nächstes Ziel waren die Weeping Rocks, ein Felsüberhang mit hängenden Pflanzen. Beim Reingehen wird man kurz naß und  sieht dann die Wassertropfen, wie sie aus der Wand treten und so die Pflanzen versorgen. Der Ausblick auf die bunten Berge war  trotz bedeckten Himmls sehr beeindruckend. Wer noch Zeit hat, sollte einen Abstecher zu den Emerald-Pools machen oder die Wanderung zum Angels Landing, eine Wanderung die später an 500 Meter tiefabfallenden Felsen entlang geht, wobei nur ein  Kette an der Wandseite Hilfe gibt. Die Aussicht soll jedoch entschädigen - Näheres bei den Reiseführern unter Tipps

 Wir fuhren östlich aus dem Park heraus und dabei durchquerten wir eine alten schmalen Tunnel (Durchfahrt für Fahrräder nicht möglich, große Wohnmobile nur  im eingeschränkten Convoy), der unmittelbar nach der Ausfahrt einen Weg zu einem wundervollen Scenic-Lookout hat. Diesen mußte man allerdings erstmal in  rd. 20 Minuten (800 Meter) erwandern, dafür entschädigt er durch weniger Gäste und grandiosen Blick auf den Zion NP. Der Weg beinhaltet diverse  Stein-Überhänge, Sandwegen und Klippen. Oben hat man dann die Möglichkeit rd. 300 Meter senkrecht den Berg herunterzuschauen. wow. Mitten auf dem  Rückweg fing es an zu regnen und als wir im Auto saßen, hieß es erstmal -Heizung an- und ab in Richung Bryce Canyon, denn der liegt fast schon um die Ecke.

Es gibt nicht viele Orte um den Bryce Canyon herum, doch in Panquitch gab es ein paar Motels zu zivilen Preisen. Da jedoch der Bryce Canyon besonders im  Sonnenuntergang glühen sollen, fuhren wir noch schnell dorthin. Die Sonnenuntergangszeit kann man beim Motel erfahren (die erhalten dort täglich alle  NP-Informationen per Fax), jedoch sollte man spätestens 45 Minuten vor Sonnenuntergang da sein. Im Bryce Canyon gibt es den Sunset-Point, der natürlich  prädestiniert für diese Uhrzeit ist, allerdings bei bedeckten Himmel auch nicht ganz überzeugen kann. Die Einfahrt zum NP liegt recht nahe der Hauptstraße und  man muß danach noch rd. 17 Meilen bis zum ersten Aussichtspunkt einkalkulieren. Der Canyon liegt rd. 2.400 Meter hoch, was einerseits weite Blicke und  anderseits tiefe Temperaturen zur Folge hat und somit eine Jacke eine Minimum-Wahl ist, besser wären abends Handschuhe gewesen, damit wir einigermaßen  ohne Zittern fotografieren konnten. Im Motel stellten wir erstmal die Heizung und mußten an das Death Valley von vor einigen Tagen denken, wo es immerhin über 35 Grad Celsius warm war.

 

Donnerstag, 18. Mai 2000 (Grand Staircase-Escalante NM)

 Heute sollte der Tag dem Bryce Canyon gewidmet werden, allerdings lebt eine Reise von den Überraschungen und diese hatte Biene voll erwischt, denn die  Magen- und Darmgrippe schlug voll zu und führte zur Dauerhaften horizontalen Lage im Bett. Ruhe und Schlaf war das einzige Erholungsmittel. Unser  Motelbetreiber bot uns noch diverse Heilmittel an (Imudium akut heißt dort genauso!), aber Biene stand es so durch. Im örtlichen Supermarkt (Höker mit  Apotheker-Preisen) besorgte ich noch einige Sachen, die man vielleicht bei solcher Krankheit eventuell zu sich nehmen könnte, aber in der Regel ist man hoffnungslos appetitlos und so war es auch.

 Biene schickte mich trotzdem auf die Straße, da sie Ruhe als beste Lösung empfand, und so fuhr ich 70 Meilen östlich in den Escalante NP. Es ist einer der  neuesten Parks (1996) in den USA, der aber auch gleichzeitig zu den am wenigsten erschlossenen zählt. Es führt lediglich eine lange gute Schotterpiste südlich bis  zum Colorado, die direkt von der Hauptstraße abzweigt, die von Escalante nach Boulder abzweigt. Ca. 5 Meilen hinterm östlichen Ortsausgang von Escalante  geht die Straße ab, es ist nur ein kleines Schild, was auf die Straße (Hole in the Rock-Road) hinweist. Der Reiz liegt in der Abgeschiedenheit des Parks, keine Fahrzeuge, keine Telegrafenmasten, keine Zivilisation.

Die Strecke führte mich zunächst schlappe 10 Meilen südlich auf der guten Schotterpiste bis zum Devils Garden, wo versteinerte Felsskulpturen in der Landschaft wie Schachfiguren aussehen und man an jeder Ecke dieses kleinen Wunderwerks neue Ansichten hat. Die Gravitation scheint hier aufgehoben zu sein und es  scheint in jeder Sekunde verwunderlich, wie die Natur dies schaffen konnte. Hier gibt es übrigens auch einen vernünftigen Parkplatz mit Toilette. Weitere 16 Meilen ging es weiter und ab zu ging mal eine staubige Straße ab, die aber keine  Hinweisschilder enthielt, so daß ich schon mal kurz vom Beten war, daß die Wegbeschreibung des Reiseführers (Reise Know  - Tipps: Reiseführer) auch wirklich stimmt. Und plötzlich war die Abfahrt da, allerdings kam gleich danach noch eine Gabelung,  die im Reiseführer nicht enthalten war, weil sie wahrscheinlich neu gefahren wurde und ich nahm natürlich die rechte, die falsche  der beiden, was mich irgendwann auch stutzig machte, weil der Weg immer schlechter wurde und die einen oder anderen Gedanken gingen im Kopf rum, wann denn hier der nächste Mensch wohl vorbeikommt und wie lange die Trinkvorräte bei 30  Grad Celsius denn halten. Umkehren erschien sinnvoll, da die Perspektiven nicht besser wurden und auf der anderen Straße  hatte ich mehr Glück. Ein einfacher Parkplatz mit 3 oder 4 Autos fand ich vor und Euphorie macht sich breit - ich war nicht  allein auf der Welt -. Die Wanderwege zu dem großen Slot Canyon sind nur durch Steintürmchen alle 15 Meter markiert, was aber ausreicht und so erreichte ich den ersten Canyon, der durch Wasserauswaschungen im Gestein entstanden ist. Ca. 10 -  15 Meter ragen die Wände in diesem Canyon senkrecht hoch und breit sind sie anfangs noch rund 8 Meter werden jedoch nach rund 30 - 40 Meter enger und enger. Gelegentlich soll hier auch Wasser fließen, aber unter mir war alles trocken. Nur  der Wind rauschte und die Sonne fiel senkrecht in den Canyon, ließ ihn dabei in schönen warmen Farben glitzern.

Nur rund 150 Meter von diesem Slot Canyon war der nächste entfernt, der den netten Namen Peek-a-Boo Slot Canyon trug und doch etwas anders war. Ich mußte erstmal drei Meter eine Felswand hochklettern (mit Einkerbungen im Stein ganz gut machbar), um in den Canyon zu kommen. Dieser war vielleicht 6  Meter hoch, aber so schmal, daß ich erstmal meine Rucksack abnehmen mußte und mich erst dann durch die Windungen dieses Canyon schieben konnte (schönen Gruß an mein neues Levis-Hemd). Der Peek-a-Boo ist sehr  stark gewunden, hat gewisse Höhenunterschiede und lädt zum Klettern und Erforschen ein. Gegenverkehr hat hier keine Chance, dieser muß durch Zurufe dirigiert werden. Man kann am Ende raussteigen und die Kletterer von oben sehen, wie sie sich “quälen”. Das mag sich recht hart anhören, aber der Slot Canyon  ist Natur zum Anfassen und durch die unterschiedlichen Farben des Gesteins ein echtes Erlebnis. Allerdings ist die Wärme tagsüber auch nicht von schlechten Eltern.  Wie auch immer, Zivilisation hat seine Vorteile und die hießen nach der Wanderung Klimaanlage und Coke bei 3 Grand Celsius (Eisbox!!!). Ich fuhr zurück nach Panguitch, allerdings setzte Regen ein, was wieder bestätigte, daß in dieser Gegend  das Wetter mehr als abwechslungsreich und unberechenbar ist. Zwischen Escalante und Bryce Canyon liegt die Abzweigung zum  Kodak Chrome Park, der farblich eine Naturwunder sein soll, allerdings nicht bei Regen zzgl. entsprechenden Eintritt, daher sparte ich mir diesen Park (Golden Eagle zählt dort nicht).

 

 Freitag, 19. Mai 2000 (Bryce Canyon NP)

Bienes Krankheit war nicht ganz verheilt, aber zum Autofahren reichte es, immerhin sind die US-Autos ziemlich bequem und so fuhren wir los, um uns den Bryce  Canyon anzuschauen. In den Parks darf  man nie die Entfernungen unterschätzen, alleine vom Eingang bis zum Rainbow Point sind es schlappe 30 km, die man  auch nur langsam fahren kann (30 mph) und so schon auf der Straße viel Zeit verbringt. Im Jahr kommen 1,5 Mio Besucher, wovon 80% allerdings im Sommer  kommen und es so zu Wartezeiten bei den beliebtesten Punkten führt. Bei uns waren die Parkplätze schon sehr gut besucht. Wir fuhren trotz der Entfernungen bis  zum Süden und erhaschten einen bizarren Weitblick über den Canyon (der eigentlich keiner ist). Die von weiß zu tiefrot verlaufenen Farben der Felsen sind  einzigartig und rauben einem den Atem. Auf der Strecke sind diverse Ausblicke, die allesamt schön sind, jedoch bei Zeitmangel sollte man den Sunsetpoint  wählen und von dort ein wenig herumgehen. Von dort bin ich dann (Biene lag wieder krank im Auto) den kurzen Navajo-Trail (2 km) hinab gegangen und merkte plötzlich wie die dreidimensionalität dieses Parks einen mit den Farben erschlagen kann. Durch die Felsen wandert man, wie eine Ameise durchs Gras und kommt  aus dem Staunen nicht raus. Die 160 Meter Höhenunterschied können wie immer bei Hitze sehr anstrengend sein, aber die Landschaft entlohnt hier übermäßig viel.

 Gerne hätten wir hier eine längere Wanderung gemacht, aber das müssen wir nachholen und werden es hoffentlich auch machen.  Mit dem Auto fuhren wir nun bis nach Boulder, eigentlich dachten wir, daß diese Strecke recht unspektakulär ist, jedoch der  Abwechslungsreichtum war beeindruckend, bereits rd. 15 Meilen östlich von Escalante hatten wir einen Aussichtspunkt mit 50km  Weitblick über die versteinerte Landschaft, die man nicht beschreiben kann, später fuhren wir auf einer Straße, die links und rechts  steil bergab fiel, dann fuhren wir durch dichte nebelverhangene Pappelwälder, die von Murmeltieren und Maultierhirschen am  Wegesrand bewohnt waren. Hinter uns im Rückspiegel schien die herrliche Sonne, vor uns war Untergangsstimmung, dazwischen  ein Regenbogen. Unser Ziel war ein trockenes, warmes Motel in Torrey und eine Tankstelle, denn seit Escalante gab es keine  Tankstelle mehr. Eine gewisse Sprit-Planung ist hier notwendig, egal ob man dafür evtl. mehr bezahlt; liegenbleiben ist teurer.

 Torrey ist in der Nähe des Capitol Reef NP der einzig vernünftige Ort zum Übernachten, Richtung Osten findet man fast gar nichts  mehr und gen Westen sieht es auch nicht viel besser aus. Torrey hat ca. 5 Motels, wobei Super 8 gut vertreten ist, aber ansonsten  macht sich die Motelknappheit bei den Preisen stark bemerkbar. Wir übernachteten im Boulder View, was auch stimmte, denn wir blickten vom Zimmer auf schöne Felsformationen.

 

Samstag, 20. Mai 2000 (Capitol Reef NP, Goblin Valley State Park, Natural Bridges N.M.)

Wir fuhren bei schönem Wetter zum Capitol Reef NP, der gleich um die Ecke liegt. Der Park war früher eine Mormonensiedlung und ist bekannt für seine Obstplantagen. Das Gesetz besagt, daß freistehende Bäume auch bepflückt werden dürfen, jedoch wenn der Baum auf einem eingezäunten Feld steht, dann nicht.  Leider ist hier fast alles eingezäunt, aber es war auch noch nichts reif. Zwei Sachen sind für einen kurzen Trip am Park interessant, daß eine ist eine Wandertour durch eine Schlucht, die man im Park beginnt und  die dann an dem gen Osten führenden Highway endet. Hier sollte man einen Fahrer haben, der einen wieder abholt. Wir entschieden uns für eine kleine Wandertour durch die Schlucht zu den Waterpockets (ca. 1,5  Meilen in den Schlucht hinein). Der Weg von 10 Meilen ist mittlerweile entgegen vieler Reiseführer gut asphaltiert und lohnt die Strecke, da man an vielen interessant rotschimmernden Felsen vorbeikommt. Auch  hier haben die Felsen wieder Namen nach ihrem Aussehen erhalten und wir rätselten manchmal vergebens, warum denn gerade der Name gewählt wurde.

 Der Weg in der Schlucht führte anfangs schattig und windig durch die hohen Felsen, später allerdings hing die Sonne senkrecht über einen, so daß es auch merklich wärmer wurde, leider fehlte auch der Wind  mittlerweile. Auf dem Weg sah man Eidechsen, gelbe schwebende Schmetterlinge und Känguruh-Mäuse. Die Petroglyphen (jahrtausendalte Felszeichnungen der Ureinwohner) waren hier sehr einfach und nur noch schwach zu erkennen. Wesentlich bessere  Petroglyphen kann man am Parkeingang an der Hauptstraße sehen. Die Waterpockets, was große runde Felsausbuchtungen sind, in denen sich wochenlang  Wasser sammeln kann, waren leider ausgetrocknet, so daß auch kein Leben da war. Man muß ein wenig klettern, um diese zu sehen, daher ist gutes Schuhwerk hier nie verkehrt.

 So interessant rot (Steine) und grün (Pflanzen) der Capitol Reef NP auch war, so anders sah die Landschaft unmittelbar danach aus. Es wirkte hier alles völlig tot  und farblos, nur sandige öde Felsen, die zum größtenteils zum Geländefahren mißbraucht werden, jedoch auch durch den Bergbau mindestens schon dreimal umgegraben wurden.

 Der Abstecher zum Gobelin Valley State Park ist nicht leicht zu finden, denn die Meilenangaben treffen nicht immer zu und die Beschilderung ist nicht so, wie man es aus Deutschland gewohnt ist. Es ist nur eine kleine gute Abstecherstraße, die jedoch eigentlich laut Straßenkarte Gravel Road sein sollte, daher gehörte die  eine oder andere Diskussion schon mal zu unserer Autotour dazu - gibt es schon Mietwagen mit Satelliten-Navigationssystemen? Im Park war aufgrund des Samstages (Familientag) richtig viel los und da es ein  State Park ist, zählt der Golden Eagle Pass leider nicht, aber die $4 waren gerade noch drin. Vom Aussichtspunkt hatten wir einen tollen Blick auf die Steinpilze, aber erst aus unmittelbarer Nähe wirken sie richtig skurril. Leider  sind sie zu klein, um Schatten zu spenden, so daß es recht schnell heiß wurde. Im Hintergrund sah man den schneebedeckten Mt. Ellen, der selbst im Sommer weiß strahlt. Zurück auf der #24 ging es nun bis zu den Glen Canyons, die rd. 200 km südlich lagen. Auf dem Weg dorthin wimmelte es anfangs nur von Sagebrush und  Vieh-Warnschildern, ansonsten nichts außer weites Land. Erst nach 100 km kamen die Ausläufer der Glen Canyons, der roten hohen Felsen, die bis an den Lake Powell gingen. Dort angekommen hatten wir einen tollen Ausblick auf den See und die  umliegende Gegend. Allerdings sah das Wasser nicht sehr einladen aus, da viele Schwebstoffe im Wasser sind. Die Landschaft wechselte nun auch in die Farbe grün wieder, so daß sich ein toller Kontrast mit dem roten Sand  entwickelte, was uns sehr an Australien erinnerte. Allerdings nach einer Stunde gerader Fahrt durch so eine Gegend, kommt man auf den Nenner, daß man vielleicht doch keine tagelange Fahrt durch das Outbacks down unders machen möchte.

30 Meilen vor Blanding fuhren wir noch schnell in den Natural Bridges N.M. (Golden Eagle Pass wird akzeptiert) und schauten uns die 3 schönen großen  Brücken an , leider ist es ja so, daß Brücken durch Wasserunterspülungen entstehen und Bögen durch brechende Steine. Brücken befinden sich daher meistens in  Flußtälern und wenn man sich die von oben anschaut, dann sieht man recht wenig und so war es hier. Man kann die Brücken zwar erkennen, aber wirken können  sie nur, wenn man sie erwandert und dazu hatten wir heute keine Lust und Zeit mehr. Die Fahrt und das Anschauen der 3 Bögen von oben dauerte 1 Stunde und war ohne Wanderung nicht sehr sinnvoll.

 Blanding ist ein Ort, der laut Reiseführer zwar Quartiere zum Übernachten hat, aber keine geeignete Stellen zum Essen und daher fuhren wir weiter nach Norden  bis nach Monticello (hört sich sehr italienisch an, was aber sich im Aussehen der Stadt nicht bestätigte). Unser Abendessen war sicherlich einer der  schnuckeligsten auf der ganzen Reise, daher unsere Essensempfehlung hier das “Lamplight Dinner Inn”, welches äußerlich wie eine Lagerhalle aussieht, aber  drinnen einem lieben Wohnzimmer nahekommt. Mit guten Steaks, Salatbar und günstigstem Softdrink-Refill (99 Cents) waren wir super zufrieden, insbesondere weil der Service glänzte, obwohl jede zweite Bedienung hochschwanger war; lag es am Essen?

 

Sonntag, 21. Mai 2000 (Canyonlands NP (Needles und Island in the Sky))

 Frühstück gab es exakt im Nachbarhaus, wo wir natürlich ami-gerecht mit dem Auto hingefahren sind, man gibt sich doch nicht als Tourist zu erkennen. Etwas  nördlich von Monticello an der #191 liegt der Weg zum “The Needles”. “The Needles” ist ein Teil der 3 Teile von “Canyonlands National Park”. Die anderen  Teile sind das westliche “The Maze”, was Labyrinth heißt und nahezu unerschlossen ist und im Norden “Island in the Sky”. Vernünftige Straßen führen oft nur sackgassenhaft zu einem Ausgangspunkt, ansonsten ist hier wandern angesagt.

Man sollte sich die Zeit nehmen und auf dem Weg zu “The Needles” den Newspaper Rock mit Petroglyphen anschauen. Im Needles fuhren wir zunächst zum  Spring Trail, der leider überseht war von Mücken, die wir bereits im Auto vor uns sehen konnten, so daß wir zum Elephant Hill fuhren.Der Ausgangspunkt, sog.  Trailhead, ist bekannt für seine wunderschönen, mehrtätigen Touren zu interessantesten Gegenden hier, allerdings kann man auch gut ein paar Stunden hier nur  wandern. Über glatte Felsen (Slick-Rock), entlang Mushroom-Felsen und fremden Pflanzen liefen wir durch die leicht bizarre Felsgegend. Es darf nur auf den  Wanderwege gelaufen werden, da ansonsten die sensible Erdoberfläche zerstört wird, denn Mikrobakterien bearbeiten hier den Boden, führen ihm Stickstoff zu und schützen vor Erosion. Ein falscher Tritt und der Boden ist für 10 Jahre “zerstört”.

Zurück auf die Hauptstraße und ab nach Moab, der Ort für Touren in den Canyonlands NP und den Arches NP, allerdings auch fast der einzige. Ungewöhnlich  viele Motels, Märkte, Restaurants und Unterhaltung gibt es hier. Ein einzigartiges Phänomen haben wir hier zum ersten und letzten Mal beobachtet, denn wir  erlebten die Aussage, daß ein Motel ausgebucht war, dafür fanden wir aber eine gute Alternative (danke an Lonely Planet) im Ort. Im Sommer ist eine  Vorreservierung unbedingt erforderlich, als Camper gibt es im Arches NP kaum ein Chance, Tagestickets sind bereits gleich am Morgen vergriffen.

Zum Abend hin fuhren wir noch in zum Island in the Sky, um den Mesa Arch zu bewundern und den  Sonnenuntergang am Dead Horse Point zu erleben. Die obligatorische 45 Minuten Fahrt bis zum Ausgangspunkt im Park gehört mittlerweile dazu, man gewöhnt sich an solche Fahrzeiten hier sehr schnell. Der  Mesa Arch ist ein Bogen, der unmittelbar am Abgrund steht und ein tolles Panorama (La Sal Mountains) freigibt. Er ist leicht durch einen 1km langen Loop-Trail zu erreichen.

Runde 25 Minuten fuhren wir von dort dann noch zu dem Look-out schlecht hin, nämlich den Dead Horse Point, von wo man einen Blick auf das Tal hat, welches der  Colorado jahrtausendelang gefressen hat. Wie immer sollte man möglichst 30 Minuten vor Sonnenuntergang da sein. Ein fantastischer Blick macht sich von hier auf und man kann fast endlos in die Canyons schauen. Mit unserer Picknick-Decke  genossen wir gemütlich die Atmosphäre und waren sehr zufrieden. Der Aussichtspunkt liegt außerhalb des Canyonlands NP und ist Teil eines State Park , daher kostet er eine Extragebühr, die nicht im Golden Eagle Pass enthalten ist.

 Der Rückweg im Dunkel kann ziemlich ungemütlich sein, denn es hoppelten Hasen über die Straßen und das Autolicht der US-Fahrzeuge ist grundsätzlich etwas zu schwach.

 

Montag, 22. Mai 2000 (Arches NP)

Der erste Park, bei wir zum Reinfahren im Stau standen - was ist hier bloß im Sommer los? Zu bestaunen gibt es hier breite, große oder solitaire Steine und  natürlich die Arches, die Steinbögen, die einfach so in der Landschaft stehen können. Wir schauten uns die Windows bei einem 1,6 km langen Loop-Trail an. Die Sonne war wieder sehr heiß geworden und Wasser ist hier ein wichtiger Wegbegleiter. Es ging weiter zum Devils Garden, Schatten wurde immer rarer, aber glücklicherweise war  der Weg zum Landscape Arch sehr gut und noch etwas schattig durch die hohen Steinfelsen. Der Bogen ist 96 Meter lang und gerade mal 3 Meter an seiner dünnsten Stelle, hier wird die Schwerkraft anscheinend von der Natur ausgesetzt.  Biene war es zu heiß und ich ging daher alleine noch 1 Stunde weiter zum Navajo  Arch (ging so - mangels Panorama) und zum Pinnacle Arch (sehr schön). Auf alle war der Weg dort schattig und mit einer tollen Aussicht auf die Berge von La Sal bestückt. Biene unterhielt sich zwischenzeitlich mit den Squirrels und Chipmunks.

Eines der Parkhighlights ist sicherlich der Delicate Arch am Abend und daher sollte man auch die Tagestour entsprechen planen, um zu der Zeit dort hinzukommen. Der Weg führt  2,5 km (rd. 50 Min.) bergauf über größtenteils Slick Rock und die letzten 50 Meter sind dann ein ca. 1 Meter schmaler Weg , wobei es auf der linken Seite ca. 150 Meter steil bergab geht, aber man kann gut an der rechten Felswand entlang  wandern. Plötzlich ist die Felswand zu Ende und man schaut auf eine große Fläche, wo am Ende einer einzelner riesiger Bogen steht, der von einem phantastischen Panorama eingerahmt ist. Der Weg hat sich gelohnt! Wie immer mit  Picknick-Decke saßen wir bei Essen & Trinken und schwärmten von dieser Natur. Der Abstieg ist entsprechend leicht, aber auch weil die Sonne mittlerweile nur noch schwach schien.

In Moab kann man sich zu Fuß fortbewegen, ohne daß man kilometerweise laufen muß, um etwas zu erreichen, so etwas macht eine Stadt schon sehr sympathisch. Es ist zwar alles sehr auf Tourismus eingestellt und die Läden sehen  manchmal etwas kitschig aus, aber es gibt auch interessante qualitativ gute Shops. Wanderausrüster, Sportshops und ein Fotoatelier von einem Fotografen, der hervorragende Bilder ausstellt und zu jedem Bild auch die  Entwicklungsgeschichte zu bieten hat. Teilweise wurde auch auf technische Details eingegangen.

 

Dienstag, 23. Mai 2000 (Mesa Verde NP, Monument Valley)

 Nach Mesa Verda verschlug es uns, weil wir auch einen Teil der vergangenen Indianer-Kultur sehen wollten, dazu hat man hier entweder nördlich von Phönix das  Montezuma Castle NM, südlich des Monument Valley den Canyon de Chelly NM oder südöstlich von Moab das Mesa Verde NM zu sehen. Letzteres soll mit  das Beste sein und daher entschlossen wir uns für diesen Umweg, der uns immerhin nach Colorado brachte (der wievielte Staat ist das jetzt eigentlich?). Für den  Park gilt der Golden Eagle Pass. Vom Eingang des Parks sind es noch mal 15 Meilen Serpentinen bis zum Visitor Center und noch mal 5 Meilen bis zum  Museum ( 3/4 Stunde Fahrtzeit). Das Museum schauten wir uns einschl. interessanten Film an, aber die Ruinen am Museum nicht, denn wir hatten uns am Visitor  Center zwei Tickets für eine geführte Tour durchs Cliff House gebucht. Die Sonne schien wieder kräftig auf uns herab, es waren sicherlich 30 Grad Celsius und  ein Teil der war nur mit Schatten, was es sehr angenehm machte. Es ging dabei steil die Treppen zum Cliff House, fast eine kleine Stadt unter einem Felsüberhang, der von 700 Jahren bewohnt wurde. Alles ist sehr gut restauriert worden  und durch den Führer wurde es ein wenig mit Leben gefüllt. Eine Stunde dauerte die Führung und mit den Fahrzeiten haben wir auch fast 4 Stunden im Park im verbracht. Man hätte sich hier noch mehr ansehen können, aber das  Gelände ist riesig und schön. Alles ist bewaldet und aufgrund der hohen Lage, häufig mit guten Aussichten gespickt.

Unser Ziel war das Monument Valley vor Sonnenuntergang zu erreichen, jedoch lag noch eine Wahnsinnsstrecke bis  dahin vor uns, die auch gleichzeitig nicht sehr interessant war. Wir fuhren am 4-Corner Monument vorbei, wo an der einzigen Stelle der USA vier Staaten aufeinandertreffen. Eigentlich ein Platz mit Touri-Ständen und sonst nichts, kein  Abstecher lohnt sich hierfür. Die Straße verlief südlich von Utah und man merkte hier, daß anscheinend die Straße nur benutzt wird, um Alkohol in Arizona zu kaufen, zu saufen und wegzuwerfen, um dann wieder in das fast alkoholfreie  Utah zurückzukehren. Die Straßenränder waren voller Dosen und leerer Flaschen.

 Kayente (südlich) oder Mexican Hat (nördlich) sind gute Ausgangspunkte fürs Monument Valley, ja, oder natürlich gleich dort am Eingang, aber wie gesagt, die  Motelpreise steigen mit der Nähe eines Parkes astronomisch, daher entschlossen wir uns für Mexican Hat (sehr übersichtlich dort).

Und wir wußten natürlich, daß wir immer 30 Minuten vor Sonnenuntergang am Ziel sein sollten, aber hier muß man aufpassen, denn Arizona gehen die Uhren  anders, nämlich eine Stunde wegen der Zeitgrenze. Aber wir waren rechtzeitig am Valley (von Indianern verwaltet), um die Sonne zu sehen, wie sie die Felsen rötlich anstrahlte. Leider reichte die Zeit nicht, um  durch das Tal zu fahren, das machten wir dann am nächsten Tag. Die hiesigen Indianer haben in der Abendsonne noch auf ihren Trommel gespielt, gesungen und getanzt. Das hatte natürlich eine ganz eigene  Atmosphäre und versetzte einen in eine andere Zeit zurück.

Zurück in Mexican hat, es war mittlerweile stockfinster, machten wir uns schon Sorgen, ob wir denn  überhaupt um 9 p.m. noch was zu Essen finden würden und glücklicherweise hatte die Mexican Hat Lodge Inn den Holzgrill noch an und wir genossen am offenen Feuer zwei saftige Steaks. Wow, Wildwest pur.

 

Mittwoch, 24. Mai 2000 (Monument Valley, Antelope Canyon, Glen Canyon Dam)

 5 Häuser = 1 Dorf = Mexican Hat ... und wo gibt es Frühstück, mal sehen, ah ja, der General Store, das ist wie bei uns der kleine Edeka Markt an der Ecke und  wir wurden auch hier fündig und haben uns Sandwiches geholt und auch bezahlt, denn am Tresen klebten die Schecks von den Personen, die nicht für Deckung gesorgt haben. Ziemlich unangenehm sowas.

 Am Monument Valley (Marlboro Land auch genannt) gibt es skurrile Felsen, die einfach so aus dem Boden ragen, wobei es eigentlich geologisch anders ist, denn  nicht die Felsen sind hoch gekommen, sondern die Erde drumherum verschwand mit der Zeit. Für $3 p.P. Eintritt kann man mit dem eigenen Wagen die  Sandpiste abfahren, was unproblematisch ist (außer wenn man so wie wir im Sand steckenbleiben). Der Weg ist immerhin 17 Meilen lang und benötigt so seine 2  Stunden, wenn man auch an einigen Punkt Rast einlegt. Alternativ kann mit Pickups von den Indianer durch das Gelände gefahren werden, wobei die nur ein oder  zwei Abstecher mehr machen, die man privat nicht machen darf, aber es ist eine unheimliche Rütteltour, bei der die Gäste auch noch enorm zugestaubt werden  und wer einen PKW hat, der sollte selber fahren (vorher nicht in den Versicherungsbedingungen lesen, da ist eh alles verboten).

 Wir hielten an vielen Lookouts und versuchten dabei mal wieder die Silhouetten der Felsen mit den Namen abzugleichen bzw. zu erraten, ferner kann man parallel  dabei an fast jedem Stop auch Navaja-Schmuck kaufen (mind. 3 Stände je Stop). Irgendwie habe ich mir das Tal etwas spektakulärer vorgestellt, denn die  berühmten Felsen sind lediglich am Eingang so repräsentativ und der Rest entspricht nicht dem von uns gedachten Klischee-Bild. Das ist immer ein Problem,  wenn man eine bestimmte Vorstellung hat und diese dann nicht getroffen wird, man sollte sich halt nicht so von wenigen Bildern beeinflussen lassen.

 

Zurück auf der asphaltierten Straße lernt man den Komfort wieder sehr schätzen und die Fahrt ging jetzt Richtung Page, zum Antelope Canyon. Das sind zwei  Slot Canyons (siehe Grandstaircase Escalante NM), die von Regenwasser ausgewaschen sind und ziemlich eng sein können. Die Antelope Canyons (lower und  upper) sind bekannt für ihre warmen Farben. Wenn man östlich nach Page reinkommt, liegen die Canyons vorm Ortseingang, erst kommt der lower und dann der  upper. Der lower Canyon war fast 10 Jahre gesperrt, da durch Überflutungen hier mal Menschen starben. Er wurde erst in 2000 wieder eröffnet, so daß wir im  Reiseführer nichts über diesen lower Canyon fanden, aber uns auch nicht bewußt war, daß wir überhaupt beim lower Canyon waren, denn das Schild lasen wir  erst danach. Der lower Canyon ist ziemlich nah an der Hauptstraße und es sind nur 100 Meter vom Parkplatz. Der upper Canyon ist zunächst per Indianer-Pickup anzusteuern und soll dann auch etwas kleiner gehalten sein.

 Der Zufall wollte es halt, daß wir den lower Antelope Canyon für $17,50 ($5 Permit für Indianerland) zuerst fanden und diesen dann besichtigten bzw. erlebten.  Der Preis war sehr hoch, aber dafür waren die Tage vorher etwas günstiger und so investierten wir halt und waren keineswegs enttäuscht.

 Als wir langsam in den Canyon reinstiegen, man verschwindet dabei langsam in diesem Canyon, kamen wir aus dem Staunen nicht mehr raus. Wir waren ganz  alleine da und hatten so die nötige Ruhe hierfür. Der Canyon ist 400 Meter lang und sicherlich an 10 - 15 Meter tief. Es wurden immer mehr Windungen und man sah keinen direkten Verlauf im Canyon, die Sonne ließ stets nur Lichtfetzen einbrechen, so daß die Farben ganz warm erschienen.  Rund eine Stunden dauerte das Durchkommen, was immer abwärts ging und so entsprechend angenehm war. Am Ende klettert man dann eine Leiter zum Aussteigen hoch und oben staunt man dann, was sich hinter dieser kleine Spalte verstecken kann.

Page lag jetzt noch rd. 4 Meilen entfernt und wir besuchten den Glen Canyon Dam am Lake Powell. Im Gegensatz zum Hoover  Dam (sh. Las Vegas), war hier alles umsonst; parken, Museum und Führung zu den Turbinen. Zudem war die Qualität wesentlich  besser und die umliegende Natur viel schöner, aber das ist halt Amerika, der Glen Canyon Dam ist ein paar Meter niedriger und ein  paar Jahre jünger, damit ist der nicht des Amerikaners Stolz mehr und der Hoover Dam gewinnt. Wir fanden den Glen Canyon Dam wesentlich interessanter, insbesondere das Visitor Center, wo es übrigens das beste Trinkwasser aus der Leitung gibt.

So nur noch 120 Meilen bis Flagstaff, bis zu unserer Unterkunft für den Grand Canyon. Man kann zwar auch östlich am Grand  Canyon reinfahren, aber die Unterkünfte sind dort wieder unbezahlbar und so entschieden wir uns für Flagstaff, wo es so viele  Motels und Restaurants gab, wie in noch keinem anderen Ort. Ähnlich wie in Santa Fe fährt auch hier der Zug durch die Stadt und  der hat eine entscheidende Aufgabe, nämlich an jedem Bahnübergang seine Hupe ertönen zu lassen und die kann laut sein, daher sollte das Hotel entweder abseits der Gleise liegen oder das Zimmer nach hinten hinaus; unbedingt drauf achten.

 

Donnerstag, 25. Mai 2000 (Grand Canyon NP)

1 3/4 Stunden braucht man von Flagstaff zum Grand Canyon und daher sollte man bei langen Wandertouren entsprechend vorplanen. Wunderbares Wetter  erwartete uns (im Winter liegt hier Schnee!) und so waren wir froh gelaunt. Der Park ist der Anziehungspunkt schlechthin und die Autos werden zum  Verkehrsproblem bzw. Parkplatzproblem, auch hier wird über ein neues Verkehrskonzept ähnlich wie beim Zion NP nachgedacht.

Der Grand Canyon ist, wie der Name sagt, einfach groß und nichts als groß, vielleicht ist das aber auch ein Problem, denn wenn man die anderen Parks gesehen  hat, so hat man dort das Gefühl, daß es sich um Parks zum Anfühlen, zum Erleben handelt, was hier aufgrund der Größe nicht möglich ist. Aber nichtsdestotrotz ist der Canyon beeindruckend und man sollte sich die Zeit nehmen in aller Ruhe am Rim (Kante) entlang zu gehen,  auch im westlichen Teil, wo schon keine Autos mehr fahren dürfen. An jeder Ecke sieht der Canyons dort anders aus und zeigt sich mit anderen Farben.

Urlauber möchten meistens etwas auf einer Reise “abhaken”, beispielsweise einen Berg erklommen zu haben. Hier im Canyon wäre das der Abstieg von 1.000 Metern bis zum Colorado River, was man in gut 4 Stunden auf dem  “einfachen” Trail schaffen kann, der andere Trail ist steiler und anstrengender. Eine Regel sagt: 1 Stunde runter sind 2 Stunden für die Rücktour. Heißt also bei 4 Stunden runterkommen 8 Stunden Retour hinzu, so daß man 12 Stunden wandern muß, allerdings ist es im Canyon oftmals 10 - 20 Grad heißer  als am Rim oben und so kommt noch das veränderte Klima als Belastung hinzu. Im Park wird überall sinnvollerweise darauf hingewiesen, eine Eintagestour runter und zurück zu vermeiden, es sterben jährlich  mehrere Leute daran! Alternativ kann man zu einem Lookout (Plateau Point) runterwandern, wofür man rd. 5 Stunden einkalkulieren sollte. Aufgrund der Wärme und des Zeitaufwandes entschieden wir uns für die Wanderung entlang der  Felskante, was uns auch gut gefallen hat. Im westlichen Teil fahren nur noch kostenlose Shuttlebusse, so daß man sich Teilstrecken zum Wandern aussuchen kann. Schöne Aussichtspunkte sind das Powell Memorial und Hopi Point, von dort war  die Aussicht klasse und wir konnten mindestens 10 Meter vom klitzekleinen Colorado-River erkennen, es ist Wahnsinn welche Ausmaße dieser Canyon hat und wie Entfernungen hier täuschen können. Selbst mit einem Fernglas kann man die Wanderer  zum Plateau Point kaum erkennen. Am westlichsten Punkt, dem Hermits Rest, kann man dann noch mal eine schöne Aussicht genießen und bei einem Kaffee o.ä. dort verweilen (ganz zufällig gibt es hier auch Andenken zu kaufen, übrigens haben wir  noch kein größeren Andenkenladen gesehen als der beim Visitor Center, das ist fast ein Supermarkt gewesen!).

Pflichtprogramm ist ein Sonnenuntergang, wobei Yapataha-Lookout völlig überfüllt ist und so landeten wir dann beim Mother-Point, wo wir den Sonnenuntergang um 7.30 p.m. erwarteten.  Wir schossen -wie Dutzende andere auch- viele Bilder von den jetzt so schön glühenden Bergen im Canyon. Wundervoll.

 Kaum war die Sonne versunken, wurde es auch merklich kühler, so daß wir zeitlich nach Hause fuhren. Im Dunkeln fahren ist jedoch gerade in Waldgegenden wegen Wildwechsels nicht ungefährlich und daher war die Rückfahrt nach Flagstaff recht  anstrengend. Am besten klemmt man sich einem Einheimischen an die Stoßstangen und fährt dem hinterher, der weiß nämlich wo die Kurven sind. Ein Teil des Waldes brannte in der Nacht und brachte den Horizont unheimlich zum Glühen.

 

Freitag, 26. Mai 2000 (Route 66, Joshua Tree NP)

 Große Tour war angesagt, denn 350 Meilen sind zu bewältigen, um an das Ziel zu kommen. Zunächst auf der Interstate 40 (Autobahn) stupide und langweilig gerade aus, aber dafür schnell (75 mph). In Seligman (10 Häuser, davon 8 Gift-Shops) wird  die Route 66 künstlich am Leben gehalten (3 Busse standen vor einem einzigen Laden alleine und meistens kommen die Busse nur von der Autobahn runter und  wieder zurück, aber auf der Route 66 selber waren sie nicht einmal). Die Route 66 ist die ehemalige Straße von Chicago an die Westküste, die allerdings  mittlerweile in viele kleine Straßen zerrissen wurde und aufgrund von Autobahnen an Bedeutung verlor. Das Teilstück von 90 Meilen zwischen Seligman und  Kingman soll noch das ursprünglichste Stück sein, daher entschieden wir uns für den Abstecher. Auf der Strecke gibt es nur 3 oder 4 kleinste Orte und eine  Tankstelle, wo des Feelings wegen jeder Biker erstmal anhalten muß. Auf der Strecke sahen wir jedoch viele Präriehunde am Wegesrand und auch Gabelböcke  (Antilopenart), dafür wenige Autos. Von dem alten Route 66 Feeling ist nichts zu merken und so war die Fahrt eintönig.

In Kingman ging es wieder auf die I-40 und die Sicht wurde langsam immer diesiger, war das fliegender Sand, nein, wohl eher schon der schreckliche L.A.  Smog. Irgendwann fuhren wir kurvenlos rund 100 Meilen durch diese Halb-Wüste nach 29-Palms, 15 Kilometer war die Strecken oft exakt geradeaus, ohne das man ein Ende erkennen konnte. Erschreckend sehen wir Briefkästen an der Straße, wer wohnt hier freiwillig?  Der Ort liegt unmittelbar am Park und so fuhren  wir hinein, um die bizarren Joshua Trees und Steinfelsen im Sonnenuntergang zu sehen. Unser Ziel war ein 1,1 Meilen Looptrail im Park, der ebenerdig die Landschaft zeigte. Entlang und über Granitfelsen war es ein sehr  schöner Rundweg, der leider auch wegen der Mini-Fliegen sehr lästig war. Aber mit vielen Wedeln um die Ohren ging es noch einigermaßen. Viele Eidechsen und Vögel konnten wir sehen und auf der Rückfahrt auch einen  Kojoten, der uns vor den Wagen lief.

 

Samstag, 27. Mai 2000 (San Diego)

Magengrummeln (vornehm ausgedrückt) ist kein guter Wegbegleiter und daher haben wir unsere schöne  Wandertour durch den Joshua Tree National Park abgesagt, leider, denn die Tour hörte sich toll im Reiseführer an. Allerdings ist die Tour im Sommer aufgrund  der Hitze nicht ungefährlich. Wir fuhren mangels körperlicher Kraft bequem mit Auto rd. 150 Meilen nach San Diego und steuerten das Days Inn Downtown an.  Auf dem Weg nach Süden wurden die Straßen mittlerweile immer voller, obwohl es Samstag war. Ja, war übermorgen nicht Memorial Day? Es gibt drei wichtige  Feiertage in den USA, klar Weihnachten/Silvester und den Labour Day (1. Montag im September) und den Memorial Day (letzter Montag im Mai). Das letztere  ist der Ferienbeginn und der davor das Ferienende. Und da die Amis wenig Ferien haben, genießen sie diese Tage sehr und zahlen auch dafür. Daher hat unser Motel auch nur schlappe $100 gekostet, aber wir waren froh, daß wir überhaupt was hatten.

San Diego ist eine alte Stadt, die nicht typisch amerikanisch im Schachbrettmuster angelegt worden ist und daher beim Fahren etwas Übung und Orientierung  benötigt, ein Kartenleser ist hier goldwert. Wir gingen nach Ankunft in die Altstadt (ja, so etwas gibt es auch in den USA), wo  wir zur Horton Plaza gingen, ein schickes, riesiges, 4stöckiges Einkaufszentrum mitten in der Stadt. Die Läden waren klasse  und interessanter als sonst, im Obergeschoß gab es interessante Esslokale. Der Strawberry-Banana-Milkshake war sein Geld wert.

Wir liefen durch das sogenannte Gas-Lamp-District, der hier gut erhalten ist und auch unter Denkmalschutz gestellt worden  ist. Es handelt sich eigentlich nur um zwei Straßen, die interessant sind, außerhalb dieser ist wieder normale Großstadt. Es war ein Jazzwochenende und in der Stadt war die Hölle los.  Gleichzeitig hörte man aus jeder Kneipe live-Musik; die Stimmung sprang richtig über. Die City kann man sogar per Fuß  erkunden, und so gingen wir zum Hafen in das Seaport Village. Ein vor rd. 15 Jahren künstlich errichtetes Unterhaltungsdorf, mit  Leuchtturm, Läden, Seen und Restaurants. Alles ist sehr liebevoll gestaltet und die Atmosphäre ist gelassen. Unser Tip ist ein  quasi-griechisches Restaurant am Ende der Promenade vom Village, wo man auf weißen Bänken und Tischen direkt an der Mole sein günstiges Gyros essen kann. Das ganze dann mit Sonnenuntergang direkt am Wasser, was will man mehr.

 Nach Sonnenuntergang schlenderten wir noch durch Seaport Village und liefen dann zum Gaslamp District zurück, wo es vorhin  ja schon recht voll war, aber jetzt quellte die Altstadt regelrecht über. Die Restaurants nutzten jeden Zentimeter auf dem Bürgersteig, die Autos tanzten Stoßstangentango und alle  Leute waren super gelaunt. Jedoch kaum ist der District zu Ende, ist es auch schon tot und wir waren froh, daß wir heil im Motel wieder ankamen.

  

Sonntag, 28. Mai 2000 (San Diego Zoo)

Normalerweise gehört zu San Diego ein Abstecher nach Tijuana über die mexikanische Grenze einfach dazu. Man kann dort  mit dem Auto hinfahren und über die Grenze dann gehen, aber wir sind keine Fans davon, irgendwo hinzufahren und uns dann das Elend bzw. die Armut  anzuschauen. Man kann zwar auch alles supergünstig dort erwerben, aber erstens rauchen wir nicht und zweitens stehen wir nicht auf pinkfarbende Nike-Shirts.

 Lieber gingen wir zu den Tieren im Zoo und da ja Memorial Day-Wochenende war, ging es früh los. Bereits kurz nach Eröffnung um 9.00h waren wir dort und  schauten auf die ca. 8 Schlangen vor den Kassen, die 30 Meter lang waren. Nunja, Augen zu und durch. Der Eintritt von $18 konnte per Kreditkarte gezahlt  werden, Rabatt gab es nur, wenn man Sonderpackages mit hinzu kaufte oder den auswärtigen Zoo zusätzlich besuchen wollte. Rund 15 Minuten später ging es zu  den ersten Tieren, nämlich zu den Pandas, allerdings hatten das 1.000 andere Menschen auch gedacht und daher gingen wir auf Rundgang. Der Zoo ist  fantastisch angelegt und hat viele gewundene Wege, was die Orientierung nicht leicht machte, aber Biene bugsierte uns zu allen Tieren, wobei die Hälfte  mindestens gerade im Mittagsschlaf war und sich auch damit oftmals auch unseren Augen entzogen. Die großen Gehege waren abwechslungsreich und sehr grün  angelegt, es waren aber nur die Publikums-Magneten-Tiere, die in solchen guten Gehegen leben dürfen. Die Tiger, Gorillas, Otter, Orang Utans und Nilpferde zählten hierzu.

 Begeistert waren wir von den schönen Orang Utans, Okapi, Nilpferden, Eisbären und Nashörner. Die Reptilienhäuser waren überseht mit den größten Schlangen, die wir je gesehen haben. Am Besten jedoch waren die Nilpferde in ihrem hervorragenden Unter- und Überwassergehege. Mutter und Kind  planschten im Wasser wie zwei kleine Kinder. Trotz ihres Gewichtes schwebten die Tiere unmittelbar vor unseren Augen durch das Wasser. Ich bekam eine Gänsehaut dabei.

 Nach über 8 Stunden im Zoo waren wir fix und fertig und hätten nie gedacht, daß wir solange für den Zoo bräuchten. Vielleicht hätten wir doch die Doppeldeckertour machen sollen (nein, das war ein Scherz).

 Wir fuhren danach noch zum Mission Beach, allerdings war dort mehr Stau als alles andere und außerdem verschwand die Sonne urplötzlich in einer riesigen Pazifiknebelwand. Wir liefen zum Balton-Park und zur Promenade, wo tausende junge  Leute entweder cool, besoffen, unterhaltend, skatend oder was weiß ich rumliefen. Etwas merkwürdig war es schon, da wir uns ziemlich anders vorkamen, daher liefen wir zum Auto zurück, fuhren den Mission Boulevard ab und kehrten dann bei  Taco Bell ein. Mission Beach ist nur etwas bei schönem Badewetter, ansonsten verliert es an Glanz. Bei Taco Bell kam man tolle pappige Tortillas mit Bohnenpüree essen, ohne viel zu bezahlen, weil mehr wäre es auch nicht wert.

 Biene war fix und alle, mußte jedoch noch nach Hause fahren, da ich die Karten lesen durfte und so waren wir heilfroh wieder im Motel zu sein, wo wir uns dann Schlaflos in Seattle angeschaut haben.

 

Montag, 29. Mai 2000 (San Diego - Los Angeles - Santa Barbara)

Der Pazifiknebel hing über San Diego und die Luft war kalt, so daß der Abschied nicht so weh tat. Die Interstate nach Norden war richtig gut leer und so ging die  150 Meilen Fahrt nach L.A. recht flott. Irgendwann, man bekommt es nicht mit, beginnt L.A., denn eine Vorstadt an die andere Vorstadt schließt sich langsam zusammen und schon ist man drinnen. Normalerweise ist auf den 8spurigen Highways immer Stau, außer man fährt am Memorial Day  hier, dann hat man fast freie Fahrt. Einen Besuch in den Freizeitparks sparten wir uns, nicht umsonst heißt Disney Land hier am  Wochenende auch Disney Line, aber einen Blick auf den Hollywood Boulevard wollten wir trotzdem machen. Die Zufahrt erwischt, den Parkplatz auf der Blockrückseite gefunden und schon waren wir auf dem Sternchen-Strip. Nunja, leider kennt man nur jeden 3 Stern und alle Andenkenshops überschlagen sich mit denselben Angeboten. Interessanter  ist da schon das Chinese Theatre, da wo die Fußabdrücke im Beton sind. Hier findet man aus 6 Jahrzehnten alle Stars und liest den einen oder anderen interessanten Satz. Nett ist auch, daß die Star Wars Roboter sich dort verewigen durften.

Wir fuhren durch Hollywood zum Rodeo Drive, der Einkaufsmeile der Reichen schlechthin, wo ein Laden schöner und teurer als der andere ist, gleich um die Ecke zum Beverly  Boulevard, wo wir auch die hübsch und geschmackvoll angelegte Häuser bestaunten. Das hatte wirklich Stil hier, aber bei den Preisen wohl auch verständlich.

 Der Santa Monica Boulevard führte uns danach rd. 20 km (!!!) durch die Stadt zum Strand, allerdings hat der Boulevard dies heute  wohl auch schon bei 1 Million anderen Menschen getan und der Strand bzw. die Straße war auf eine Länge von 50 Meilen zugeparkt. An ein Stop war mangels  Parkplatz gar nicht zu denken und so fuhren schön an der Küste entlang bis Santa Barbara (nobel, nobel), wo man ein Wochenendhaus als berühmter Star zu  pflegen hat. Wie es halt ist, je schöner und berühmter ein Ort, je teurer die Motels und daher fuhren wir auch hier weiter bis Santa Maria.

 

Dienstag, 30. Mai 2000 (Küstenstraße Nr. 1, Monterey)

 Morro Head, ein Fels mitten im Wasser an der Küste, läutete eine der schönsten und wildesten Strecke der USA ein. Die Küstenstraße #1 beginnt hier sich  richtig zu entfalten und wir gingen erst einmal an den Strand um den rauhen Pazifik zu begrüßen. Der Wind war merklich zu kalt und die Luft diesig. Eine Windjacke ist hier nie verkehrt.

 Auf der #1 wurde es jedoch immer schöner und der Verkehr nahm merklich ab. Die Küste wurde rauher, sehr steinig mit vielen kleinen Felserhebungen, an  denen sich die großen Wellen brachen. Etwas weiter kamen diverse Scenic Lookouts, wo wir stets versuchten, im Wasser Seehunde zu entdecken und auf einmal sahen wir mind. 10 bis 20 Tiere, die sich hinten auf den Felsen sonnten. Es war zwar sonnig, aber der Wind brachte uns doch zum Zittern. Beim nächsten  Look Out waren wir doch ziemlich überwältigt (beim Leuchtturm), denn Dutzende See-Elefanten lagen am Strand und warteten auf uns, gesehen zu werden. Ein paar männliche Tiere prusteten sich extra für uns auf. Wow, das war Natur  pur. Bei dem starken böigen Wind, war selbst das Fernglas festzuhalten nicht leicht. Es waren so viele und so tolle Tiere, daß wir uns gar nicht vom Fleck trenne wollten, aber es waren noch viele Meilen zu fahren. Ein wenig später fuhren wir  durch den englisch angehauchten Künstlerort Cambria, wo viele Greifvögel zu sehen waren, die Läden nett ausgestattet waren und wir uns einen schönen Milk-Shake gönnten. Ein sehr netter Abstecher, wir lieben diese kleinen ruhigen Orte.

Die #1 ging nun die steile Küste in gewisser Höhe entlang und wir hatten fantastische Aussichten dabei; besser als fernsehen. An den View-Points atmeten wir die  Seeluft und den Duft der Pinien, der Sträucher und der Wildblumen ein. Uah! So gegen 17 waren nach knapp 6 Stunden in dem prominenten Ort Carmel by the sea angekommen, der insbesondere dadurch berühmt wurde, als  hier Clint Eastwood Bürgermeister wurde. Der Ort besteht fast nur aus Galerien oder Immobilienmaklern, allerdings sieht das zwischen all den Pinien ganz hervorragend aus und ein kleiner Abstecher lohnt sich schon.  Kurz hinter Carmel kommt der Küstenort Monterey, den wir uns aufgrund der Coupons ausgesucht haben. Das 1. Motel war zu teuer, das 2. fanden wir gar nicht erst, aber das 3. war Klasse. Wir fühlten uns sofort wohl.  Monterey macht sofort einen netten und sauberen Eindruck. Wir fuhren zum Chinesen essen, wo uns das Buffet sehr gut gefiel und uns die Idee kam, vielleicht mal einen Buffet-Führer für die USA zu erstellen. Das wäre lecker.

 Satt und rund ging es nun die Main-Street noch um Fishermans Wharf, wo allerdings um 8 p.m. schon die Läden  geschlossen haben und die Ruhe eingekehrt ist. Am Wharf  hatten wir allerdings unsere erste Begegnung mit einem wilden Seeotter, der im Wasser schlief. Ein  schönes Tier. Zurück im Motel fiel uns auf, daß wir auf der ganzen Reise noch nicht einmal in einem Pool waren und daher steckte Biene noch schnell ihren  großen Zeh hinein und so hatten wir das auch. Telefonisch bestätigten wir uns den Flug noch mal, was allerdings bei British Airways lt. Tonbandansage nicht erforderlich gewesen wäre.

 

Mittwoch, 31. Mai 2000 (Monterey)

Der letzte volle Tag ist auch wieder mit frühen Aufstehen verbunden, nunja, immerhin erwartete uns einer der besten Aquarien Nordamerikas. Diesmal bestand  das Frühstück nur aus einem halben Croissant und O-Saft, was vom Nährwert natürlich jedem Ökotrophologen widerstrebt. Wir fuhren zum Aquarium und  parkten nicht im Parkhaus ($1,25 für 30 Minuten), sondern dahinter bei dem Supermarkt (was bedeuten eigentlich die Schilder: not for visitors of the aquarium?). Das Aquarium ($16 p.P.) war in einer alten Sardinenfabrik  sog. Cannery untergebracht und war voll und ganz auf die Unterwasserwelt der Monterey-Küste  abgestellt; exotische Fische gibt es nicht zu sehen. Die Lebewesen wurden nicht einfach ausgestellt, sondern mit Hintergrundinformationen klasse dargestellt, insbesondere für Kinder gibt es hier einiges zu erleben.

 In der Mitte des alten Traktes war ein riesiges Becken, in dem die “Kelp”-Algen hochwachsen (bis zu 20 Meter lange Algen, die senkrecht hochwachsen) und Dutzende von Fischen enthalten waren. Später sahen  wir noch eine Fütterung durch einen Taucher, der mit einem Mikrophon auch Kommentare an die Zuschauer gab. Von draußen konnte man auf die Bucht von Monterey schauen und normalerweise auch  Seeotter in Natur sehen, aber wir hatten kein Glück, genauso wenig wie das Becken der Seeotter drinne zu sehen, denn das war wegen Arbeiten geschlossen, was eigentlich untröstlich ist und mind. 50% Preisermäßigung zur Folge haben müßte.

Nunja, dafür waren wir sehr angetan von den Medusen (Quallen), die phosphoriend auf blauen Grund angeleuchtet in  einem Becken schwebten. Wir beobachteten Sie eine ganze Weile, da sie wie aus einer anderen Welt auf uns wirkten, der Raum war stark abgedunkelt und es spielten sphärische Klänge aus den Lautsprechern. Nebenan von  den Medusen überraschte uns noch ein Riesenbecken mit großen Thunfischen, Barracudas und Mondfischen. Man kam sich durch das dunkle Licht und die kalte Luft schon fast selber wie ein Fisch im tiefen Wasser vor. Nach rd. 3  1/2 Stunden gingen wir noch die Shop-Geschäfte in der nebenliegenden Cannery ab (nur KlimBimms) und danach noch zu Carls-Junior, wo wir mal richtig frische Hamburger erhielten (Note:sehr gut). Zwischen Aquarium und Park  sind wir die faszinierende Straße am Pacific-Grove Lighthouse entlang gefahren, wo wir unmittelbar an der Straße bzw. am Strand Hirsche sahen.

Das Wetter war super und so fuhren noch zum Point Lobos State Park ($7 pro Auto), der  unmittelbar südlich vom bekannten 17 Mile-Drive liegt, nur mit dem Unterschied, daß man hier sehr schön wandern kann und auch fantastische Natur sieht. Zum 17 Mile Drive  (bekannt durch die einzelne Zypresse) kommt man nur durch Tore mit entsprechenden Eintrittsgeld. Das Gelände ist im Privatbesitz und somit kommen die Erlöse auch nur den  Reichen zu Gute. Als Krönung darf man dort auch einen Blick auf den Pebbles-Golfplatz werfen, wow, da unterstützen wir doch lieber die State Parks mit ihren sinnvollen Aufgaben.  Das Geld war wirklich besser angelegt, denn der Park verzückte uns sehr. Wir liefen den Cypress Grove Trail ab und genossen die hier wirklich wundervolle Natur. Die vielen  Blumen rochen so intensiv nach den verschiedensten Aromen und die seltsam gewachsenen Zypressen sahen hyperinteressant aus. Wir sahen wie die Brandung ständig gegen die Küste toste und der Wind war im Schatten empfindlich kalt.

Wir sahen auch ein Reh, ein Kitz und ein Kolibri, ganz zu schweigen von den Dutzenden Pelikanen. Der nächste Trail “Lion´s Rock” zeigte uns einige Krebse, die sich in den vielen  Felsspalten versteckten, einige Seehunde und Biene entdeckte mit Adleraugen (und Fernglas) eine ganze Kolonie von Seeottern, die weit draußen ihren Schönheitsschlaf hielten, wow, das war  klasse, soviel tolle Natur auf einmal. Wir fuhren noch zum “Bird-Island”-Trail, der uns zu einer Bucht führte, wo uns ein Japaner einen schlafenden Seeotter zeigte, gleich nachdem Biene ihn  auch entdeckte. Der war so süß, denn er hielt sich die Augen zu, streckte die Beine hoch und war in Algen fest eingewickelt. Auf dem Weg gingen wir noch am China Beach mit  smaragdgrünen Wasser vorbei und kamen dann zu Pelikan-Island, wo hunderte Kormorane und einige Pelikane saßen. Nun war es nach 3-4 Stunden auch Zeit wieder zum Motel zu fahren, es  war schon wie Abschied nehmen, wir werden die Squirrels, die Blumen und den Wind, wir werden die schöne Natur sehr vermissen.

 

 Im Motel hieß es nun Taschepacken nach rund 4 Wochen und dazu kramten wir den ganzen Wagen aus und wunderten uns, wo die die vielen Sachen herkamen.  Den übriggebliebenen 12er Pack Cola und die Gallone Wasser verschenkte Biene noch an den Nachbarn, der gerade draußen stand. Dieser wollte gerade zum  Getränkeautomat und etwas kaufen, na, die Familie wird sich gewundert haben, wo plötzlich so viele Getränke herkamen.

Donnerstag, 1. Juni 2000 (Rückfahrt)

 Frühes Aufstehen war garantiert, denn die Mietbedingungen sahen vor, daß der Wagen um 12.00h abzugeben war, ansonsten drohten empfindliche Strafen  (immer schauen, was auf dem Vertrag steht). Von Monterey bis San Francisco brauchten wir rund 3 Stunden und steuerten erstmal auf den Flughafen zu,  allerdings wollten wir noch tanken und unmittelbar vorm Autovermieter gibt es leider keine Tankstelle, so daß wir das Flughafengelände wieder verlassen haben,  um eine freie Tankstelle zu finden. Die Autovermieter berechnen mindestens das doppelte an Spritpreisen, wenn man den Wagen nicht voll zurückgibt bzw. so  wie man ihn erhalten hat. In Flughafennähe war der Sprit mit $1,89 recht teuer, aber immer noch billiger als bei Alamo. Am Flughafen befinden sich alle gängigen  Autovermieter in einem Parkhaus jeweils auf verschiedenen Ebenen und die Abgabe ist unkompliziert, man wird nur gefragt, ob alles okay ist und dann war es  das auch schon. Mit dem kostenlose Shuttle-Service geht es zum internationalen Terminal und von dort in die Heimat.

 Am internationalen Terminal gibt es leider nur teurere Imbisse, daher lohnt sich ein kurzer Abstecher in den westlichen Domestic-Flügel (Flüge innerhalb USA),  da es dort Burger King oder Pizza Hut gibt. Als der Flug um ca. 18.00h losging hieß es Abschied nehmen von einer sehr schönen und erlebnisreichen Reise, die  uns sicherlich lange in Erinnerung bleiben wird. Der Flug in dem vollständig ausgebuchten Flugzeug war gegen die Zeit und entsprechend anstrengend für uns, aber  die Erlebnisse steckten noch in uns und so ging es mit einem Lächeln zurück nach Hause.

 

 

Tipps für den Südwesten der USA

 

Mietwagen / Autofahren

 Nach diversem Studieren der Kataloge und Abfragen der Preise über das Internet haben wir festgestellt, daß die günstigste Automiete immer noch bei den  deutschen Reiseanbietern ist. Dabei hat uns der Preis und die Leistung von DER Tour am meisten überzeugt. Hier besticht ALAMO durch die niedrigen Preise.  Wenn man gleichzeitig den Flug bei DER Toru bucht, ergeben sich günstigere Preise. Allerdings kann ein kurzfristig gebuchter Flug dann doch noch günstiger  ausfallen. Jedoch spielt hier immer das Risiko der noch verfügbaren Plätze eine entscheidende Rolle.

 

 Den Wagen kann man entweder direkt am Flughafen abholen (ein Parkhaus für alle Autovermieter mit dem entsprechenden Gratis-Shuttleservice von der  Busstation im oberen Stockwerk) oder so wie wir erst am 4. Tag direkt in der City von SF. Bei Alamo erhält man bei Unterschrift die wichtigsten Bedingungen  auch in Deutsch ausgedruckt, was es am Anfang etwas erleichtert. Achtung! Immer genau auf den Vertrag sehen, um wieviel Uhr (nicht nur Datum) der Wagen  abzugeben ist, ansonsten wird es teuer. Ferner den Wagen wieder auftanken, ansonsten kostet die vom Autovermieter aufgetankte Gallone fast doppelt soviel  (bei uns $3,25). Die Rückgabe des Wagens lief bei Alamo super einfach; man fährt zum Vermieter (vorher die Tankstelle aufsuchen, Achtung! Auf dem  Flughafen SFA gibt es keine Tankstelle, einfach eine Ausfahrt weiter fahren), der tippt die Nummer ein, liest den Kilometerstand und die Tankanzeige und  daraufhin erhält man eine Computerbestätigung. Der Shuttleservice der Autovermieter bringt ein dann gratis zum Airport-Terminal (ca. insgesamt 30 Min - 45 Min.).

 In den USA kann man sehr gut und entspannt Autofahren, da es restriktive Tempolimite dort gibt und die Mehrheit sich dran hält. Die Fahrzeuge sind mit  Tempomat und Automatik ausgestattet, was so superbequem ist, daß man sich wundert, wie man in Europa überhaupt noch zukünftig fahren kann. Die Automatik  kennt grob nur Parken, Rückwärts und Fahren und ist sehr schnell beherrschbar. Es begleitet einer keinen zum Mietwagen und erklärt die Funktionen, sondern  wenn man nicht weiter weiß, dann kann man den anwesenden Mechaniker fragen. Den Wagen sollte man sich hinsichtlich äußerlicher Mängel anschauen und  diese dann dem Mechaniker melden (schriftlich bestätigen lassen). Das gibt bei der Rückgabe des Autos am Ende der Reise weniger Probleme.

 Das Fahren in den Städten ist ohne Probleme, da die Straßen fast immer Schachbrettmuster-ähnlich angebracht sind, jedoch ist es hier und auch auf der  Fernstraße immer ratsam einen Beifahrer zu haben, der die Geschicke mitlenkt. Man sollte sich niemals -wie bei uns- an den Ortsnamen auf den  Straßenhinweisschilder orientieren, sondern auf der Straßenkarte sich die jeweilige Nummer der Straße merken einschl. Himmelsrichtung und dann diese auf den  Schildern suchen und folgen. Oftmals sind nämlich kleine unbedeutende Orte ausgeschildert, die einem kaum auf der Karte auffallen. Bei DER Tour gab es einen  Straßenatlas gratis hinzu, allerdings für die gesamte USA, was oftmals beim Fahren nicht ausreichte. Die Straßenkarten vom Autoclub AAA waren da besser.  Man erhält die Karten als ADAC-Mitglied schriftlich zugeschickt (einschl. AAA-Mitgliedskarte), wenn man sich diese im Internet anfordert ( www.ADAC.de).  Guter Tipp ist bei sehr langem Aufenthalt, daß in den großen Filialen des AAA auch gratis Autoschlüssel nachgemacht werden, so daß bei Verlust des Schlüssels  oder Steckenlassen man Schlimmstes verhindern kann. Die Karten vom ADAC dienen nur der groben Tourenplanung und zeigen die Hauptattraktionen auf.

 Probleme gab es manchmal, wenn man eine ganz bestimmte Straße in einer Großstadt sucht, die außerhalb des Stadtplanes vom Reiseführer lag. Aber wir fanden  ein tolle Lösung: In den “Yellow Pages” (Gelbe Seiten) des Ortes ist immer eine umfassende Stadtkarte teilweise mit Straßenregister vorhanden und auch manchmal ein Busfahrplan.

 Auf der Straße fährt man an Kreuzungen immer anders als man es hier kennt. Bei roter Ampel kann man rechts vorsichtig abbiegen (sofern kein Schild es  verbietet - gibt es kaum). Bei Kreuzungen ohne Schilder oder wo alle vier Straßen ein Stop-Schild haben, heißt es immer, wer zuerst kommt, der fährt auch  zuerst, dann der zweite, dann der dr... Ergänzend vielleicht dazu vorsorglich einen europäischen Unfallbericht beim ADAC (www.adac.de ) anfordern, denn der ist in 6 Sprachen verfaßt und hilft dort vielleicht weiter. Wie uns Reisende erzählten, ist ein Unfall auf Privatgrundstück (Supermarkt-Parkplätze zählen dazu!) nicht  Sache der Polizei, sondern reine Privatsache. Nur was auf der Straße passiert, interessiert die und nur dann kommen die vorbei und kümmern sich drum. Daher  sollte man stets im Falle eines Falles seinen Reiseveranstalter oder Autovermieter anrufen, um hier nicht in Regreß genommen werden zu können.

 Auf der Interstate (Autobahn - wenig Abfahrten, viele Spuren, nichts zu sehen, aber i.d. R.75mph (ca. 110 kmh) Speedlimit) kann rechts überholt werden und  ganz links gibt es in den Ballungszentren eine Pool-Lane, die man benutzen kann, wenn man mind. zu zweit im Fahrzeug sitzt. In der Rush-Hour ist dies sehr praktisch.

 

 Essen gehen

An eines muß man sich gewöhnen, es ist nie die lokale Steuer im ausgewiesenen Preis enthalten und wenn Bedienung im Spiel ist, dann muß man 15% auf den  Essensbetrag hinzurechnen. Grobe Regel ist einfach Menue-Preis plus 25% und man kommt zum richtigen Ergebnis.

 Frühstück: Einige einfache Motels werben mit “free Continental Breakfast”, wobei man sich beim Reinkommen schon fragt, wo die denn dort Frühstück servieren  wollen, die Antwort kam schnell, nämlich dort wo man steht. Wenn man fragt, wo das Frühstück sein wird, erhält man immer gleich auch die Antwort, um was für  Frühstück es sich handelt. Oftmals bestand es nur aus Kaffee und aus einem Stück Süßen (Donut, Zimtrolle, Kopenhagener, o.ä.). Wir haben uns jedesmal  gefragt, welchen Kontinent meinen die mit “Continental Breakfast”. Alternativ kann man bei den Fast-Food-Ketten (McDonalds, BurgerKing, etc.) für ca. $3  p.P. frühstücken, was allerdings meist aus einem Eier-Schinken-Burger, Kaffee und Rösties (Hash-Browns) bestehen wird. Bei Denny´s (ca. $6 p.P.)gibt es 24  Stunden am Tag Essen und das Essen dort ist sehr unterschiedlich und umfangreich, aber später merkt man auch hier, daß es meist nur Pancakes (Pfannkuchen,  die zum Ersticken verleiten) mit Sirup (probiert mal welchen mit Fruchtgeschmack!), Eier mit Bacon und Wurst oder eine pappe Waffel ist. Im Lonely Planet  fanden wir stets auch eine Frühstücksadresse, die von locals aufgesucht wird, die zwar nicht viel besseres Frühstück bot, aber wo das Drumherum sehr  interessant war (ca. $6 p.P.). Das Frühstück ist drüben sehr gehaltvoll und daher fällt das Mittagessen (Lunch) oftmals einfach aus. Daher startet das Abendesser  (Dinner) entsprechend früh und endet auch früh. Die meisten Restaurants schließen um 21h (wie gesagt,  bei Denny´s gibt es notfalls 24h am Tag etwas).

Abendessen

 “Fleisch ist ein Stück Lebenskraft” ist das Motto der deutschen Fleischindustrie und ist in den USA aktueller als irgendwo sonst. Nahezu jedes Essen hat einen  hohen Fleischanteil und wenn man ein Steak bestellt, so sollte man unbedingt auf das Gewicht achten. Es ist stets in Unzen (OZ) angegeben, was ca. mit 30  Gramm zu multiplizieren ist. Steaks mit 500 Gramm Gewicht sind keine Seltenheit. Trotz der Massen an Fleisch ist die Qualität sehr gut (wobei das beste Steak  unseres Lebens (!) haben wir mal in Rockhampton/Queensland/Australien bei der Kette Sizzler genossen). Das Essensangebot ist von der internationalen Seite  genauso wie bei uns, in der Großstadt findet man fast jede Nation und auf dem Lande halt nur die einfachen Sachen, wobei die Ketten oftmals in jedem Ort vertreten sind.

 Wenn wir uns am Ende einer unserer jeden Reisen an das Essengehen erinnern, dann ist eines fast völlig vergessen, nämlich das Essen in den Kettenrestaurants.  Wenn man einmal in einem war, dann fühlt man sich in dem nächsten dieser Art schon wie Zuhause, es passiert nichts mehr neues, sei es von der Abwicklung  oder vom Geschmack her. Letzteres kann bei einer guten Qualität natürlich wieder sehr wichtig sein.

 Aber eine Reise lebt von den kleinen Abenteuern, von den Erlebnissen und neuen Eindrücken, die man sammelt und viele davon haben wir in heimischen  Restaurants gefunden. Im Lonely Planet haben wir viele nette Restaurants gefunden und möchten ein paar besondere aufführen (in Klammern die Preise für 2 Essen und 2 Getränke jeweils einschl. Steuer und Bedienung):

 Sonora CA - Wilma´s Café - proppevoll, rustikales Essen und interessante Leute ($25)

Monticello UT - Lamplight Restaurant and Lounge (die 666 stadtauswärts auf der linken Seite) gehört zu unseren Highlights. Man sitzt wie im Wohnzimmer, die  Bedienungen sind alle schwanger (lag es am Essen?), der Laden war voll (obwohl von der draußen wie eine Lagerhalle aussah), der Service war lovely, free refill günstig ($0,99) und das Essen war sehr gut ($34).

 San Francisco CA - Pier 39/Fishermans Wharf - Bubba Gumps Shrimp Co.- kein Geheimtipp und dennoch sehr interessant. Am Ende des Piers ist dieses  Themenrestaurant nach Forrest Gump gebaut worden und drinne steht alles vom Film voll, wobei auch Hintergrundinformationen zu erfahren sind. Das Essen  kommt in Fischernetzen oder auf Zeitungspapier, die Bedienung ist besser als gut gelaunt, die Aussicht auf die Bucht ist umwerfend, die Stimmung ist ansteckend und das Essen schmeckt gut ($40).

 Lee Vining (Mono Lake) CA - Nicely´s - Das typische amerikanische Café-Restaurant mit roten Plastiksitzen, Ventilatoren und handfestem Essen ($23).

 Mexican Hat UT - Mexican Hat Lodge - Man komme von einem schönen Sonnenuntergang aus dem Monument Valley und betet, daß in dem 5 Häuser-Ort  noch überhaupt etwas zu Essen zu ergattern ist und dann steht man vor einem Holzfeuer mit Grillrost und genießt ein perfekt gegrilltes Steak mit einem eiskalten  mexikanischem Bier unter einem Sternenhimmel (die Speisekarte bestand nur aus 3 Gerichten: Steak mittel, Steak riesig, Hamburger und als Beilage immer Toast, Salat und Bohnen!) ($32).

 San Diego CA - (beim Seaport Village) - Greece Island Tavern - Am nördlichen Ende vom Seaport Village liegt ein griechisches SB-Restaurant direkt am  Hafen. Man sitzt auf weißen Bänken und genießt den Blick auf die Promenade und das Wasser, das Essen mit Suflaki, Giros und Salat paßt dazu ($20).

 

Hier ein paar Randnotizen über die Ketten:

 

Geld / Währung

 Man kann fast alles mit Kreditkarte zahlen und die sollte man unbedingt für eine USA-Reise auch dabei haben. Bargeld in den USA ist verhältnismäßig selten zu  gebrauchen, sei es Supermarkt, Tankstelle, Motel oder Restaurant ... überall kann man mit der Karte zahlen und das ist schon recht bequem sowie sicher zugleich.

 Bargeld ist bei kleinen Summen schneller zur Hand oder auch mal, wenn man Tip geben will. Bargeld kann man im Vorwege bei seiner Bank holen oder in den  USA mit der Kreditkarte (etwas teuer) besser mit der ec-Karte. Automaten mit dem “Maestro”-Zeichen zahlen auf die ec-Karte aus und nehmen dafür recht  wenig Gebühren. Der Preis steht am Automat irgendwo dran und lag zwischen $1,50 und $3,00 je nach Lage und Gesellschaft des Automaten.

 Reiseschecks sind zwar recht sicher, da bei Verlust eine Erstattung erfolgt, aber da die Kreditkarte bei Verlust ebenfalls vor Ort ersetzt werden kann, ist die Verwendung von Reiseschecks eigentlich überflüssig und etwas teuer.

 

Coupons

 In Deutschland unbekannt, in den USA für die Unternehmen überlebenswichtig: Coupons. In einigen Orten gibt es kostenlose Info-Zeitungen, in denen  Restaurants, Geschäfte und Motels mit diesem Coupons werben. Ganz wichtig ist immer, den Coupon gleich zu zeigen und nicht erst, wenn eine Sache bezahlt ist.  Bei Restaurants haben wir es häufig gesehen, daß der zweite nur den halben Preis zahlen muß (das teurere Essen voll und das günstigere den halben Preis - Tony  Roma´s beispielsweise) oder aber, daß man einen Starter gratis bekommt oder ein Getränk an der Bar (nicht am Tisch). Teilweise sind die Dinger zeitlich  beschränkt. Die Geschäfte (überwiegend Lebensmittelmärkte) haben ganz viele Angebot nach dem Motto “kaufe 2 und Du kriegst ein drittes umsonst”. Die  Dinger stehen auch direkt am Regal im Markt dran, so daß man nicht unbedingt immer die Prospekte lesen muß. Der Supermarkt “Safeway” hat die meisten Angebote nur für Mitglieder, was man aber sofort werden kann, wenn man will.

 Ich las von Coupons, die einen günstiger vom San Francisco Airport in die City bringen, aber alles was ich fand, waren Coupons, die eine verbilligte Rückfahrt aus der City zum Airport hatten (Door-to-Door-Services/Vans).

 Die Motels werben zwar gelegentlich auch den regionalen Info-Blättern, aber ein Muß ist ein Coupon-Guide, den man unbedingt gleich am Anfang bei der  Autovermietung (liegt dort irgendwo) mitnehmen muß. Wir haben diese Guides danach eine ganz Zeitlang nicht gesehen, alternativ sonst bei der Tourist-Information nachfragen. Wir hatten den Travel Coupon Guide (www.coupontraveler.com) und den Traveler Discount Guide Hotel Coupons (www.roomsaver.com ) stets im Auto. Der zweite ist vom Aufbau nicht ganz so anwenderfreundlich und hatte Angebote oftmals im besseren Motelsegment und  war nicht ganz so umfangreich. Sehr glücklich waren wir mit dem ersten Heft. Die Preise der Coupons gelten immer nur von Sonntag bis Donnerstag und nicht bei  Feiertagen. Wenn man auf der Autokarte nach einem Übernachtungsort sucht, dann sollte man nicht nach der Größe der auf der Karte aufgedruckten Buchstaben  gehen, denn die Einwohneranzahl läßt sich vielleicht noch so ermitteln, aber die Anzahl der Motels hängt einzig und allein von der Infrastruktur der Landstraße und  von der Nähe zu Nationalparks ab. Entweder steht dies im Reiseführer drinne (Lonely Planet war dort immer sehr hilfreich) oder man schaut in die Couponhefte  und sieht dann schon, daß es entsprechend viele Angebote in einem Ort gibt. Wer aufs Geld achten will und  nicht campen bzw. Hostels aufsuchen möchte, der  sollte sich über das Internet das Heft gegen Portoübernahme bestellen und aufgrund der Motelangebote seine Strecke planen. Das spart richtig Geld. Wer  möchte, kann das Couponheft gegen Porto auch per Internet im Vorwege bestellen, dabei unbedingt auf die Reisezeit achten (erscheinen ca. vierteljährlich).

 

Motels

siehe hierzu auch das Kapital Coupons.

Wir fuhren im Mai, wenn fast niemand -außer die Deutschen, wie man uns am Grand Canyon sagte- Urlaub hat und somit hatten wir auch nur ein einziges (!) Mal  das Schild “no vacancies” gesehen, ansonsten hatten wir kein Problem eine Herberge zu finden.

 Man sieht oftmals schon von Weitem das Schild “vacancies” leuchten oder in der Tür hängen, geht in das Büro (zumeist bis mind. 22.00h geöffnet) und fragt nach  einem Zimmer für die gewünschte Personenanzahl (Erwachsene und Kinder) und die erforderliche Bettenanzahl und -größe (Queen-Size oder King-Size). Bei King-Size-Betten passen immer zwei erwachsene Leute drauf.

 Wenn man einen Coupon hat, gleich diesen vorlegen. Zusätzliche Rabatte gibt es dann aber nicht mehr oben drauf. Die Nachfrage nach einem AAA-Rabatt für  Automobilclub-Mitglieder hatte bei 26 Übernachten nur ein einziges Mal Erfolg, die Standardantwort war ansonsten: “This is always the triple-a rate!”. Von  anderen hörten wir von besseren Erfolgen, aber da waren die Motels auch etwas hochpreisiger.

 Die Motels sind immer gleich eingerichtet: Bett, Bad und TV als Mindestausstattung. Im Büro kann man stets fragen, ob man sich das Zimmer vorher anschauen  kann, man erhält dann jeweils einen Schlüssel und kann sich dann ein Bild machen. Wenn der Vermieter mitgeht und man guckt sehr unzufrieden, dann kann es  sein, daß er im Preis runtergeht oder noch ein besseres Zimmer zufällig findet. Wenn man sich das Zimmer anschaut (es geht kaum ein Vermieter mit), sollte man  auf die Lage achten, denn Hauptstraße und laute Eismaschine an der Wandrückseite können tödlich sein. Einmal schauten wir uns das Zimmer nicht an und prompt hatten wir Straße und Eismaschine miteinander kombiniert.

 

Telefonieren

 Man nehme eine freizugängliche Telefonzelle wähle die Nummer seiner deutschen Heimat und erhält zunächst mal den Operator. Der fragt, was man will und sagt  dann: “bitte werfen Sie $13 ein”. Wo soll man soviel Münzen hernehmen? Entweder hat man von Zuhause eine in den USA gültige Calling Card (T-Card, etc.)  oder man kauft sich ganz bequem im Motel eine Telefonkarte (ab $5), die eine gratis-Telefonnummer beinhaltet, die man anruft, dann die Geheimnummer auf der  Telefonkarte eingeben (muß man aufrubbeln) und danach die heimische Telefonnummer. Man kann mit $5 ca. 16 Minuten nach Deutschland telefonieren. Vor  Verbindungsaufbau wird automatisch durchgesagt, wie lange man mit dem Restguthaben noch telefonieren kann.

 Solche sog. Prepaid-Calling Cards gibt es mittlerweile auch schon im Vorwege in Deutschland zu kaufen, jedoch kenne ich die Tarife nicht genau. Die Karten in Amerika bekommt man an vielen Stellen.

 Es kann sein, dass das Motel auch für kostenfreie 800er Telefonnummer eine Einmalgebühr von vielleicht 50 Cent berechnen. Die werden ggfls im Nachhinein der Kreditkarte belastet.

 

Reiseführer

Wenn man keinen US-Amerikaner im Auto neben sich sitzen hat, dann sind natürlich Reiseführer unbedingt erforderlich. Wir entschieden uns für folgende Reiseführer: 

Keiner dieser Reiseführer alleine hätte uns zufriedenstellend durch das Reiseland gebracht, Die Kombination aus allen war wunderbar. Wobei der “normale”  Reise Know How und der Iwanowski sich etwas vom Aufbau gleichen . Beide reisen in Routen durch die Gegend, wobei der Reise Know How den schnelleren  Überblick über eine Region verschaffte und der Iwanowski manchmal durch ausführliche Informationen bestach (Capitol Reef NP war kaum in den anderen  Führern näher beschrieben). Da der Iwanowski einen Teil mit Informationen über Hotel, Restaurants, etc. und einen anderen Teil über die Sehenswürdigkeiten  hat, teilt er sich in zwei Teile, was zum Blättern führt und somit manchmal etwas Zeit kostet und nervt. Daher ist Reise Know-How die bessere Alternative, insbesondere hat er auch gegenüber dem Iwanowski etwas mehr Detail-Informationen..

Der Lonely Planet (California / Nevada (englisch) US$ 19,95 - 920 Seiten - Southwest - Arizona, Utah, New Mexico (englisch) US$ 24,95 - 975 Seiten) stammt ursprünglich aus Australien und gilt für dieses Land immer noch als “the bible”, was nach unseren eigenen Erfahrungen auch stimmt. Es  gibt kaum einen deutschen Reiseführer, wo so detaillierte Informationen und Preise drin steent. Die Reiseführer bestehen oftmals aus 1.000 Seiten ohne vielen  Fotos, was schon auf einen entsprechenden Informationsgehalt hinweist. Es nütz mir oftmals wenig, wenn in einem Reiseführer drin steht, daß von A nach B eine  Fähre verkehrt und daß der Preis in der Kategorie $-$$ liegt. Nein, im Lonely Planet steht drin, wann die Fähre fährt (auch Jahreszeiten abhängig), ob es  Restriktionen beim Fahrzeug gibt und wieviel die Fähre genau kostet. Die Telefonnummer vom Fährbüro ist ebenfalls angegeben.

Es ist fast jeder einzelne Ort in dem Führer aufgeführt, mit den Rubriken “what to do” und “where to stay & eat”. Bei vielen Ortschaften ist sogar ein Ortsplan  dabei, was sehr nützlich ist, wenn man etwas in 1b-Lage sucht (Preise in zweiter Reihe sind immer niedriger). Teilweise werden subjektive Meinungen des Autors  mit reingenommen - oftmals auch sehr witzig. Bei den Unterkünften kann man sich aufgrund der Beschreibung ein gutes Bild machen und die Preise halfen einem beim Auswählen der Motels immer sehr.

Sehr geliebt haben wir die Restauranttipps, die immer einem oftmals zu den lokalen Adressen führten, die auch entsprechend von den “locals” geliebt werden, die  man allerdings so sonst nicht finden oder aufsuchen würde. Im Reiseführer werden teilweise sogar Gerichte mit Preisen genannt.

Der Haken an diesen Reiseführern ist der rein englische Text, der aber mit Schulbildungsenglisch und Langenscheidt-Wörterbuch voll verständlich ist und ferner  ein Nachteil ist, daß eine Routenplanung damit schwer möglich ist. Hier sind Reise Know How und Iwanowski wesentlich behilflicher. Man kann die Lonely  Planet über den Buchhandel beziehen, wo sie jedoch meistens rd. DM 60,00 kosten, daher ist der Bezug über www.amazon.de zum aktuellen Dollarkurs u.U.  die bessere Alternative. Ein Online-Upgrade des Lonely Planet ist übers Internet möglich.

Also Lonely Planet und Reise Know How ist perfekt, insbesondere hat man dann vor Ort (wenn man zu zweit reist) jeweils jeder etwas bei der Rast zu lesen.

Ein Highlight war der Reise Know How USA Südwesten Natur & Wandern, welcher sich nur auf die Nationalparks im Südwesten beschränkt (600 Seiten).  Davon sind 70 Seiten allgemeine USA-Informationen und der Rest ist der Natur und dem Wanderer gewidmet. Die Parks sind von der Natur und seinen  Besonderheiten sehr gut beschrieben. Man lernt sämtliche Pflanzen und Tieren genauestens kennen. Es werden in einem Park die Wanderwege mit Länge,  Schwierigkeiten und genauester Beschreibung des Verlaufes beschrieben. Ferner sind Höhendiagramme über die Wegstrecken, Auf-/Abstieghöhen, höchste  Punkte, Gesamtdauer und Highlights aufgeführt. Man erhält zwar in jedem Park eine schöne Karte und evtl. auch ein aktuelles Heft dazu, aber mehr als zum  Autofahren und zur Groborientierung sind diese nicht nützlich. Teilweise haben wir Ausnahmen gehabt, aber man muss auch bedenken, daß man vielleicht bei der  Planung diese Informationen schon im Vorwege sehr gut gebrauchen kann. Der Reiseführer enthält viele interessante Texte auch über den Umgang mit der Natur  durch die Amerikaner, durch deren Politik und den Umweltsünden. Wer mehr als ein “Windscreen-Tourist” sein möchte, dem ist dieses Buch wärmstens zu empfehlen.

 

Kosten einer USA Reise im Mai 2000

  Alle angegebenen Preise verstehen sich für 2 Personen jeweils einschl. der gültigen Steuer dort und in den Abendessen sind fast immer auch die jeweiligen  Trinkgelder schon eingerechnet. Das ist sehr entscheidend, wenn man bedenkt, daß die örtliche Steuer fast immer mind. 10% beträgt und das Trinkgeld auch immer mit mind. 15% in Anrechnung gebracht werden muß.  

Tag

Unterbringung

$ Preis

Verpflegung

$ Preis

6. Mai - Samstag

Super 8 San Francisco, Lombard Street  3 Nächte

$ 314,61

TGI Fridays

$30,00

7. Mai - Sonntag

dto.

 

Toni Romas

$ 30,00

8. Mai - Montag

dto.

 

Bubba Gump

$ 40,00

9. Mai - Dienstag

Napa Valley - Discovery Inn

$ 56,00

Mc Donalds

$ 7,54

10. Mai - Mittwoch

Sonora - Days Inn 2 Nächte

$ 92,86

Sonora - Wilmas Cafe

$ 25,00

11. Mai - Donnerstag

dto.

 

Sonora - Taguieria

$ 13,41

12. Mai - Freitag

Lee Vining - Murphys Motel

$ 46,87

Lee Vining - Nicely´s

$ 23,40

13. Mai - Samstag

Death Valley - Furnace Creek Camping

$ 10,00

Furnace Creek- 49er Ranch

$ 28,00

14. Mai - Sonntag

Las Vegas - Days Inn / Flamingo Road - 2 Nächte

$ 69,76

Las Vegas - Golden Nugget

$ 25,63

15. Mai - Montag

dto

 

Las Vegas - MGM

$ 29,92

16. Mai - Dienstag

St. George - Sands Motel

$ 31,97

St. George - Pizza Hut

$ 12,40

17. Mai - Mittwoch

Panquitch - Horizont Motel

$ 88,80

Panquitch - Grandma Tina

$ 27,42

18. Mai - Donnerstag

dto.

 

Supermarkt

 

19. Mai - Freitag

Torrey - Boulder View Inn

$ 52,32

Subway

$ 12,00

20. Mai - Samstag

Monticello - Navaja Trail Motel

$ 39,78

Monticello - Lamplight Restaurant

$ 28,34

21. Mai - Sonntag

Moab - Sunset Motel - 2 Nächte

$ 87,55

Moab - Dennys

$ 25,00

22. Mai - Montag

dto.

 

Moab - Pasta Jay´s

$ 23,55

23. Mai - Dienstag

Mexican Hat - Canyonlands Motel

$ 41,42

Mexican Hat - Mexican Hat Lodge

$ 32,54

24. Mai - Mittwoch

Flagstaff - Ramada Inns - 2 Nächte

$ 83,12

Flagstaff - Sizzler

$21,49

25. Mai - Donnerstag

dto.

 

Supermarkt

 

26. Mai - Freitag

29 Palms - Motel 6

$ 47,95

29 Palms - Pizza Hut

$ 17,00

27. Mai - Samstag

San Diego - Days Inn Downtown - 2 Nächte

$ 209,95

San Diego - Greek Islands Tavern

$ 20,10

28. Mai - Sonntag

dto.

 

San Diego - Taco Bell

$ 11,00

29. Mai - Montag

Santa Maria - Holiday Motel

$ 27,50

Santa Maria - Hometown Buffet

$ 17,87

30. Mai - Dienstag

Monterey - Padre Oaks Motel

$ 38,50

Monterey - China Restaurant

$ 16,00

1. Juni - Mittwoch

dto.

$77,00

Monterey - Tutto Bueno

$ 42,47

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Zusammenstellung aller Kosten für 2 Personen:

Art

$ Preis

Euro Preis

zwei Flugtickes HAM - SFA incl. Tax

 

850,44

Mietwagen 9.5. - 1.6.2000

 

737,28

26 Übernachtungen

$ 1.377,46

1529,50

Restaurants Abends

$ 560,08

615,66

Sonstiges

 

671,18

Tanken für 8.000 km

$ 307,13

341,90

Reiseführer/Literatur

 

72,53

 

 

 

Gesamt für 2 Personen

 

4930,70